Bau des Wärmeverbund Glarus 1 befindet sich auf Kurs

Heizen mit möglichst viel einheimischer Holzenergie ist das Ziel. Die Abnahme von drei Viertel der Heizleistung der zukünftigen Heizzentrale ist schon über Lieferverträge abgesichert. Bereits haben die tb.glarus mit dem Bau der Fernwärmeleitung begonnen, jede Woche sollen zirka 50 weitere Meter verlegt werden. Ab Oktober 2015 wird der Wärmeverbund Glarus rechtzeitig zur Heizperiode in Betrieb genommen.



Wächst aktuell mit 50 Metern in der Woche: der Wärmeverbund Glarus 1. (Foto: tb.glarus)
Wächst aktuell mit 50 Metern in der Woche: der Wärmeverbund Glarus 1. (Foto: tb.glarus)

Zwischen Kantonsschule Glarus, Kindergarten Löwen und Mercier-Haus bestand bereits ein Nahwärmenetz. Dieses wird jetzt zu einem Fernwärmenetz ausgebaut – die Heizzentrale wird in der Kantonsschule zu liegen kommen. Inzwischen gelang es den tb.glarus, mit verschiedenen Vertragspartnern Vorverträge und Verträge abzuschliessen, sodass bereits drei Viertel der Spitzenleistung oder 1050 kW unter Vertrag stehen und 13 Gebäude aus 11 Anschlüssen ab Herbst 2015 mit Fernwärme versorgt werden können.

Doch damit das gelingt, müssen die Bauarbeiten jetzt zügig voranschreiten. Das erste Teilstück der Fernwärmeleitung wurde am 16. April verlegt, jede Woche sollen weitere zirka 50 Meter folgen – jeweils von T-Stück zu T-Stück. Die Landsgemeinde und der Deckbelagseinbau in der Landstrasse werden mit den Arbeiten koordiniert, die nicht vermeidbaren Verkehrsbehinderungen werden so klein wie möglich gehalten. Sämtliche Bau- und Installationsarbeiten vergaben die tb.glarus im offenen Submissionsverfahren. Viele Aufträge konnten an einheimische Gewerbebetriebe vergeben werden – ein Zeichen, dass unsere Wirtschaft auf dem freien Markt konkurrenzfähig ist. Das Schnitzelsilo in der Kantonsschule besteht bereits, ebenso die Gaskessel mit einer Leistung von 900 kW. Bereits im Mai beginnen die Installationsarbeiten für die Wärmeverteilzentrale und die Speicher in der Kantonsschule, ab August werden der Holzkessel mit einer Leistung von 550 kW und der Elektrofilter eingebaut und installiert.

Energieholz aus Waldpflege der Gemeinde Glarus

Ziel ist es, dass mindestens 70 Prozent der Energieleistung künftig aus gemeindeeigenem Holz stammen. Damit kann das anfallende Holz aus der Waldpflege sinnvoll und CO2- neutral als Brennstoff verwendet werden, so Christian Lüscher, Hauptabteilungsleiter Werkhof/Forst. Die Wertschöpfung bleibt in der Gemeinde und Arbeits- und Lehrplätze können geschaffen werden. Etwa 2000 Kubikmeter Holz werden dabei verwertet, es sollen 2 von insgesamt 2,4 GWh des jährlichen Energieabsatzes vom Holz kommen. Das ist eine erfreuliche Zunahme an umweltschonend gewonnener Energie aus der Region.

Gleichzeitig besteht mit dem Erdgas/Biogas-Kessel eine redundante Primärenergiequelle. Somit kann eine höchstmögliche Versorgungssicherheit den Kunden garantiert werden. Die geplante Wärmeleitung hat eine Länge von einem halben Kilometer. Das Budget für das Projekt beläuft sich auf 2,4 Mio. Franken. Dank zuverlässigen Abnehmern wie Kanton und Gemeinde, aber auch Privaten, ist dieses Projekte eine sichere und sinnvolle Investition. Denn, so Martin Zopfi-Glarner, Geschäftsführer der tb.glarus: «Wir können die Energie durch den Zusammenschluss der Wärmeverbraucher besonders effizient nutzen und umweltschonend produzieren und weiter die gesamten Kapazitäten, die wir produzieren, auch absetzen.»