24. Berglauf Filzbach–Habergschwänd mit internationaler Beteiligung

An diesem Tag hat der Sommer begonnen – so dünkt es mich heute rückblickend auf den wunderschönen sonnigen Abend des 13. Juni, als um 19.00 Uhr 66 Teilnehmende zum 24. Berglauf Filzbach–Habergschwänd starteten.



Die glücklichen Gewinner. (Bilder: zvg) Internationale Teilnehmer – gelebte Integration.
Die glücklichen Gewinner. (Bilder: zvg) Internationale Teilnehmer – gelebte Integration.

Der traditionsreiche einzige Glarner Berglauf überwindet in 5,3 Kilometern 576 Höhenmeter und bot dieses Jahr einige Besonderheiten. Einerseits für mich persönlich, erfreuliche und andere, anderseits erlebte auch die Allgemeinheit eine ganz ausserordentliche Premiere. Für meinen Teil durfte ich zunächst den kleinen Unterschied demonstrieren zwischen den Begriffen wenig (trainiert) beziehungsweise zu wenig: vier Minuten. So viel betrug die Differenz zur letztjährigen Zeit, die ich ebenfalls schon ohne die gewünschte Form erreicht hatte, aber ganz offenbar hatte sie, die Form, noch unerwünschter werden können. Mein Ringen mit dem Berg hatte heuer sogar geschlagene zehn Minuten länger gedauert als im glorreichen Jahr 2014, als es mir gar aufs Podest gereicht hatte. Im Ergebnis lohnte sich der diesjährige Lauf aber ganz besonders, weil ich als Letztklassierte einen der ansehnlichen Trostpreise abräumen konnte. Das Sportgeschäft menzi-sport in Filzbach hatte, wie die vielen Jahre zuvor, den Lauf nicht nur zusammen mit dem Skiclub Mürtschen organisiert, sondern auch die Preise gespendet bzw. beschafft: Ich gewann einen raffinierten und superleichten Salomon-Rucksack. Ein ungetrübtes, wunderbares Highlight bereicherte für mich den diesjährigen Lauf: Ein Freund, der mit mir zusammen im Jahr 2012 unseren ersten Habergschwändlauf bestritten hatte und inzwischen schwer an Leukämie erkrankt war, konnte dieses Jahr wieder mitlaufen – und liess mich buchstäblich stehen, so wie früher halt. Gut eingepackt zum Schutz gegen die für ihn besonders gefährliche Sonne bewies er mit grandiosen knapp vier Minuten Vorsprung seinen unglaublichen Erfolg im Kampf gegen die Krankheit.

Ein weiterer Höhepunkt war die erstmalige Wettkampfteilnahme von fünf jungen Männern aus Afghanistan und Eritrea, die als Asylsuchende in die Schweiz gekommen waren. Sie erzielten mehrheitlich hervorragende Zeiten, sodass in der Kategorie Herren der zweite und dritte Podestplatz (mit 31:52,7 bzw. 35:36,1) ihnen gehörte. Wie jedes Jahr wurden für alle Podestplätze grosszügige Einkaufsgutscheine von menzi-sport offeriert. Mehr noch als über den sportlichen Erfolg der internationalen Gäste freute ich mich über diesen aussergewöhnlichen und doch so naheliegenden Integrationsschritt. Bald werden Ruedi Menzi von menzi-sport beim Rangverlesen die tigrinischen Namen der Eritreer und die persischen der Afghanen wohl so geläufig sein wie die urschweizerischen Derdiyok, Mehmedi oder Embolo.

Die Bedingungen am Lauf gefielen mir hervorragend, wenn ich aber auf der Rangliste lese, Wetter, sonnig, 29 Grad, kann ich mir vorstellen, dass einigen der Abend vielleicht allzu lauschig war. Dies ist vielleicht die Erklärung, dass der Aufmarsch heuer etwas geringer war als letztes Jahr. Glücklicherweise standen beim Talalpsee und im Ziel wieder die sympathischen Helferinnen und Helfer des Skiclubs Mürtschen mit Getränken bereit. Sie waren es auch, die die besonders Erschöpften in Transportbussen ihrerseits ganz sportlich wieder den Berg runterkutschierten. Angesichts der hohen Temperaturen ist weiter erwähnens- und besonders verdankenswert, dass wir auch dieses Jahr die Duschen im Sportzentrum Kerenzerberg benutzen durften. Neu war es zudem durch den besonderen Einsatz der Mitarbeiterinnen des Sportzentrums möglich, auch zur späten Stunde während des Rangverlesens noch einen leckeren Teller Spaghetti zu verzehren.

Reto Grischott aus Amden legte mit unglaublichen 28:05,5 die Tagesbestzeit hin, die er nächstes Jahr noch zu unterbieten gedenkt. Mit 36:23,7 lief die schnellste Frau des Tages, Mirjam Hauser-Senn, ins Ziel. Weiter sticht aus der Rangliste der zweite Rang bei den Walkerinnen hervor: Die flotte Zeit von 50:10,1 wurde von der 1944 geborenen ältesten Teilnehmerin erreicht – ich habe noch viel zu tun.