Sie kennen das ja bestimmt auch. Man plant etwas, bereitet sich gewissenhaft vor, nimmt sich viel Zeit, um die bevorstehende Veränderung so einfach wie möglich zu halten. Und ist die erwartete Veränderung eingetroffen, so wie man es geplant hat, hofft man, dass es nun so bleibt.
In unserem Falle darf man sagen, die Veränderung ist gut. Sogar sehr gut. Aber schön der Reihe nach. Anfang des letzten Jahres kamen wir von Seoul in die Schweiz zurück und liessen uns in Glarus, meiner geliebten Heimatstadt nieder. Dies war ein sehr gutes Gefühl. Doch schon bald mussten wir nach Bern umziehen. Beruflich bedingt. Unsere Wohnung in Glarus haben wir natürlich behalten. Wer möchte nicht am schönsten Ort der Schweiz eine Ferienwohnung haben. Nun hiess es also in Glarus abmelden, in Bern anmelden, Autonummer wechseln. Einiges musste von der Wohnung in Glarus nach Bern gebracht werden. Hin und her auf der Autobahn. Glarus–Bern. Bern–Glarus. Gegen Ende des letzten Jahres waren wir in Bern gut eingerichtet und wir prosteten uns in der Silvesternacht zu. Endlich wird es nach 30 Jahren etwas ruhiger und wir dürfen uns auf einige Jahre ohne grosse wohnliche Veränderungen freuen.
Aber schon bald kam es. Das kleine Ding. Man kann es nicht sehen. Man kann es nicht riechen und man kann es auch nicht anfassen. Es nennt sich Covid-19. So klein und unscheinbar, und doch hat es unser Leben wieder einmal auf den Kopf gestellt. Homeoffice war angesagt und wir zogen uns nach Glarus zurück. Da sind wir nun seit März dieses Jahres. Und wir mussten uns wieder einmal entscheiden. Bern oder Glarus. Glarus oder Bern. Vor etwa einem Monat ist die Entscheidung gefallen. Wir ziehen wieder nach Glarus. Also hiess es schon wieder – in Bern abmelden, in Glarus anmelden, Autonummer wechseln und alles was wir nach Bern geschafft haben, musste und muss wieder zurück. Bern–Glarus, Glarus–Bern auf der Autobahn. Seit dem 1. August sind wir wieder offiziell in Glarus wohnhaft. Noch ist nicht alles so, wie wir es geplant haben. Aber der Silberstreifen am Horizont ist deutlich sichtbar. Bis Ende dieses Jahres sollte es so weit sein. Und wir werden uns in der Silvesternacht wieder zuprosten und uns wünschen, dass es nun endlich etwas ruhiger wird.
So sieht es bei uns also aus, wenn man sich auf eine ruhige Zeit einstellt. Nun, und Sie müssen es ja nicht überall herumerzählen. Wieder in Glarus wohnhaft zu sein, ist durchaus empfehlenswert. Und sollte dieses kleine Ding in absehbarer Zeit unter Kontrolle, oder gar verschwunden sein, werden wir unsere neue/alte Heimat in vollen Zügen geniessen. Wir haben sehr viel gesehen auf dieser Welt, aber das Glarnerland und speziell Glarus wissen wir zu schätzen. Und wir hoffen, Sie tun das auch. Wir freuen uns. Und sollten Sie mich in nächster Zeit in Glarus antreffen, und ich habe ein breites Lächeln auf meinem Gesicht, ich bin wieder Einheimischer. Ganz einfach deshalb.