Am Tag der Arbeit wird im Glarnerland gearbeitet

Der erste Mai ist in vielen Ländern und Kantonen der Schweiz ein offizieller, gesetzlicher Feiertag. Seinen Ursprung nimmt er aus Arbeiterbewegungen in Amerika und im Anfang des Kommunismus. Im Glarnerland ist er kein Feiertag, dafür hat Glarus an Allerheiligen frei.



(Bild: j.huber)
(Bild: j.huber)

Am Montag gilt in den grösseren Städten der Schweiz – vor allem in Zürich – der Ausnahmezustand. Sowohl links- wie auch rechtsgerichtete Gruppen nehmen den Tag der Arbeit zum Anlass zu demonstrieren und gehen nicht selten dabei aufeinander los.

Haymarket riot

Neben zahlreichen heidnischen Zeremonien, die im Monat Mai gefeiert wurden, steht am Anfang ein Streik amerikanischer Arbeiter. Für die Durchsetzung des Achtstunden Tages wurde in den Industrieregionen zu einem Generalstreik aufgerufen. Am ersten Mai kam es dann zu den ersten Demonstrationen, die in Chicago für vier Arbeiter tödlich endeten. Die Protestbewegungen gingen weiter und die Lage spitzte sich zu, bis am vierten Mai eine Bombe auf Polizisten geworfen wurde. Acht Polizisten kamen dabei ums Leben. Der anschliessende Aufruhr – er ging als haymarket riot in die Geschichte ein – wurden mehr als 200 Arbeiter verletzt; die Zahl der Toten wurde niemals offiziell bekannt gegeben.

Sozialismus und Nationalsozialismus

Auf dem Gründungskongress der zweiten Internationalen – der internationale Zusammenschluss aller sozialistischen Parteien – im Jahre 1889 wurde zum Gedenken der Opfer des Haymarket riot der erste Mai als „Kampftag der Arbeiterbewegung“ ausgerufen. In den sozialistischen und kommunistischen Ländern war der erste Mai einer der höchsten Feiertagen, an dem grosse Paraden abgehalten wurden, an denen Betriebe und Schulen teilnehmen mussten.

In Deutschland wurde der erste Mai unter den Nationalsozialisten zum gesetzlichen Feiertag, benannt als „Tag der nationalen Arbeit“.

Neben den offiziell genehmigten Demonstrationen kommt es hier, wie auch in der Schweiz, in einigen Städten zu mehr oder weniger gewalttätigen Ausschreitungen. Da der erste Mai sowohl bei den Sozialisten/ Kommunisten als auch bei den Nationalsozialisten einen hohen Stellenwert einnimmt, treffen extreme Gruppen von beiden Seiten häufig aufeinander.

Im Glarnerland kein Feiertag

Während andere Länder und Kantone den Tag der Arbeit feiern, begehen die Glarner den Tag mit Arbeit. Da der Kanton Glarus nicht eindeutig als katholischer oder evangelischer Kanton angesehen werden kann, sind seine Feiertag durchmischt. So feiern die Glarner nicht den „evangelischen“ Feiertag – den ersten Mai – sondern den „katholischen“ – Allerheiligen.