Ausgedruckt und kopfschüttelnd gelesen

Was einem PC samt Drucker zuweilen zugemutet wird, wäre per Post niemals verschickt worden – das wäre zu teuer geworden, Reaktionen hätten sich kaum ergeben.

Da entliess mein Drucker doch kürzlich ein Erzeugnis, das der literarisch interessierten Gemeinschaft hiemit unterbreitet sei. Nach der gefliessentlichen Lektüre sind Staunen und Kopfschütteln gleichermassen intensiv erlaubt – Mitmachen kann zur Kamikaze-Aktion werden.

 



(Bild: p.meier)
(Bild: p.meier)

Die «Gewinnkarte» hatte die Nachbemerkung «Letzte Benachrichtigun» (immer nach Vorlage abgeschrieben). Es ging dann um sagenhafte ?935,470,00 EUROS. Der Wisch mit superexotischen, zuweilen schlicht unzusammenhängenden Inhalten stammte «Vom Schreibtisch von das Schraubstock Pr?sident International, Calle Caracas de Mayors, Madrid, Spanien» natürlich samt Telefonnummer und Fax und – wen wundert `s – auch der E-Mail-Erreichbarkeit.

Und dann ging es bös zur Sache


«Achtung: Beg?nstigter.

Wir freuen uns, zur Best?tigung Ihrer E-Mail als Gewinner von El-Gordo Loteria (?935,470,00 Euros) Gehalten in Spanien, Europa. Wir zuf?llig w?hlen Gewinner durch unsere Partner Steg Verzeichnis und Andalucia Tourismus, In-Konjunktion mit Facebook/Euro Millione, befestigt zu Fahrkarte anzahl; 79712 mit seriell anzahl; 20, Und Sie Ihre e-mail adresse aufgetaucht als einer der Gewinner ind er Kategorie.

Dann ging es weiter:

Kontaktieren Sie Ihr sacharbeiter sofort, Dr. Aguelo Farnandez, ausland Betrieb Manager von Global Seguros.

Dann wird es konkreter:

Fullen das Formular aus und schicken Sie zurück unter E-Mail

Macht da der Bezug eines Riesengewinns überhaupt noch Spass, wenn man sich durch ein derartiges Gewirr durchzuarbeiten hat und dann im Schraubstock des Pr?sident INTERNATIONAL landet?

Ehrlich – ich kam nicht draus und konnte die vermaledeite Botschaft auch nicht entschlüsseln – obwohl ich mir riesig Mühe gab.

Hallo Freund


Mein treu ausdruckender Gehilfe auf dem Bürotisch hat mir mitgeteilt, dass Mrs Theresa Hamilton auf «meiner Google + Referenz» meine Adresse gesehen hat. Welch Glück hat mich ereilt, dass ich ganz vertraulich mit «Hallo Freund» angeschrieben worden bin?

Mrs Theresa Hamilton teilt mir in extrem berührender Weise zudem mit, dass sie eine kinderlose sterbende Witwe sei. Genau das wollte ich erfahren – ohne Frau Theresa vorher kennengelernt zu haben. Wörtlich merkt sie auch an:

«Ich habe beschlossen, für die Hilfe von wohltätigen Zwecken zu spenden. Antworten Sie freundlich, wenn interessiert, also kann ich mehr Details geben.» Vieldeutig ist zudem ausgeführt:
«Ich entschuldige mich, wenn der Inhalt hierin gegenteilig ist Um Ihre Moral, aber behandeln Sie es mit persönlicher Höflichkeit.»

Und wieder einmal ist man gebeten, Persönliches anzugeben, damit der seltsam uneigennützig agierenden Theresa umfassendst geholfen werden kann. «Inekiie isch erlaubt!»