Bauvorhaben im Niederental und auf Mettmen genehmigt

Die mässig besuchte Gemeindeversammlung in Schwanden zeigte sich kreditfreudig und genehmigte alle Anträge diskussionslos, ausser beim Traktandum zur Erneuerung des Mettmen-Stafels wurde ein Antrag auf Ablehnung gestellt. Die Budgets 2009 der Laufenden Rechnung und für die Investitionsrechnung, der Finanzplan 2009 und Folgejahre passierten ebenso diskussionslos und der Steuerfuss für die Ortsgemeinde 2009 wird auf 5% belassen.



Kompetent führte Gemeindepräsident Dr. Thomas Hefti durch die leider mässig besuchte Versammlung vergangenen Freitagabend
Kompetent führte Gemeindepräsident Dr. Thomas Hefti durch die leider mässig besuchte Versammlung vergangenen Freitagabend

Das 1954 erbaute Alpgebäude wurde seither nur in bescheidenem Masse erneuert, was heutigen Ansprüchen vor allem im Bereich der Käseproduktion nicht mehr genügt. Die Gelegenheit einer umfassenden Sanierung im Rahmen der heutigen Hygienevorschriften wird auch dahingehend genutzt, um den Pächtern künftig ein zusätzliches Erwerbseinkommen zu ermöglichen.


Künftig Agro-Tourismus auf Mettmen

Schon bescheidene Investitionen genügen, um das Zusatzangebot „Schlafen im Triel“ zu ermöglichen und gleichzeitig auf Mettmen wie auch im gesamten Freiberg Kärpf ein erweitertes Angebot für Touristen zu ermöglichen. Dem Gemeinderat ist es ein echtes Anliegen, im Rahmen seiner Möglichkeiten die touristische Positionierung des Freibergs Kärpf durch ein erweitertes Angebot zu unterstützen. Dies zeigte sich darin, dass dem von alt Landrat Otto Luchsinger gestellten Ablehnungsantrag in der anschliessenden kurzen Diskussion keine Chance erwuchs. Alle Redner standen dem durch Gemeinderat Hansjakob Zopfi detailliert erläuterten Vorprojekt positiv gegenüber und selbst Hermann Luchsinger sieht im neuen Angebot keine touristische Konkurrenz vor allem auch für die Betreiber des Naturfreundehauses, sondern dass durch dieses Angebot noch ein zusätzliches Kundensegment zum Besuch des Freibergs angesprochen wird.

Drei weitere Traktanden betrafen ebenfalls das Gebiet des Freibergs Kärpf. Da die heutige Wasserversorgung auf der Mettmenalp keine Gewähr für einwandfreies Trinkwasser mehr bietet, müssen die über 25-jährigen Leitungen dringend erneuert werden. Mit einem Aufwande von 158'000 Franken kann nun eine neue Quellfassung, die Brunnenstube mit zwei lecken Stahltanks wie auch die Ableitung entlang der Schwirrwand erneuert werden. Die Niederentalstrasse im Problembereich „Flinse“ bedarf dringend einer weiteren Sicherung, da im vergangenen Mai ein mächtiger Felsblock sich löste und nur dank den bereits erstellten Holzpalisaden vom Sturz auf die Strasse abgehalten werden konnte. Da diese Schutzvorrichtungen, wie sich nun erneut zeigte, nicht ausreichen, um die gefahrfreie Zufahrt ins Gebiet Mettmen zu gewähren, werden nun mit einem Gesamtaufwand von 300'000 Franken weitere Massnahmen ergriffen. Nach Genehmigung des Projekts durch den Regierungsrat und Verhandlungen betreffend Kostenbeteiligung durch SN Energie AG sollte im November 2009 mit der Ausführung begonnen werden können.

