Anspruchsvolle Sanierung des Längsverbaus am Escherkanal

Spezialisierte Bauleute stehen seit September 2008 im Einsatz, um die umfangreichen Schäden am Escherkanal fachgerecht zu beheben. Die Sanierung – meistens unter der Wasseroberfläche – erfolgt mit Hilfe eines speziellen Greifbaggers.



Anspruchsvolle Sanierung des Längsverbaus am Escherkanal

Der Längsverbau aus massiven Steinblöcken (Blocksatz) ist beidseitig auf rund 1,8 Kilometer des Kanals in einem schlechten Zustand. Er ist aufgelockert und teilweise abgerutscht oder ganz weggespült, weil auf weiten Strecken kein stabiles Fundament mehr vorhanden ist. Jetzt wird ein tragfähiger Fussbereich der Verbauung wiederhergestellt, das Blocksatzgefüge wird saniert und falls nötig erneuert. Gleichzeitig wird das Durchflussprofil aufgeweitet. Hauptziel aller Massnahmen ist die langfristige Erhaltung der Verbauungen, um die Hochwassersicherheit zu garantieren.


Unklarheit bei der Bevölkerung


Nachdem in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder Fragen aus der Bevölkerung auftauchten, was überhaupt am Escherkanal seit einiger Zeit passiert. Man konnte sich schlichtweg nicht vorstellen, was für hochstehende Arbeiten zur Sanierung des Escherkanals nötig sind. Aus diesem Grund lud das Linthwerk unter der Federführung von Linthingenieur Markus Jud am Montag die Vertreter der Presse zu einer Orientierung Vorort ein. Zu Beginn und noch in einem beheizten Raum, orientierte Markus Gächter, Leitender Ingenieur, die Anwesenden über die technischen Details der laufenden Arbeiten. Auf rund 1,8 km Kanallänge ist beidseitig praktisch der ganze Längsverbau sanierungs- oder erneuerungsbedürftig. Die Ausführung der Arbeiten erfolgt aber so, dass nicht nur der Charakter des bestehenden Gerinnes gewahrt, sondern auch das vorhandene Blocksatzgefüge so weit wie möglich erhalten bleibt. Für diese Arbeiten werden insgesamt 20 bis 25 000 Tonnen Spezialblöcke benötigt, die einen grossen Teil der Gesamtkosten – es geht hier um rund 2 Mio. Franken – ausmachen.


Heikle Arbeiten zum Teil unter Wasser


Der technisch anspruchsvollste Teil der Sanierung betrifft die Wiederherstellung eines sicheren Fundaments für den Längsverbau. Die Sanierung erfolgt in kleinen Abschnitten, mit einem Bagger mit dreh- und schwenkbarem Greifer. Die Baggerführer können mit demselben Arbeitsgerät beide Arbeitsschritte bewältigen, den Aushub und das Einbringen der neuen Blöcke zum Unterfangen des Blocksatzes. Für diese heiklen Eingriffe ist viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl nötig, denn der Baggerführer arbeitet mit dem Greifer unter Wasser und kann sein Arbeitsfeld nicht sehen. Um stabile Verhältnisse zu erzielen, müssen die Blöcke für das Fundament vollständig unter dem Niveau der Kanalsohle eingebaut sein. Bei einer Besichtigung direkt am Kanal konnten sich die Pressevertreter davon überzeuge, dass der Maschinist und Polier Toni Fehr diese äusserst sensible Arbeit mit einer absoluten Sicherheit ausführte. Fehr besitzt eine langjährige Erfahrung, denn seit über 38 Jahren wird er für solche Spezialaufgaben eingesetzt. Die Zuschauer hatten den Eindruck, als ob der drehbare Greifer sein verlängerter Arm sei.


Neuer Lebensraum für Fische


Im Niederwasserbereich des Längsverbaus werden die Blöcke so positioniert, dass eine unruhige Oberflächenstruktur mit kleinen Nischen entsteht. In diesen Nischen können Fische bei Hochwasser Unterschlupf finden und werden nicht, wie bisher, mit der starken Strömung mitgeschwemmt – was den Fischbestand im Escherkanal auf ein Minimum dezimiert hat. Die Sanierung der Dämme löst also ohne grösseren Aufwand ein ökologisches Problem. Die Fische erhalten einen neuen Lebensraum.