Zwei Frauen kämpfen für die Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen

Vergangenen Samstagvormittag auf dem Rathausplatz in Glarus. Wie üblich bin ich auf meinem samstäglichen Einkaufsbummel. Schon von Weitem sehe ich, dass vor dem altehrwürdigen Regierungsgebäude wie schon so oft in letzter Zeit irgendeine Aktion stattfindet. Plakate mit einem in übergossen Lettern geschrieben JA, ein Tischen mit Brötchen, Informationsmaterial und eine Gruppe interessierter Leute, die wegen der Plakate und einem meterlangen Spannband entlang des Rathauses auf die Aktion «Kinder ohne Tabak» aufmerksam wurden, konnten auch mein Interesse wecken.



Ein meterlanges Spannband wirbt für ein JA für ein verbot der Tabakwerbung, die Kinder und Jugendliche gefährdet
Ein meterlanges Spannband wirbt für ein JA für ein verbot der Tabakwerbung, die Kinder und Jugendliche gefährdet

Beim Vorbeigehen spricht mich Gemeinderätin Andrea Trummer auf das Thema an. Es gehe um die Volksinitiative über ein Tabakwerbeverbot, welches Kinder und Jugendliche vor Rauchen und Tabakmissbrauch schützen soll. Es ginge um die Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen. «Wegen der Tabakwerbung rauchen mehr Jugendliche», heisst in einem Flyer der Initianten. Ein so schädliches Produkt wie Tabak dürfe bei Kindern nicht beworben werden. «Als Gesellschaft sind wir verpflichtet, Kinder und Jugendliche zu schützen und ihre gesunde Entwicklung zu fördern». Als Geschäftsleiterin vom Team Lungenliga Glarus weiss Andrea Trummer, von was sie spricht. Mit Herzblut und aus Überzeugung unterstütze sie von der Ärzteschaft und verschiedenen Gesundheitsorganisationen lancierte Volksinitiative für ein Tabak-Werbeverbot, die am 13. Februar dieses Jahres zur Abstimmung kommt. Tatkräftige moralische Unterstützung fand die engagierte Geschäftsführerin der Lungenliga bei der eigens für diese Aktion angereisten, für uns Glarner nicht unbekannten Daniela de la Cruz, ihres Zeichens langjährige Leiterin der Hauptabteilung «Gesundheit» und während fünf Jahren in Doppelfunktion als Sekretärin des Departements «Finanzen und Gesundheit» und seit dem 1. Oktober 2019 als CEO der Krebsliga Schweiz tätig.

Grosse Chancen für ein JA

«Die Initiative für ein Tabakwerbeverbot hat gemäss letzten Umfragen reelle Chancen, vom Stimmvolk angenommen zu werden», beantwortete Andrea Trummer eine entsprechende Frage. Bei einem JA würde die Tabakwerbung verboten,  welche Kinder und Jugendliche erreicht. Es wäre nur noch Werbung zulässig, die auf Erwachsene abzielt und Minderjährige nicht erreicht, etwa Werbemails, Prospekte und gezielte Werbung im Internet oder in den sozialen Medien. Wie schon so oft bei Initiativen präsentieren Bundesrat und Parlament einen Gegenvorschlag in Form eines Tabakprodukte-Gesetzes. Offenbar geht Bundesbern die von den Initianten lancierte Werbeverbotsinitiative gegen schädliche Tabakprodukte zu weit. Deshalb stellen Bundesrat und Parlament die Initiative einem indirekten Gegenvorschlag in Form eines neuen Tabakproduktegesetz gegenüber, welcher unabhä ngig vom Entscheid zur Volksinitiative in Kraft tritt. . Mit diesem Gesetz würde Werbung für Tabakprodukte und elektronische Zigaretten auf Plakaten und im Kino verboten. Auch dürften Tabakkonzerne keine Zigaretten mehr gratis abgeben oder internationale Veranstaltungen in der Schweiz sponsern. Weiterhin möglich wäre aber Werbung in Gratiszeitungen, an Kiosken, im Internet und damit in allen sozialen Medien sowie an Festivals– also genau dort, wo Jugendliche unterwegs sind.

Ein JA soll Kinder und Jugendliche vor Rauchen schützen

Es schleckt keine Geiss weg: Immer mehr Kinder und Jugendliche rauchen schon heute wie Fabrikschlote und gefährden damit ihre Gesundheit schon in frühen Jahren. Statistiken zeigen, dass rund zwei Drittel aller Raucherinnen und Raucher bereits vor dem 18. Lebensjahr zu rauchen beginnen. Dadurch geraten diese frühzeitig in die Abhängigkeit. Wer bis zum 20. Lebensjahr nicht raucht, erweist sich auch später als wesentlich resistenter gegenüber dem Suchtstoff Nikotin. Es ist den Initianten deshalb ein Anliegen, mit der am 13. Februar zur Abstimmung kommenden Initiative für ein Verbot von Tabakwerbung die Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen zu schützen. Ein kräftiges JA für die Initiative soll dazu beitragen!