«Zwei Monate autofrei»

Eigentlich wollte ich mit einem ganz anderen Thema meine Kolumnenreihe beginnen. Doch da habe ich mich kurzfristig umentschieden. Aus aktuellem Anlass sozusagen.

Der Titel heisst «Zwei Monate autofrei». Aber um aller Spekulationen sofort Einhalt zu gebieten:

JA ich habe meinen Führerschein noch und NEIN, ich bin nicht unter die ultimativen Grünen gegangen.

 



Eine Kolumne von Martin Carl Mächler (Bild: zvg)
Eine Kolumne von Martin Carl Mächler (Bild: zvg)

Der Grund ist einfach. Mein Auto treibt sich immer noch in Südkorea herum und kommt erst Mitte des Jahres in die Schweiz. Und sich für diese lange Zeit, Februar bis August, ein Auto zu mieten, wäre zu kostenintensiv. So habe ich mich entschieden, für zwei Monate auf ein Auto zu verzichten. Geht das überhaupt? Genau das habe ich mich gefragt. Und es hat mich auch etwas gereizt dies auszuprobieren.

Doch noch bevor der erste autofreie Tag kam, gab es schon die ersten schwerwiegenden Bedenken. Was ist, wenn ich von A nach B muss? Oder geschweige ich muss mal nach C? Ohne Auto nur schwer zu bewältigen. Das hiess für mich im Vorfeld dieser Aktion einiges zu berücksichtigen.

Jahrelang habe ich mir nie Gedanken darüber gemacht, wie es wohl ohne Auto wäre. Man setzte sich einfach rein und fuhr los. Nun aber konnte ich das nicht mehr. Als erstes kaufte ich mir eine Mehrfahrtenkarte für den Bus, der mich mit meinen schweren Einkaufstaschen bequem ins Adlergut brachte. Und viele Wege machte ich zu Fuss. Nicht nur, das dies weitaus gesünder ist als fahren, es machte auch noch Spass. Traf man doch unterwegs immer Leute, mit denen man sich unterhalten konnte. So schlimm empfand ich die ersten Tage gar nicht. Man muss sich einfach besser organisieren und viel mehr Zeit nahm es nicht in Anspruch.

Mitte Februar kaufte ich mir ein E-Bike. Nun bin ich also noch mobiler. Aus das soll gesund sein und Spass machen. Und das tat es auch. Man sieht mich nun also des Öfteren auf meinem schönen roten E-Bike durch Glarus kurven.

Um es mal auf den Punkt zu bringen: Es ist durchaus möglich auf ein Auto zu verzichten. Zumindest teilweise. Und es hat mich auch etwas zum Umdenken gebracht. Nicht nur die Umwelt wird dadurch geschont, auch muss ich keine Parkplätze suchen. Zugegeben, nicht alle können dies tun. Und so manches Mal ist ein Auto notwendig. Aber nicht immer.

Da ich in Glarus wohnen darf, fällt mir das Verzichten aber sichtlich leichter. Auch wenn ich in Kürze wieder ein Auto habe, bleibt es nun öfters stehen. Sollten Sie mich einmal auf meinem E-Bike oder auch zu Fuss antreffen, sprechen Sie mich ruhig an. Ich kann Ihnen einige wertvolle Tipps zum Autoverzicht geben.

In diesem Sinne

Martin Carl Mächler