Zuständigkeiten für die Schule verifiziert

In einer ausserordentlichen Sitzung behandelte das Parlament von Glarus Nord den Antrag der IG Schulen Glarus Nord. Mit dem vom Parlament bevorzugten Gegenvorschlag werden die Zuständigkeiten für die Schulen künftig zwischen Gemeindeversammlung, Parlament und Schulkommission aufgeteilt.



Das Parlament beriet den Antrag der IG Schulen Glarus Nord. (Bild: jhuber)
Das Parlament beriet den Antrag der IG Schulen Glarus Nord. (Bild: jhuber)

Oberstufenschüler von Mollis sollen künftig in Näfels in die Schule gehen; im Gegenzug wechseln Primarschüler von Näfels nach Mollis. Dieser Entscheid der Gemeinde auf das kommende Schuljahr weckte mit der «IG Schulen Glarus Nord» Opposition in der Bevölkerung und über 300 Unterschriften für einen Antrag wurden gesammelt. An diesem Freitag beriet das Parlament an einer ausserordentlichen Sitzung Antrag sowie Gegenantrag des Gemeinderates, welcher anschliessend an einer ebenfalls ausserordentlichen Gemeindeversammlung geklärt werden wird. Ziel der Antragsteller ist dabei, dass die Gemeindeversammlung über die meisten Bereiche der Schule zu befinden hat. Im Detail sind dies Schulstandorte, jeweilige Schulstufen sowie Schultypen. Wobei man unter den Schulstufen die jeweilige vom Kanton vorgegebenen Einteilungen in Primar-, Ober-, Real- sowie Sekundarschule versteht, wo hingegen beim Schultyp zuweilen unterschiedliche Unterrichtsformen wie Basisstufe und Einführungsklasse verstanden werden.

Aufgaben verifiziert


»Die Gemeindeversammlung ist ein eher schwerfälliges Instrument, welches im Detail wie zum Beispiel bei einzelnen Klassen zu langsam greift», erläuterte Gemeinderat Roger Schneider die wichtigsten Punkte des Gegenvorschlags des Gemeinderates. So soll die Gemeindeversammlung über die Schulstandorte bestimmen, wo welche Stufe angeboten wird, dagegen das Parlament. «Was einzelne Klassen oder gar Schüler betrifft, sollte andererseits weiterhin in der Kompetenz der Schulkommission bleiben». Diesen Vorschlägen folgte im Grossen auch das Parlament. Angepasst wurden jedoch, dass nicht nur die Schulkommission, sondern auch das Parlament Anträge betreffend Schule einbringen kann, sowie dass das Parlament auch über die Schaffung und Auflösung von Schultypen befinden kann. «Es geht dabei nicht darum, ob man zwei oder drei Einführungsklassen führt, es geht darum, ob man diesen Typ anbietet oder nicht», erläuterte Christoph Zürrer seinen erfolgreichen Antrag. Schneider führte an dieser Stelle die Politik im Bereich der Schulen in Glarus Nord weiter aus. «Unser Hauptziel ist es, dass alle Schülerinnen und Schüler in Glarus Nord die gleich guten Bildungschancen erhalten.»

Synergien nutzen

Während der Kindergarten und sicher die unteren Primarklassen an den bisherigen Standorten beibehalten werden, gibt es in der Oberstufe einen gewissen Spielraum. «Schon heute konzentrieren wir uns hier an den Orten Niederurnen und Näfels. Einzig Mollis hat noch die Sekundarstufe.» Hier seien die Jugendlichen im Vergleich zu anderen Schulen in einigen Bereichen benachteiligt. Dadurch, dass es nur wenige Schüler und Lehrer sind, sei auch das Angebot an Pflichtwahlfächern deutlich kleiner. «Ein klarer Nachteil vergleichsweise zu anderen Schulstandorten.» Ausserdem entsprechen gerade spezielle Zimmer wie zum Beispiel für den Chemie- oder PArtikelhysikunterricht nicht mehr dem aktuellen Stand und das vor allem sicherheitstechnisch. In Näfels seien solche Räume vorhanden und seien per Stand heute nicht gänzlich ausgelastet. In Mollis müssten diese für teures Geld neu erstellt werden. Auf der anderen Seite werden die Räume für die Primarschule in Näfels knapp. «Mit diesem Wechseln können wir optimal Synergien nutzen.» Durch den Wechsel einiger Primarklassen nach Mollis müsse in Näfels kein Provisorium für rund 1,2 Mio. Franken erstellt werden.

Zuerst aber muss die ausserordentliche Gemeindeversammlung am 30. April klären, wer in Zukunft wo und was bei der Schule künftig zu sagen hat.