Aufmunternde Worte aus regierungsrätlichem Munde

Grosses Wetterglück hatten die Netstaler anlässlich ihrer 1.-Augustfeier. Der Versuch des Verkehrsvereins Netstal, den Geburtstag der Eidgenossenschaft für einmal mitten im Dorf zu feiern, ist zweifellos gut gelungen. Die in angenehmer Kürze vorgetragene Ansprache von Regierungsrat Dr. Andrea Bettiga fand bei der Netstaler Bevölkerung positiven Anklang. Freudig wurde auch die Anwesenheit der Harmoniemusik registriert und der Cäcilienchor bewies einmal mehr seine gesanglichen Qualitäten.



Grosses Wetterglück hatten die Netstaler anlässlich ihrer 1.-Augustfeier. (Bild: hasp.)
Grosses Wetterglück hatten die Netstaler anlässlich ihrer 1.-Augustfeier. (Bild: hasp.)

Um es gleich vorweg zu nehmen. Die Netstaler feierten den Geburtstag der Eidgenossenschaft würdig und ohne grosses Brimborium. Gespannt war man auf die Resonanz der Bevölkerung auf die Einladung des Verkehrsvereins hin, die diesjährige Bundesfeier auf dem Salmenplatz, inmitten von Häusern und ohne die prächtige Kulisse der Glarner Berge zu feiern. Die Bevölkerung honorierte diese Ankündigung mit einem Grossaufmarsch. Alles war bestens organisiert. Die Köche des Fantastischen Koch Klub, kurz FKK, bemühten sich im wahrsten Sinne des Wortes rührend um ihre Gäste, während die Harmoniemusik Netstal unter der Leitung ihres Dirigenten Martin Schlegel ihr musikalisches Können unter Beweis stellte. Der Cäcilienchor Chor unter der Leitung von Urs Feldmann animierte zum mitsingen und unterstützte die Anwesenden beim Absingen aller Strophen der Nationalhymne.

Netstal Gemeindepräsident Hans Leuzinger hiess die Festgemeinschaft am ersten Tag seiner Pensionierung auf launige Art herzlich willkommen. Er begründete die Frage vieler Netstaler, warum die diesjährige 1.-August-Feier vom herrlich idyllischen Plätzchen auf der Bürglen mitten ins Dorf verlegt wurde. Es war die Idee des örtlichen Verkehrsvereins, einerseits wieder einmal etwas Neues auf die Beine zu stellen, andererseits die Bundesfeier mit der Verlegung mitten ins Dorfzentrum der Bevölkerung näher zu bringen. Dieser Verlegung war ein Versuch wert und ist den Organisatoren gut gelungen. Einschränkend sei trotzdem die Feststellung erlaubt, dass der Salmenplatz mitten im Dorf definitiv keine Alternative zum herrlich gelegenen Wiesenplatz auf der Bürglen ist. Dazu fehlt die erhabene, einmalige Kulisse von Wiggis und Glärnisch. Bleibt somit die kleine Hoffnung, dass die Bundesfeier im nächsten Jahr wiederum auf der Bürglen stattfindet, obwohl von den Organisatoren, was die Infrastuktur anbelangt, zweifelsfrei mehr Aufwand betrieben werden muss.

Glarner haben Mut für Reformen


Arg im Rednerstress war der neugewählte Regierungsrat Dr. Andrea Bettiga. Nach einem Redemarathon über vier Stationen war Netstal seine Zweitletzte. Mit einer kleinen Verspätung, die von Gemeindepräsident Leuzinger elegant überbrückt wurde, trat der Glarner Parlamentarier vor die Festgemeinde. In seiner in angenehmer Kürze gehaltenen Ansprache erinnerte Regierungsrat Bettiga an seine Jugendzeit, die er zum grössten Teil im Wiggisdorf verbrachte. Er wies auch an die Vorreiterrolle der Glarner hin, die mit Mut und Risikobereitschaft damals jene sozialen Grundlagen schafften, welche die Lebensqualität der Glarner Bevölkerung entscheidend verbesserte. Mit den gleichen Eigenschaften haben die Glarner sich für den Zusammenschluss der Gemeinden und den damit verbundenen Strukturreformen entschieden. Nach der Überreichung kleiner Präsente durch Peter Schadegg, Vertreter des Verkehrsvereins, verabschiedete sich Regierungsrat Bettiga eilends, um seinen Redeverpflichtungen rechzeitig nachzukommen.