Bio-Bewegung ist unter Druck

Zur 32. Hauptversammlung konnte BIO-Glarus-Präsident Richi Bamert zahlreiche Gäste und Mitglieder begrüssen. Sachlich und zügig führte er durch eine elf Punkte umfassende Traktandenliste. Protokoll und Jahresrechnung fanden die uneingeschränkte Zustimmung aller Anwesenden. Zu hitzigen Diskussionen Anlass gab die Parolen-Fassung für die Frühjahrs-Delegiertenversammlung vom 17. April 2024, unter anderem ein Antrag zur Wiederkäuerfütterung von BIO GRISCHUN und PROGANA sowie die Eidgenössische Abstimmung zur Biodiversitäts-Initiative.



32. Hauptversammlung von BIO GLARUS im Restaurant Triganella in Ennenda (Bilder: hasp)
32. Hauptversammlung von BIO GLARUS im Restaurant Triganella in Ennenda (Bilder: hasp)

Exakt 50 Stimmberechtigte folgten der Einladung zur 32. Hauptversammlung im kleinen Saal des Restaurants Triganella in Ennenda. Nach einem feinen Nachtessen aus der «Triganella»-Küche eröffnete Richi Bamert, Präsident von BIO GLARUS, die 32. ordentliche Hauptversammlung. Als hoch willkommene Gäste konnte der Vorsitzende den Präsidenten des Glarner Bauernverbandes Fritz Waldvogel, Martin Roth vom Plantahof, Peter Waltenspül und Ivonne Hegglin von BIO ZUG, Rahel Beglinger, frischgewähltes Mitglied im Vorstand von BIO SCHWEIZ und last but not least den Referenten Andreas Bisig, Leiter der Märkte bei BIO SUISSE, herzlich begrüssen.

Das Wetter ist für eine gute Ernte entscheidend

Wie wichtig das Wetter für die Landwirtschaft, im Speziellen für die Bio-Landwirtschaft ist, zeigt sich im ausführlich und hervorragend verfassten Jahresbericht 2023 von Präsident Bamert. Ganze zehn Seiten widmet sich Bamert diesem Thema. In seinem ausführlichen Jahresbericht liess sich der BIO GLARUS-Präsident das vergangene Vereinsjahr nochmals in Revue passieren. Das Jahr 2023 war für die Glarner Bio-Bauern in Bezug auf Aufwand und Ertrag wiederum geprägt von den auch in diesem Jahr ausserordentlichen Witterungen. Die Klimaerwärmung schickt uns glasklare Signale. Auf einen milden Winter folgte wie schon im letzten Jahr ein verregneter kühler Frühling. Der darauffolgende Supersommer und Herbst übertrafen sämtliche Erwartungen. Folge davon war eine zufriedenstellende Situation auf den Absatzmärkten. Zusammengefasst darf man feststellen, dass der Bio-Fleischmarkt im Detailhandel stagniert und der Rindfleischmarkt sich stabilisiert. Beim Bio-Milchmarkt ist die Produktion um 2,6 Prozent gesunken. Dafür steigerte sich der Absatz um 1,8 Prozent. Es zeigt sich aber auch, dass das Angebot kleiner ist als die Nachfrage. Abschliessend dürfen die Produzenten mit Freude zur Kenntnis nehmen, dass ihre Bio-Produkte nach wie vor sehr gefragt sind.

Rahel Beglinger neues BIO GLARUS-Vorstandsmitglied

Sachlich und speditiv wie immer führte Präsident Richi Bamert durch die elf Punkte umfassende Traktandenliste. Dabei wurde sein umfassender Jahresbericht 2023 sowie akribisch von Kassierin Ramona Zentner geführte Jahresrechnung 2023, die mit einem kleinen Verlust zu Buche steht, mit Akklamation genehmigt und der Kaiserin Décharge erteilt. Auch das spannende und vielseitige Jahresprogramm 2024 wurde diskussionslos genehmigt der langjährige Vizepräsident Walter Schnyder hat seine Demission eingereicht. Als seine Nachfolgerin wählte die Versammlung Rahel Beglinger, welche als kürzlich frischgewähltes Vorstandsmitglied im Vorstand von BIO SCHWEIZ – wie gratulieren herzlich an dieser Stelle zur ehrenvollen Wahl – zusätzliche Impulse und Informationen vom Dachverband einbringen kann. Der weitere Vorstand mit Ramona Zentner, Christian Dürst, Sandra Hefti, Andrea Glaus und Dani Menzi wurden in Globo in ihren Ämtern bestätigt. Mit einem Landammenmehr bestätigte die Versammlung Richi Bamert für eine weitere Amtsdauer als Präsident von BIO GLARUS.

Es läuft Einiges bei BIO GLARUS!

Für das Jahr 2024 hat sich der BIO-Glarus-Vorstand wiederum ein spannendes und interessantes Jahresprogramm ausgedacht. Im Zentrum des Interesses stehen die Schweizer BIO-Landwirtschaftsmesse und die BIO-Weinmesse vom 11.//12. Mai 2024 im Waadtländer Moudon. Die Bio Vaud feiert sein 30-Jahr-Jubiläum. Ein weiterer Höhepunkt findet am 31. August mit dem Schweizer Biomarkt an der Seepromenade in Zug statt. Dann sollten sich die Mitglieder auch das Datum vom Sonntag, 27. Oktober 2024, merken. Dann findet nämlich der beliebte Vereinsausflug statt! Fix im Jahresprogramm 2024 festgehalten sind die BIO-Roadshow in den Einkaufszentren, eventuell ein Neophyten-Anlass Ende April, Anfang Juni der Grillabend bei der Familie Hansjörg Jenny in Sool, die Produktion des Glarner BIO-Brotes. Vorgesehen sind Stallvisiten, Grillabende, Basisabende, Kontaktpflege zu anderen Mitglieder-Organisationen und Öffentlichkeitsarbeiten. Es läuft also einiges bei BIO GLARUS!

BIO SCHWEIZ möchte den Ball flach halten

Im Anschluss an die Versammlung entspannte sich eine fast zweistündige, teil hitzige Diskussion Es ging dabei vor allem um die Eidgenössische Volksabstimmung vom 22. September 2024, im Speziellen und die vieldiskutierte Biodiversitätsinitiative. Hier scheinen sich die Geister zwischen dem Dachverband BIO SCHWEIZ und BIO GLARUS klar zu trennen. Während die anwesenden Mitglieder sich dezidiert für ein NEIN festlegen, möchte der Dachverband, wie sich BIO Schweiz-Vorstandsmitglied Rahel Beglinger ausdrückte, den Ball eher flachhalten, um damit nicht die Kundschaft zu verunsichern. Ob dies von BIO SCHWEIZ das richtige Vorgehen ist, sei infrage gestellt. Eine offene klare Stellungnahme und Kommunikation des Dachverbandes gegenüber der Öffentlichkeit, vor allem den Medien, würde bestimmt mehr Vertrauen bringen, als das geplante Vorgehen von BIO SCHWEIZ mit dem «Ball flach halten».