Im Zusammenhang mit der Konzessionserneuerung für SN Energie AG wird vom Kanton ein zusätzlicher ökologischer Ausgleich verlangt. Per Ende 2008 läuft der zehnjährige Versuch ohne Schafalpung aus. Dies soll gemäss des Gemeinderats auch weiterhin so gehalten werden, mit der Begründung, dass die Konzessionserneuerung höher eingeschätzt wird als die anerkanntermassen sich negativ auf die Vegetation und Wildtiere auswirkende Alphaltung von Schafen.

Neue Brücke und neues Mehrzweck-Fahrzeug


Die beiden Anträge zur Erneuerung der Linthbrücke beim ehemaligen Restaurant „National“ und der Werkleitungen zwischen Barriere und der neuen Linthbrücke im Gesamtbetrag von über einer Million Franken erwuchs kein Widerstand und wurden somit genehmigt. Die laufende Rechnung wird somit in den nächsten zwanzig bis fünfundzwanzig Jahren zusätzlich belastet, jedoch werden die Aufwendungen für Betrieb und Unterhalt gleich bleiben oder sich sogar verringern.

Ebenso diskussionslos wurde der Beschaffung eines neuen Mehrzweckfahrzeuges für den Forstbetrieb und die Bauabteilung zugestimmt. Nach einem Quervergleich dreier Offerten entschied sich der Gemeinderat für die Baumaschine „Kramer 750“ im Betrag von 130'000 Franken, die der Forst-Reservekasse und dem Konto „Schneeräumung“ belastet werden.

Durch Überschreitung der Kreditkompetenz der KVA für die Erweiterung des Brennstofflagers und durch den Bau einer Schlackenaufbereitungs-Anlage besteht eine Genehmigungspflicht durch die Verbandsgemeinden. Beiden Projekten gegenüber zeigte sich die Versammlung wohlwollend und stimmte ohne Wortmeldungen der Genehmigung zu.

Budget 2009 genehmigt


Mit einem Cashflow von 159'500 Franken ohne Spezialfinanzierungen präsentiert sich das Budget 2009 trotz den Kreditanträgen für die neue Brücke und die Sanierung der Alp Mettmen an der Herbstversammlung im Plus. Die Budgets für die Laufende- und die Investitionsrechnung, die Finanzpläne wie auch der bisherige Steuerfuss von 5% für die Ortsgemeinde wurden durch die Stimmbürger/-innen ohne Wortmeldungen genehmigt.

Ganz zum Schluss der Versammlung, nachdem die sechs Kreditanträge genehmigt waren, wies Gemeindepräsident Dr. Thomas Hefti ausdrücklich darauf hin, dass alle Kreditbegehren zuerst durch die Projektleitung Glarus-Süd und dann durch den Regierungsrat noch genehmigt werden müssten.

SN Energie AG

Aufgrund des im Sommer 2007 durch die Eidg. Räte verabschiedeten Stromversorgungs-Gesetz (StromVG) wird die Trennung der Bereiche Energietransport und –Produktion verlangt. Dies bedingt einen Nachtrag II zum Partnervertrag von 1999 zwischen der Gemeinde und der SN Energie AG, der erst eine definitive Endfassung erfährt, wenn alle sieben Aktionäre den Vertrag rechtsgültig unterzeichnet haben. Entgegen der immer wieder auftauchenden Vermutung, es würden auch private Aktionäre an der SN Energie AG beteiligt sein, ist entgegen zu halten, dass neben Schwanden zwei politische Gemeinden und drei Elektrizitätswerke aus dem Kanton St.Gallen und eines aus dem Kanton Zürich alleinige Aktionäre der SN Energie AG sind.

Ebenso durch das neue StromVG wird eine Anpassung der Verordnung zur Abgabe von elektrischer Energie fällig. Dem Gemeinderat wird durch die Versammlung die Kompetenz gewährt, die notwendigen Änderungen der Verordnung vorzunehmen, da das StromVG schon auf den 1. Januar 2009 schweizweit in Kraft tritt und somit der zeitliche Spielraum sehr knapp bemessen ist.