Aeugstenbahn hat schon 2000 Fahrgäste befördert

Bei miserablem Wetter wurde am vergangenen Samstagvormittag die neue Aeugstenbahn in Ennenda offiziell eingeweiht. Mit der neuen Bahn sind bereits rund 2000 Fahrgäste befördert worden.



Thomas Becker
Thomas Becker

Trotz permanentem Regenschauer besammelte sich am vergangenen Samstagvormittag eine stattliche Anzahl von geladenen Gästen zur offiziellen Einweihung der neuen Aeugstenbahn in Ennenda. Thomas Becker, Präsident der Genossenschaft, blendete in seiner Ansprache auf die intensive Vorbereitungs- und Planungszeit zurück. In 29 Vorstandssitzungen hat die erweiterte Projektgruppe zahlreiche Varianten diskutiert und geprüft, bis man sich schliesslich für die Offerte der Glarner Firma Inauen-Schätti entschieden hat. «Seit dem 24. Juli ist die neue Bahn in Betrieb und die ersten Kinderkrankheiten sind überwunden», sagte Becker. Erfreulich sei, dass man in dieser Zeit bereits rund 2000 Fahrgäste transportieren konnte.

Erinnerungen an den Betrieb der «Holzkiste»

Balz Tschudi, der 14 Jahre lang als Maschinist der alten Bahn mit der «Holzkiste» im Einsatz stand, wusste aus dieser Zeitspanne manche köstliche Begebenheit zu erzählen. Landammann Röbi Marti gratulierte im Namen der Regierung und führte aus, dass diese sich mit einem Beitrag von 375 000 Franken hinter das Neubauprojekt gestellt habe.

Gemeindepräsident Christian Marti gratulierte im Namen des Gemeinderates Glarus und erinnerte an die grosse ehrenamtlich geleistete Arbeit. Mit 600 000 Franken direkten und indirekten Beiträgen habe die Gemeinde die neue Bahn unterstützt, damit das tolle Naherholungsgebiet ob Ennenda erschlossen bleibe.

Auf Aeugsten muss man weiterhin fahren können

«Der Gemeinderat Ennenda war bald der Überzeugung, dass man weiterhin auf Aeugsten fahren soll», erklärte die ehemalige Gemeindepräsidentin Käthi Meier, nachdem die Behörde von der Schliessung der alten Bahn Kenntnis hatte. Er beauftragte eine Projektgruppe, Vorschläge für eine Erneuerung auszuarbeiten. Diese kam unter der Leitung von Thomas Becker zum Schluss, dass ein Neubau die beste Lösung sei und zur Realisierung des Projektes eine Genossenschaft gegründet werden soll. «Froh und glücklich war der Gemeinderat darüber, dass die Ennendaner ja zur neuen Bahn sagten und dafür einen Beitrag von 530 000 Franken gutgeheissen haben.»

Die siebenjährige Maja Tschudi, die mit ihrem Vater Jost oft auf Aeugsten weilt, dankte mit einem Gedicht für die neue schöne Bahn und dieser konnte als Präsident der Korporation Brandheuer feststellen, dass der Korporation noch 13 Mitglieder angehören. «Davon sind acht noch aktive Bauern.»

Schweizer Berghilfe gratuliert

Christoph Jäggi, Leiter Abteilung Jagd und Fischerei, verhehlte nicht, dass seine Amtsstelle vorerst vom Projekt Neubau nicht begeistert war. Inzwischen könne man aber dank verschiedener Massnahmen mit der neuen Bahn leben. Bruno Inauen von der Firma Inauen-Schätti dankte für den Auftrag und zeigte sich stolz darüber, dass die Schwandner Firma im eigenen Kanton dieses Projekt realisieren konnte. Als Geschenk überreichte er Präsident Becker einen Bergkristall.

Auch die Schweizer Berghilfe freut sich an der neuen Aeugstenbahn. Wie sie in einem an der Einweihung verteilten Communiqué erklärt, seien im Berggebiet Mut und Wille gefragt, ausgetretene Pfade zu verlassen und neue Wege in Richtung Zukunft zu beschreiten. Dies sei mit dem Projekt Aeugstenbahn auf vorbildliche Weise geschehen.