Baustopp im Industrie- und Gewerbequartier Grosszaun!

Ein zustimmfreudiger Netstaler Souverän an der allerletzten Herbstversammlung. Die Budgets der Schul- und Ortsgemeinde für das Jahr 2010 sowie die Festsetzung der Schul- und Gemeindesteuern wurden diskussionslos genehmigt. Überraschend fand ein Antrag der SVP Netstal für einen 10-jährigen Baustopp in der Industrie- und Gewerbezone eine knappe Mehrheit und zu guter Letzt genehmigten die Noch-Netstaler einen Kredit von 450‘000 Franken für die Sanierung der Werkleitungen im Schlöffeli.



Ein Antrag der SVP für einen 10-jährigen Baustopp in der Industrie- und Gewerbezone fand eine knappe Mehrheit . (Bild: hasp.)
Ein Antrag der SVP für einen 10-jährigen Baustopp in der Industrie- und Gewerbezone fand eine knappe Mehrheit . (Bild: hasp.)

Die allerletzte Herbstgemeindeversammlung vom Freitagabend in der neuen Mehrzweckhalle war in Anbetracht einer eher flauen Traktandenliste mässig besucht. Traditionell eröffnete Schulpräsident Hanspeter Spälti-Weber die Schulgemeinde mit einer Fülle von Informationen und Mitteilungen, auf die wir gesondert zurückkommen.

Rückschlag im Voranschlag

Dem Voranschlag der Schulgemeinde für das Jahr 2010 stimmten Netstals Stimmbürgerinnen und Stimmbürger diskussionslos zu. Dieser schliesst mit einem Rückschlag von 415‘400.— Franken ab. „Das ist aussergewöhnlich“ kommentierte Schulpräsident Spälti die finanzielle Situation. Dieser Aufwandüberschuss stammt insbesondere durch einen massiven Einbruch bei den Steuererträgen sowie weiteren Abweichungen.

Rauf und runter, immer munter…!

Nach dem Hickhack mit dem Regierungsrat, welcher eine vom Souverän anlässlich der Herbstgemeinde 2008 beschlossene Steuersenkung als Null und Nichtig erklärte, und dem negativen Ausgang einer Beschwerde beim Verwaltungsgericht des Kantons Glarus, beantragte die Schulbehörde, die Steuern für das Jahr 2010 um 2% zu erhöhen und neu auf 11% festzusetzen. In Anbetracht der aussichtslosen Situation beschlossen Netstals Stimmbürgerinnen und Stimmbürger zwar zähneknirschend, aber dikussionslos dem Begehren der Schulbehörde zuzustimmen. Damit findet das muntere Rauf- und Runter mit den Steuern wohl vorerst einmal ein Ende.

Beste Note im Gemeindefinanzrating

Gemeindepräsident Hans Leuzinger-Eugster eröffnete die Ortsgemeindeversammlung ebenfalls mit zahlreichen Informationen und Mitteilungen. Hiervon berichten wir ebenfalls zu späterem Zeitpunkt. Die Budgets der beiden Körperschaften Ortsgemeinde und EVN für das Jahr 2010 genehmigten Netstals Stimmbürger diskussionslos. Der Voranschlag der Ortsgemeinde rechnet mit einem voraussichtlichen Rückschlag von knapp 406‘450Franken und jener der EVN ebenfalls mit einem Rückschlag von 200‘900.— Franken. Mit eingerechnet ist bereits die Erhöhung des Ortsgemeindezuschlags von 2%. Die Ortsgemeinde Netstal wird aber trotzdem weiterhin schuldenfrei bleiben. Sie schliesst in einem Gemeindefinanzrating 2008 ein weiteres Mal mit der besten Note “Unproblematisch bis günstig“ ab. Einem weiteren Antrag des Gemeinderates, den Ortsgemeindesteuerzuschlag für das Jahr 2010 auf 4% festzusetzen, wurde ebenso diskussionslos zugestimmt. Somit darf man annehmen, dass zwischen der Obrigkeit im Glarner Rathaus und dem friedlichen Völklein am Fuße des Wiggis nun wieder „Friede, Freude, Eierkuchen“ herrscht. Das freut natürlich auch Netstals Troubadix und die regierende „Majestix“ und ihr Untergebener „Grossnix“ dürften bestimmt auch zufrieden sein.

Baustopp für 10 Jahre im Grosszaun

Der von der SVP Netstal gestellte Antrag auf Erlass eines zehnjährigen Verkaufs- und Baustopps betreffend Land in der Industrie- und Gewerbezone im Grosszaun fand nach einigen, zum Teil hitzig geführten Diskussionen zwischen Gegnern und Befürwortern mit einer knappen Mehrheit von drei Stimmen die überraschende Zustimmung der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger. Mit ihrem Begehren wollten die Antragsteller, wie sie selber sagen, einen Marschhalt erzwingen und dem momentanen Bauboom im Grosszaun Einhalt gebieten, was ihnen nach diesem Abstimmungsresultat wohl auch gelingen dürfte.

Schlöffeli-Werkleitungen werden saniert

Nach der diskussionslosen Zustimmung für ein Kreditbegehren des Netstaler Gemeinderates in der Höhe von 450‘000 Franken können die vorgesehenen Sanierungsarbeiten bei den Werkleitungen im Schlöffeli nun forciert voran getrieben werden.

Punkt 21.35 Uhr konnte Netstals Gemeindeoberhaupt Hans Leuzinger die ruhig und sachlich verlaufenen, allerletzte Herbstgemeindeversammlung beschliessen, dabei nicht vergessend, die Polizeistunde auf 03.00 Uhr festzusetzen und die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger mit den besten Wünschen für die bevorstehenden Festtage zu verabschieden.