Beiträge aus dem Kulturfonds

Der Regierungsrat richtet Kulturförderungsbeiträge für zehn Projekte aus.



Der Spielfilm «Landesverräter» wurde teilweise im Kanton Glarus gedreht • (Foto: Contrastfilm)
Der Spielfilm «Landesverräter» wurde teilweise im Kanton Glarus gedreht • (Foto: Contrastfilm)

Die Kulturkommission des Kantons Glarus entscheidet gemäss Kulturförderungsgesetz über Beitragsgesuche bis 10 000 Franken in eigener Kompetenz. Vom 1. Juni 2023 bis 27. September 2023 wurden 21 Gesuche ganz oder teilweise gutgeheissen und dafür 78 700 Franken gesprochen. Der Regierungsrat spricht auf Antrag der Kulturkommission ausserdem folgende zehn zusätzliche Beiträge, die in seine Kompetenz fallen:

Konzert «Georg Friedrich Händel: Messiah», Glarner Kammerchor

Am 9. März 2024 findet das Konzert «Georg Friedrich Händel: Messiah», unter der Leitung von Patrick Secchiari, in der Stadtkirche Glarus und am 10. März 2024 in der Französischen Kirche Bern statt. Das weltbekannte Werk wird gemeinsam mit dem Kammerchor Seftigen, dem Barockorchester Cappricio und über 140 Mitwirkenden aufgeführt. Das Projekt wird mit einem Beitrag von 15 000 Franken und einer Defizitgarantie von 5000 Franken unterstützt.

Sinfonie- und Solistenkonzert, Glarner Kammerorchester

Am 4. November 2023 findet in der Aula der Kantonsschule Glarus das Sinfonie- und Solistenkonzert des Glarner Kammerorchesters unter der Leitung von Dirigent Reto Cuonz statt. Für den solistischen Klavierpart konnte die Musikerin Fidelia Jiang gewonnen werden. Die grosse g-Moll-Sinfonie Mozarts gehört zu den Highlights der Klassik. Für das jährliche Konzert des Glarner Kammerorchesters wird eine Defizitgarantie von 20 000 Franken gesprochen.

Mundarttheater «Die Schweizermacher», Theater Glarus

Der Verein «Theater Glarus» wurde 1923 als Glarner Heimatschutztheater gegründet. «Die Schweizermacher» von Rolf Lyssy mit Emil Steinberger in der Hauptrolle aus dem Jahr 1978 gilt als bisher erfolgreichster Schweizer Film. In dieser Komödie wird mit Humor der steinige Weg der Einbürgerungskandidaten aufgezeigt. Das Theaterstück wird im Herbst 2023 in elf Aufführungen im «Schützenhaus» Glarus mit 18 Laiendarstellern unter der Regie von Jeannot Hunziker gezeigt. Das Projekt wird mit einem Beitrag von 5000 Franken und einer Defizitgarantie von 7000 Franken unterstützt.

Publikation «Glarner Alpbuch 2024», Glarner Alpverein

Der Alpwirtschaftliche Verein hat 2014 ein Buch über die Glarner Alpwirtschaften herausgegeben. Das Buch ist vergriffen, wird aber stark nachgefragt. Nun ist eine Neuauflage geplant. Sämtliche 88 Alpen mit 120 Sennten werden mit Text und Bild porträtiert. Auf einem Drittel der Alpen hat seit 2014 ein Pächter- oder Generationenwechsel stattgefunden. Es soll aufgezeigt werden, wie sich die Betriebe und die Alpleute verändert haben und wie mit den Herausforderungen Wolf, Wasser, Wetter umgegangen wird. Die Publikation erscheint im Herbst 2024 in einer Auflage von 4000 Exemplaren. Sie wird mit einem Beitrag von 5000 Franken unterstützt.

