Nach sechs Wochen ist es wieder soweit. Die Ferienzeit ist zu Ende. Endlich kehrt in der guten Stube zuhause wieder Ruhe und Normalität ein. Jetzt haben die Eltern wieder gute Gründe die Kinder nach der Tagesschau ins Bett zu spedieren, um später Columbo und Derrick bei ihren Investigationen mit Bier und Chips auf dem Sofa sitzend zu unterstützen.
Am nächsten Morgen ist es dann wieder soweit. Die Liebsten müssen bereits um 07:30 Uhr das Haus verlassen, um den Ferientechnikern – auch Lehrer genannt- wieder einen neuen Lebenssinn zu geben.
Manch eine Mutter fragt sich nun, wie sie doch bloss die letzten sechs Wochen mit ihren Schösslingen ohne bleibenden Schaden überlebt hat und wie sie, den nun so leeren Tag wohl füllen könnte.
Nach einem Besuch im Strassencafé, mit Espresso und einem Stück Zuger Kirschtorte, geht’s weiter in den COOP, um zum Wohle des allerliebsten Ehemanns ein kurzes Breaving mit Star- und Kultköchin Betty Bossi abzuhalten.
Vollgepackt mit neuen Kochideen und halbfertigen Köstlichkeiten wird nach Hause gedüst, „gemikrowellt“ und getafelt. Der Nachmittag beginnt nach des Ehemanns Küchendienst, mit Kaffee und Kuchen gefolgt vom kurzen nachmittäglichen Besuch im Tearoom mit Rosi und Hildi. Denn die Schösslinge stolpern ja bereits um 15:30 Uhr wieder nach Hause, um permanent Dinge, wie Nahrung, Kleidung, Obdach ja gar Liebe, zu fordern.
Resigniert setzt sich die gute Hausfrau und Mutter mit Milch und Keksen zu Tische, um nach Klein Michael zu sehen. Dieser putzt den Zvieri im Nu weg, begibt sich vor den TV und übergibt Mami den Schulbeginnszettel des Lehrers mit der Notiz:“ Liebe Mamis, ich danke für die tatkräftige Unterstützung ihres Kindes beim Einfassen der 15 Hefte und Bücher auf morgen! Mit freundlichen Grüssen Lehrer BUNZ“.
Na super, denkt sich das Stille Haupt der Familie. Den ganzen Tag hindurch Stress mit Einkaufen, Kochen, usw. und am Abend auch noch des Ferientechnikers Aufgaben erledigen. Ach wie schön wäre es, wieder einmal Ferien zu haben!
«Harte Arbeit reicht meistens nicht aus»
