Zunahme der Wetterphänomene

Am vergangenen Freitag präsentierte die glarnerSach im Panoramasaal der linth-arena sgu in Näfels die umfangreiche Wegleitung „Objektschutz gegen meteologische Naturgefahren“. Es ist damit zu rechnen, dass in Zukunft immer mehr Unwetter auftreten werden. Jürg Stadler, Leiter Prävention glarnerSach, erläuterte einige Details aus der neuen Wegleitung.



stellt die neue Wegleitung vor (Bilder: ehuber) Dörte Aller
stellt die neue Wegleitung vor (Bilder: ehuber) Dörte Aller

Die Zahlen, die Hansueli Leisinger, Geschäftsleiter glarnerSach, zu Beginn des Anlasses vor Augen hielt, waren sehr eindrücklich. Zum Beispiel haben 2005 die kantonalen Sachversicherungen insgesamt 880 Millionen Franken für Hochwasserschäden bezahlt. Oder im Jahr als der „Vivian“ durch die Schweiz zog, sogar über eine Milliarde. Für Hägelschäden im Jahr 2009 mussten 250 Millionen Franken entrichtet werden. Dabei handelte es sich um einen Hagelzug der in wenigen Minuten durch die Schweiz zog.

Extreme Wetterphänomene nehmen zu

Als Folge des Klimawandels werden die extremen Wetterphänomene laufend zunehmen. Es ist zum Beispiel mengenmässig nicht mit mehr Regen über das gesamte Jahr zu rechnen, aber der Regen wird periodisch in grossen Mengen fallen, sodass hier ein entsprechendes Gefahrenpotenzial besteht. Durch die „Wetterkapriolen“ sind vermehrt Gebäude und Anlagen betroffen. Die kantonalen Sachversicherungen haben schon frühzeitig diese Problematik erkannt und aus diesem Grund die umfangreiche Wegleitung „Objektschutz gegen meteorologische Naturgefahren“ verfasst. Erstmals wurde dieses Werk an der Veranstaltung in der linth-arena sgu Architekten, Ingenieuren, Planer, Bauamtchefs und Förster vorgestellt.

Zwei interessante Referate

Dörte Aller, Bereichsleiterin Naturgefahren von der Gebäudeversicherung des Kantons Zürich sprach über die meteorologischen Naturgefahren wie Wind, Schnee, Hagel und Regen. Dabei zeigte die vorgelegte Gefahrenkarte deutlich, dass der Kanton Glarus vor allem in Bezug auf Wind – hier spielt der Föhn eine entscheidende Rolle – und Schnee zu den stärker gefährdeten Kantonen zählt. Eindrücklich zeigte sie in Bilder die zum Teil verheerenden Folgen von Hagelkörnern, die im Kanton Zürich bis zu vier Centimeter gross sein können. Bei uns liegt die Grösse bei zwei, in Ausnahmefällen bei drei Centimeter. Diese Punkte und auch die hohen Schneelast in unserem Kanton gilt es bei der jeweiligen Planung zu berücksichtigen. Im Detail stellte anschliessend Jürg Stadler, Leiter Prävention bei der glarnerSach, die neue Wegleitung vor. In diesem umfangreichen Werk von knapp 150 Seiten wird ausführlich beschrieben, mit welchen Ereignissen und Schäden in Zukunft vermehrt gerechnet werden muss. Darin werden aber auch Massnahmen aufgezeichnet, welche getroffen werden können. Die Wegleitung ist für Fachpersonen sehr gut und detailiert aufgegliedert und gibt auch Hinweise zu entsprechenden Berechnungen.

Was sagt der Muothataler Wetterprophet?

Ganz im Gegensatz zu den nackten Zahlen und den rein wissenschaftlichen Erkenntnissen waren die Wetterprognosen von Martin Horat, einem der sechs „Wetterfrösche“ aus dem Muotathal. In seiner urchigen Art erklärte er den Anwesenden, dass die Gabe der Wettervorhersage, basierend auf Naturbeobachtungen, angeboren sein müsse. Scheinbar habe er bereits als kleines Kind dieses besondere „Gspüri“ gehabt. Nach dem kurzen Blick zurück in seine Anfangszeit sagte er voraus, dass von Weihnachten bis Silvester dieses Jahres nur sehr wenig Schnee fallen werde. Der von den Skigebieten erwartete, ja erhoffte grosse Schneefall werde nach seiner Meinung und Voraussage erst auf Ende Januar 2010 zu erwarten sein. Für die kommenden Ostertage prophezeite er grüne Wiesen und schönes Wetter. In seiner Zusammenfassung seines Vortrages sprach er von einem Winter mit eher wenig Schnee und der auch nicht arg Kalt sein werde