Buchprojekt «Einfluss der Industrialisierung auf Mensch und Umwelt», Claudia Aufdermauer, Aarau

Das Buchprojekt untersucht den Einfluss der Industrialisierung auf Mensch und Umwelt auf regionaler Ebene anhand von Archivquellen. Der Kanton Glarus im 19. Jahrhundert mit seinen Textildruckereien spielt in der Publikation eine grosse Rolle. Das Buch erscheint im Herbst 2024 in einer Auflage von 750 Exemplaren. Es wird mit einem Beitrag von 5000 Franken unterstützt.

Buchprojekt «130 Jahre Glarner Exporthandel», Baeschlin Verlag, Glarus

Die Historikerin Helen Oplatka hat die alten Geschäftsbücher der Glarner Baumwolldruckerei Gebrüder J. & J.H. Streiff aus dem Haus Insel in Glarus zunächst gereinigt und archiviert. Dann ordnete und verzeichnete sie den Inhalt der rund 130 Korrespondenzkisten, eine Kiste pro Jahr von der Firmengründung 1802 bis zur Liquidation 1927. Die Autorin hat rund 20 Jahre an der Monografie über die Gebrüder Streiff gearbeitet. Sie zeigt ein Stück Glarner Wirtschafts-, Industrie- und Exportgeschichte über drei Generationen auf. Im Gegensatz zu den meisten bisherigen Publikationen konzentriert sie sich nicht nur auf die Blütezeit bis 1870, sondern beschreibt auch den Niedergang inklusive Ursachenforschung und der Suche nach neuen Märkten in Nordafrika. Die Publikation erscheint im April 2024. Das Projekt wird mit 20 000 Franken unterstützt.

Leistungsvereinbarung 2024–2026, Verein Bsinti Kultur, Braunwald

Das «Bsinti» ist ein Lese- und Kulturcafé und gleichzeitig Ausstellungsraum mit einer kleinen Bibliothek. Es organisiert Ausstellungen und Veranstaltungen. Die Schwerpunkte liegen in den Sparten Literatur, Fotografie, Musik und Kleinkunst. Neu findet für eine Referatsreihe pro Saison eine Kooperation mit dem Alpinmuseum in Braunwald statt. Der Regierungsrat genehmigt die Leistungsvereinbarung 2024–2026 mit dem Verein Bsinti Kultur, Braunwald, und spricht Jahresbeiträge von 20 000 Franken und eine Defizitgarantie von 11 000 Franken.

Programm September 2023 bis Juni 2024, Verein Kulturzyt

Der Verein Kulturzyt feiert am ersten Dezemberwochenende das 10-Jahr-Jubiläum. Das Programm für die Saison September 2023 bis Juni 2024 beinhaltet 17 Veranstaltungen für Kinder und Erwachsene. Allen Generationen werden Events geboten. Es wird ein Beitrag von 10 000 Franken und eine Defizitgarantie von 6000 Franken gesprochen.  

Projekt Dachterrasse Sunnägartä, Genossenschaft Kulturzentrum Holästei, Glarus

Die bisher ungenutzte Dachterrasse des Kulturzentrums Holästei soll für ein kulturelles Programm mit Gastronomie-Angebot umgebaut werden. Ein Lärmimmissionsgutachten bestätigt, dass unter Berücksichtigung des Gästeverhaltens ein Barbetrieb mit Hintergrundmusik realisierbar ist. Es wird ein Beitrag von 10 000 Franken für die Bühnentechnik gewährt.

Fertigstellung Kinospielfilm «Landesverräter», Contrastfilm Zürich GmbH

Als eine der führenden Filmproduktionsgesellschaften der Schweiz hat die Contrastfilm Zürich GmbH von Mai bis Juli 2023 den historischen Kinospielfilm «Landesverräter» unter der Regie des Innerschweizers Michael Krummenacher gedreht. Während einer Woche fanden auf dem Legler-Areal in Diesbach Dreharbeiten statt. Das Kino-Projekt wird in einer Schweiz-Deutschland-Koproduktion sowie mit Beteiligung mehrerer TV-Sender realisiert. Es wird ein Beitrag von 20 000 Franken gesprochen.