Bilderparadies Schwanden

Gemeinderätin und Departement-Vorsteherin Brigitte Weibel begrüsste im Alterszentrum Schwanden eine stattliche Schar Besucher zur Bildervernissage. Ihre herzliche Begrüssung ergänzte sie mit offenen Worten, indem sie ehrlich bekannte, dass sie über die gemeindeeigenen Bilder wenig wisse und darum sehr froh sei, dass die Stiftung pro Schwanden und Umgebung sich dieser Aufgabe in den vergangenen Jahren angenommen habe. Sie sei darum ebenso neugierig, was sie heute an Gezeigtem erwarte.



Gemeinderätin und Departement-Vorsteherin Brigitte Weibel begrüsste im Alterszentrum Schwanden eine stattliche Schar Besucher zur Bildervernissage. (Bilder: zvg)
Gemeinderätin und Departement-Vorsteherin Brigitte Weibel begrüsste im Alterszentrum Schwanden eine stattliche Schar Besucher zur Bildervernissage. (Bilder: zvg)

Käthi Kamm, die Präsidentin der genannten Stiftung, übernahm das Wort und orientierte über die Entwicklung rund um die Bildersammlungen der ehemaligen Körperschaften in Schwanden. Es habe ein regelrechter Wettbewerb zwischen Orts-, Schul- und Fürsorgegemeinde sowie der Stiftung Altersheim Schwanden beim Erwerb von Bildern bestanden, die dann in öffentlichen Räumen ausgestellt wurden. Initiant dieser Entwicklung war vor mehr als einem halben Jahrhundert der damalige Gemeindepräsident Hans Zopfi-Stauffacher.

Nach dem Landsgemeinde-Entscheid zur Gemeindefusion im Jahre 2006 wollten die Verantwortlichen der verschiedenen Körperschaften für die Zukunft transparente Verhältnisse schaffen. Dazu sollte als Erstes ein Inventar aller Bilder und ihrer Standorte erstellt werden. Als nächste Etappe wurde im Alterszentrum Schwanden ein Lagerraum eingerichtet, der nicht aufgehängte Bilder sicher aufnehmen kann.

2012 wurden nach der Innen-Renovation des «alten» Gemeindehauses 37 Bilder wieder aufgehängt. Anlässlich der damaligen Vernissage kündigte Käthi Kamm an, dass im Alterszentrum Schwanden weitere 180 Bilder darauf warten, in ein besseres Licht gerückt zu werden. Heute, nach drei Jahren und vielen geleisteten Fronarbeitsstunden, ist nun der Zeitpunkt gekommen, dieses Versprechen einzulösen.

Nach Käthi Kamm übernahm Hansruedi Zopfi das Wort und dankte als Erstes dem Ehepaar Kamm für ihre immense Arbeit und den Durchhaltewille während der letzten neun Jahre. Es braucht Herzblut und Idealismus, einer solchen Aufgabe Herr zu werden. Es ist in erster Linie ihr Verdienst, dass heute auch im Alterszentrum Schwanden wieder 137 Bilder ausgestellt werden. Ebenso freut ihn, dass ein kleiner Bilderführer für beide Standorte (Gemeindehaus und Alterszentrum) in Form eines schön gestalteten Büchleins mit dem Titel «Bilderparadies Schwanden» entstanden ist. Darin sind alle Künstler, die Bilder sowie ihre Standorte aufgeführt. Es soll Bilderliebhabern helfen, sich in den Gebäuden selbstständig zu bewegen und die einzelnen Bilder einfach zu finden. Es ist aber auch für heutige Behördenmitglieder eine Erinnerungshilfe und Anleitung mit diesem Erbe verantwortungsbewusst umzugehen. Sichtlich befriedigt verkündete Zopfi, dass die alte Gemeinde Schwanden nun Ordnung habe und mahnte gleichzeitig in Richtung Brigitte Weibel, dass in vielen anderen alten Gemeinden mit dieser Aufgabe noch nicht einmal begonnen wurde.

In zwei Gruppen führten dann Peter Kamm und Hansruedi Zopfi die zahlreich erschienenen Bilderliebhaber durch das Alterszentrum und gaben über einzelne der ausgestellten Bilder gerne Auskunft. Ein etwas trauriger Augenblick entstand, als der Künstler Werner Dobler im Pflegeheim seine beiden Wandbilder nicht mehr fand. Die Diskussion ergab, dass diese Bilder bereits bei einer Innen-Renovation vor dem Jahre 2002 übermalt worden sind. Ein unerfreuliches Beispiel, dass nicht alle Behördenvertreter und Heimverantwortlichen mit der gleichen Sorgfalt dieses reiche Erbe verwalten.