Zwei Siege – Biltner Nationalturner triumphieren an den eidgenössischen Ringertagen

Mit den Eidg. Ringertagen stand ein weiterer sportliche Höhepunkt für die Biltner Nationalturner an. In Brunnen wurden am vergangenen Wochenende die besten Sägemehlringer gesucht. Das OK mit Thomas von Euw an der Spitze hatte sich der nicht ganz einfachen Aufgabe gestellt, nach einem Unterbruch von langen 15 Jahren wieder eidg. Ringertage zu organisieren. Ihre grossartige Arbeit wurde mit Kaiserwetter und gutem Ringsport belohnt. Die Ausgangslage versprach Hochspannung, duellierten sich doch rund 400 Sportlerinnen und Sportler aus dem Nationalturnen, Ringen und Schwingen im Kurzholz.



Zwei Siege – Biltner Nationalturner triumphieren an den eidgenössischen Ringertagen

Sie zeigten sich von ihrer besten Seite und entführten gleich zwei Siege aus der Innerschweiz. Silas Tobler und Tim Pfeiffer dominierten ihre Gewichtsklassen nach Belieben. Auch Nico Pfeiffer (3. Rang), Marius Tobler und Joel Zweifel erkämpften sich den begehrten, eidg. Zweig. Mit dem eidg. Kranz geschmückt verliessen auch die beiden Aktiven Sascha Schmid (Bilten) und Manuel Schnyder (Netstal) den «Festplatz» Brunnen mit schönen Erinnerungen. 

In der untersten Kategorie (Piccolo 1, bis 27,5 kg) standen mit Silas Tobler und Pirmin Lienhard auch zwei Biltner Schützlinge im Einsatz. Tobler zeigte sich von Anfang an fokussiert und liess sich bis zur Mittagspause vier Siege notieren. Nach der Pause machte er mit einem weiteren gewonnenen Gang die Schlussgangteilnahme perfekt. Dort lieferte er sich mit dem Thurgauer Colin Bolzli, der ebenfalls fünf Siege auf dem Notenblatt hatte, einen wahren Abnützungskampf. Nach acht Minuten endete das Finale resultatlos, dies reichte Tobler zum Sieg mit 58,4 Punkten. Verdient liess er sich von den Kameraden schultern und den Kollegen feiern. Das Notenblatt von Lienhard wies je drei Siege und Niederlagen auf, jedoch fehlten die Noten, die zur Auszeichnung gereicht hätten. Dem Siebenjährigen fehlten am Schluss winzige 2/10 Punkte. Joel Zweifel kämpfte in der Piccolo Kat. 2 plus 27,5 kg mit dem Handicap, dass seine Gegner massiv schwerer waren. Er kämpfte jedoch wie immer angriffig, was sich als die richtige Einstellung herausstellen sollte. Mit vier Siegen und zwei Niederlagen klassierte er sich mit 56,4 Punkten im ausgezeichneten 6. Schlussrang.

Bruderduell im reinen Biltner Schlussgang der Kat. Jugend 3 bis 43 kg

Die Brüder Nico und Tim Pfeiffer wie auch Benno Lienhard kämpften in der gleichen Gewichtsklasse (-43 kg). Während der jüngere (Nico) fünf Siegen aneinanderreihte und sich souverän für den Schlussgang qualifizierte, erfuhr Tim erst durch den Speaker vom familieninternen Schlussgang. Er hatte vier Siege und einen «Gestellten» auf seinem Konto und lag 6/10 Punkte zurück. Die Situation war für beide nicht einfach und doch speziell. Einer musste gewinnen, sollte der Sieg in der Familie bleiben. Bereits in der zweiten Minute fand der um drei Jahre ältere Tim am Boden ein Rezept, seinen Bruder auf die gültige Seite zu überdrehen. Nico blieb als Belohnung eines starken Wettkampfes mit 57,5 Punkten der dritte Schlussrang. Tim siegte mit 58,4 Zählern überlegen und wurde mit einem Lebendpreis belohnt. Nicht auf Touren kam Lienhard, er blieb mit nur einem Sieg weit unter seinen Möglichkeiten.
Nur einige 100 Gramm weniger zeigte die Waage bei Marius Tobler an, dies brachte ihn zur Freude in die tiefere Gewichtsklasse. Er vermochte diesen Vorteil zu nutzen und erkämpfte sich als einer der Jüngsten mit je drei Siegen und Niederlagen die eidg. Auszeichnung mit 54,3 Zählern in der Kategorie Jugend 2.

Kranzgewinn für Sascha Schmid und Manuel Schnyder

Bei den Aktiven gab es Favoritensiege wie auch Überraschungen. So erbte der 42-jährige Urner Michi Jauch in der Kat. +85 kg den Sieg nach einem faden Schlussgang zwischen Bruhin Fredi und Waser Christoph. Eine schöne Geschichte schrieb Thomas von Euw, der OKP siegte in der Kategorie -85 kg und behielt den Sieg im Dorf. Der Internationale Marc Dietsche Kriessern, gewann überlegen die Kat. bis 76 kg, Lars Neyer Einsiedeln setzte sich hauchdünn in der Gewichtsklasse -69 kg durch und in der tiefsten Aktiv-Kategorie (-63 kg) stand mit dem «Hergiswiler» Peter Simon eher einen Überraschungsmann zuoberst.

Insgesamt sechs Glarner kämpften bei den Aktiven um die eidg. Ringerkränze. Mit Sascha Schmid und Manuel Schnyder durften zwei den begehrten Kopfschmuck entgegennehmen. Schmid kämpfte in der Klasse bis 85 kg. Mit vier «Gestellten» und zwei Siegen blieb er unbesiegt, kämpfte im letzten Gang gar noch um einen Podestplatz. Der Modellathlet wurde von der Einteilung nicht geschont und duellierte sich mit lauter Nationalliga-A-Ringer. Eine schöne Geschichte schrieb auch der 32-jährige Glarner Kantonspolizist Manuel Schnyder. Als JIU-JITSU-Kampfsportler nahm er zusammen mit Borges Everton und Adrian April erstmals an einem Ringertag teil. Dass seine Technik sich sehr gut für das Ringen eignet, wurde schnell ersichtlich. In der Gewichtsklasse bis 69 kg werteten die Kampfrichter seine angriffige Arbeit meist mit Höchstnoten. Mit je zwei Siegen, Gestellten und Niederlagen erreichte Schnyder mit 54,4 Punkten die Kranzränge. Mischa Lehrich (Bilten) hingegen verpasste den Kranz um mickrige 2/10 Punkte, obschon er mit zwei Siegen, drei «Gestellten» und nur einer Niederlage einen guten Wettkampf ablieferte. Ihm wurden die fehlenden Maximalnoten zum Verhängnis. Mit Borges Everton (-76 kg), Adrian April (-76 kg) und dem unverwüstlichen Chrigel Heft (-85 kg) zeigten noch drei weitere Glarner ihr Können. Das Mitmachen stand bei ihnen jedoch im Vordergrund.

Mit Paul Bisig war ein weiterer Biltner im Einsatz. Als pflichtbewusster Funktionär trug er zwei Tage zum guten Gelingen bei. Bleibt zu hoffen, dass nicht mehr 15 Jahre vergehen müssen, bis wieder um Eidg. Ringerauszeichnungen gekämpft wird.

Rangliste auf: www.env-afgn.ch