Auch ein Stück Glarner Geschichte

Alte Briefumschläge und Briefmarken können viel aus der Geschichte und der Vergangenheit erzählen. Dies zeigte die sehr interessante und äusserst umfangreiche Ausstellung des Glarner Philatelistenclubs am vergangenen Wochenende im Geha in Ennenda. Diese Ausstellung wurde anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Vereins durchgeführt.



Auch ein Stück Glarner Geschichte

Die zweitätige Ausstellung und ein Jubiläums-Festakt bildeten den würdigen Rahmen dieses Jubiläums. Während zwei Tagen hatten interessierte Sammler, aber auch die Bevölkerung Gelegenheit eine in diesem Ausmass einmalige Ausstellung zu besuchen. Vor allem die verschiedenen Glarner Sujet fanden grosse Beachtung und zeigten in ihrer Vielfallt einen speziellen Rückblick auf die Glarner Geschichte der vergangenen gut 200 Jahre.

Ein gediegener Festakt

Das Sammel von Briefmarken und „Ganzsachen“ – so wird unter den Philatelisten ein frankierter Briefumschlag bezeichnet – braucht Zeit, Geduld aber auch Ruhe. In diesem Rahmen lief auch der offizielle Festakt zum 100-jährigen Jubiläum ab. OK-Präsident Peter Menzi konnte zu diesem Anlass gut 80 Gäste begrüssen, welche zur grossen Überraschung am Schluss alle ein Geschenk in Form einer philatelistischen Rarität entgegennehmen konnten, begrüsst. Vom Verband Schweizerischer Philatelistenvereine überbrachte der Präsident Claude Montandon die besten Grüsse. Sicher ein Höhepunkt des Abends – nebst dem Überraschungsgeschenk war sicher der Auftritt vom Glarner Gesangsensemble „Pfiffolterä“ die mit ihren Vorträgen die Stimmung auflockerte. Ein Highlight sicher das eigens für diesen Anlass komponierte und getextete Lied zur Briefmarke.

Ein Stück Glarner Geschichte

Die Ausstellung war in zwei Gruppen gegliedert. Auf der Bühne hatten verschiedene Glarner Philatelisten Gelegenheit ihre Sammlungen der Öffentlichkeit zu präsentieren. Ein Thema war „Glarner Postwege in alle Welt im 19. Jahrhundert“ welche einen Auszug aus der Korrespondenz des Handelshauses P. Blumer+Jenny aufzeigte. Oder Ansichtskarten aus dem Glarnerland, die in ihrer Vielfallt aufzeigten, wie sich der Charakter der Dörfer und der Gebäude im Laufe der Zeit verändert haben. Oder Motive welche sich ausschliesslich mit einer Gemeinde wie Mitlödi, Linthal oder Oberurnen beschäftigen. Dies nur einige Beispiele der umfangreichen Ausstellung im „Glarnersalon“. Zu den vielen Besuchern zählte auch Regierungsrat Andrea Bettiga mit seinem Sohn. Beide zeigten sich vom gezeigten begeistert. „Diese Ausstellung sollte, wenn irgend möglich auch den Schülern zugänglich gemacht werden, damit sie einen Einblick in die besondere Tätigkeit der Philatelisten erhalten. Vor allem aber auch, dass es sehr wichtig ist, dass dank diesen Sammlern ein Stück der Glarner Geschichte erhalten bleibt.“ Bettiga bedauerte, dass diese interessanten Stücke nun wieder für längere Zeit in den Alben und Kästen verschwinden. Er hat aber Verständnis, dass jeder der Aussteller um seine spezielle Sammlung besorgt ist, denn es handelt sich vielmals um Raritäten von unschätzbarem materiellem, aber auch ideellem Wert.

Länder- und Motivsammlungen

Im Saal war eine Vielzahl an Länder- und Motivsammlungen von Ausstellern aus der ganzen Schweiz zu sehen. Die in grosser Menge erschienen Besucher waren von der Vielfalt der gezeigten Themen begeistert und beeindruckt. Was allgemein erstaunte war, die Flut der Informationen welche jedes einzelne Thema aufzeigte. Die Sammler mussten sich auf jeden Fall sehr intensiv und tiefgründig mit dem gewählten Thema beschäftigen und sicher auch viel Zeit investieren. So erhielt der Besucher zum Beispiel Eindrücke in die verschiedensten Eisenbahnbrücken der Welt, oder über die Bahnen Europas. Aber auch die Jugend kam bei dieser Ausstellung nicht zu kurz. Es wurde eine Grundbewertung von verschiedenen Ausstellungen des Nachwuchses das Jahrgänge 91 bis 99 vorgenommen. Dabei haben nach Aussage der Juroren die jungen Teilnehmer durchwegs gut abgeschnitten.

„Ich hoffe, dass diese Ausstellungen, die zweite dieser Grösse nach 1976 – Tag der Briefmarke – einen Imagegewinn für das Markensammeln und für den Verein bildet und neue Mitglieder gewonnen werden können.“ Wie OK Präsident Peter Menzi weiter betonte, war das Geha in Ennenda das geeignete Lokal für diese umfangreiche Ausstellung.