Aussichten nicht hell rosa, aber intakt

Der Verwaltungsrat der Sportbahnen Filzbach schaut nach einem „nicht einfachen“ Geschäftsjahres 2005/2006 optimistisch in die wunderschöne Kerenzerberg-Landschaft.

Mit dem ultimativen Bikepark, dem Hochseilgarten und dem Airboarden konnte eine flippigere Gästeschar gewonnen werden. Auch viele Vereine und Firmen nutzen die

verschiedenen sportlich-gesellschaftlichen Arrangements.



Verwaltungsrat und Bereichsleiter der Sportbahnen Filzbach. Vorn von links: VR-Präsident Willy Kamm
Verwaltungsrat und Bereichsleiter der Sportbahnen Filzbach. Vorn von links: VR-Präsident Willy Kamm

Trotz dieser positiven Aspekte verhehlte Verwaltungsratspräsident Willy Kamm am vergangenen Freitagabend im Theoriesaal des Sportzentrums Filzbach auch die Schattenseiten nicht. Die zweite Sektion, d.h. der Mättlilift wurde abgebrochen, weil die Betriebsbewilligung nicht mehr erneuert wurde und Petrus war im vergangenen Sommer auch nicht immer ein Freund der Filzbacher. Aber Frau Holle sorgte dafür, dass von der Wintersaisoneröffnung 2005 bis zum Saisonschluss gute Schneeverhältnisse bis zur Talstation herrschten. Allerdings nutzen immer weniger Skifahrer das Angebot und bevorzugen die Flumserberge, die seit der neuen Bahn noch attraktiver geworden sind. „Wir müssen uns ernsthaft Gedanken machen, ob der hohe Aufwand für den Skibetrieb überhaupt noch gerechtfertigt sind,“ schreibt Kamm in seinem Geschäftsbericht. „Aber es geht nicht darum, den Skibetrieb aufzugeben, wie in der Tagespresse geschrieben wurde,“ beschwichtigte er die rund 50 Aktionäre, die mit 6552 Stimmen 52,5 % des Aktienkapitals vertraten.

Neue Trends

Nebst dem Skibetrieb bieten die Sportbahnen Filzbach mit der Winterschlittelbahn, deren Präparierung an einen einheimischen Landwirt „outgesourct“ (ausgelagert) wurde, dem zusammen mit Menzi-Sport angepriesenen Airboarden und dem Schneeschuhwandern ein wahres Winter-Eldorado. Trotzdem ging der Winterumsatz auf 332'273 Franken (Vorjahr 445’532 – noch mit Mättliskilift) zurück. Der Sommerumsatz konnte dank Bikepark und Hochseilgarten auf 717'743 Franken (Vorjahr 692'088) gesteigert werden. In Frequenzzahlen ausgedrückt bedeutet dies im Winter 60'944 Personen (Vorjahr 69'140) und im Sommer 41'860 Personen (Vorjahr 40'445), Sommerschlittelbahn 37'809 (Vorjahr 41'127). Der Umsatz im Restaurant Habergschwänd unter der Leitung von Gilbert Chanton bewegte sich mit 589'198 Franken auf Vorjahresniveau (589'643 Franken).

Ein kleiner Gewinn

Bei einem Ertrag von 1'175'002 Franken (Vorjahr 1'141'830) und einem Aufwand von 1'013'466 (Vorjahr 979'790) konnten die betriebsnotwendigen Abschreibungen vorgenommen und ein kleiner Gewinn von 5'594 Franken auf die neue Rechnung übertragen werden. Der Cash Flow betrug 298'236 Franken und lag 7,7 % unter dem Vorjahresergebnis. Er erreichte 25,4 % vom Verkehrsertrag, respektive 16,8 % vom Gesamtertrag inkl. Restaurant.

Ruhepause bei den Investitionen

Vorerst werden keine grössern Investitionen mehr getätigt. Die Mund-zu-Mund Propaganda beim Bikepark und die gute Zusammenarbeit mit den touristischen Leistungsträgern sollen dazu beitragen, den Namen Filzbach in der Schweiz und im nahen Ausland bekannt zu machen. Der gesamte Verwaltungsrat stellte sich einer Wiederwahl, denn „wir haben uns entschlossen, weiterzumachen, bis das Schiff finanziell und personell wieder in ruhigeren Gewässern ist,“ betonte Kamm und lud die Aktionäre nach der knapp 45-minütigen Versammlung zur Dividende, d.h. einem Imbiss samt Kaffee und einer Tageskarte, ein.