Adventsmusik in Betschwanden

Stets mit Beginn der Adventszeit lädt der Kulturverein Glarus Süd zum Konzertbesuch in die Kirche Betschwanden ein. Das einst von Rudolf Aschmann gegründete Glarner Musikkollegium gastiert mit willkommener Regelmässigkeit in Glarus Süd. Immer wieder können ganz besondere Gäste willkommen geheissen werden. Und immer wieder können sich alle restlos am Gebotenen freuen und musikalisch Willkommenes in sich nach Hause tragen.



Felix Schudel leitet das Neue Glarner Musikkollegium (Bilder: peter meier)
Felix Schudel leitet das Neue Glarner Musikkollegium (Bilder: peter meier)

Mit liebenswürdiger Sorgfalt schmückt das Sigristenpaar Heidi und Paul Huber jedes Mal den Weg zum Kirchenportal, warmer Kerzenschein stimmt ein; die Teelichter leuchten in einer Vielzahl kleiner Häuschen und bescheren auf diese Weise viel Vorfreude. Das Neue Glarner Musikkollegium, seit 2006 von Felix Schudel aus Wädenswil dirigiert, bot festliche Werke von Händel, Bach und Mozart mit dem Gesamttitel «Beliebte Arien» an, Gast war die Sopranistin Sarah Nathalie Maeder.

Ruth Tüscher, Präsidentin des Kulturvereins, begrüsste in herzlicher Weise, sie sprach von Zauberhaftem, Erfüllendem. Die Orchesterleute gestalteten kunstvoll, in hervorragender gegenseitiger Abgestimmtheit aus. Sie öffneten mit ihrem feinnervigen Interpretieren eine Fülle von Geschenken mit buntem Inhalt. Vieles war dem einen oder anderen Konzertbesucher sicher bekannt – umso aufmerksamer und genussreicher lauschte man, liess sich noch so gerne mittragen. Wenn von «klassischen Ohrwürmern» geschrieben wird, ist das keineswegs despektierlich gemeint. Vieles war wohl schon oft gehört, lebte damit umso intensiver und gehaltvoller auf. Die Sopranistin verfügte über eine riesige stimmliche Gewandtheit, sie gestaltete mit grosser Hingabe und hohem Einfühlungsvermögen aus, überzeichnete nie – was dem inhaltlichen Reichtum der verschiedenen Arien sehr entgegenkam.

Am Anfang der kurz vor Konzertbeginn ausgehändigten Programmfülle standen vier kurze Teile aus Georg Friedrich Händels Messias. Titel wie «Sinfony», «Rejoice», «Pifa» und «Er weidet seine Herde» erlaubten ein durchaus genussreiches Einstimmen. Es schien, als gelangten diese Erwartungen zu den Interpretierenden, die willkommen feinsinnig den riesigen inhaltlichen Reichtum ausspielten. Sie nahmen die Intentionen ihres musikalischen Leiters spürbar bereitwillig auf. Es klangen Inniges, viel Ruhe und Frieden, Festliches, zuweilen willkommen Beschwingtes, ja Tänzerisches auf.
Es schlossen aus Bachs Weihnachtsoratorium und dem Magnificat zwei Arien an die ungemein innig, zurückhaltend kraftvoll und festlich waren, Belastendes vergessen machten.
Man durfte wertvolle musikalische Geschenke entgegennehmen.
Felix Schudel wies mit kurz auf Teile von Mozarts Salzburger Streichersinfonie und deren Entstehung hin. Er und die Orchesterleute machten damit allen ein zusätzliches Geschenk, das man bereitwillig und gerne entgegennahm. Das «Alleluia» aus Mozarts «Exultate, jubilate» war – programmbezogen – erfüllendes, wechselreiches Konzertende, war Jubel, Tanz, neckisch, verschmitzt, innig und gleichermassen kraftvoll, so willkommen leicht und elegant.
Mit langem und herzlichem Applaus wurde der Dank ausgedrückt – es schlossen Zugaben an, die man riesig gerne entgegennahm.