Brief an CEOs von Electrolux


Die JUSO Glarnerland will gemeinsam mit der Glarner Bevölkerung einen Brief an die Herren CEO McLoughlin und CEO Barandun von Electrolux schreiben, um Sie zu bitten, den gemeinsam mit ihren Mitarbeitern erwirtschafteten Lohn, auch mit diesen zu teilen, anstatt sie zu entlassen.

Die JUSO Glarnerland ist entsetzt über den Entscheid von Electrolux, in Schwanden mehr als 80 Stellen zu streichen. Dieser unfaire und unvernünftig scheinende Schritt ist ein Paradebeispiel für die Absurdität unseres Wirtschaftsystems, und kann nicht ohne Weiteres akzeptiert werden.

Seit Jahren profitiert Electrolux von Glarner Ressourcen. Vor zwei Jahren verkündete man in der «Südostschweiz»: «Wir wollen zusammen mit Schwanden in den nächsten vier Jahren stark wachsen» und die Rendite sei «sehr gut». Electrolux machte in den vergangenen neun Monaten 500 Millionen Gewinn, und Herr CEO McLoughlin verdiente im letzen Jahr über 10 Millionen Franken.

Solche finanzielle Erfolge sind nur mithilfe von engagierten Mitarbeitern, guten Schulen, stabilen Rechtslagen, und gut funktionierender Infrastruktur möglich. Alles wird durch unserer Bevölkerung zur Verfügung gestellt. Nur dank der Gemeinschaft also und ihrem Glauben an ein gemeinsames Ziel, sind Unternehmungen und Löhne in solch einem Umfang überhaupt möglich. Dazu kommt, dass die Electrolux, als einer der grössten Arbeitsgeber im Kanton und als Überbleibsel der Glarner Industrialisierung, für viele teilweise eine Identifikation darstellt und somit von ausgeprägter Werbung durch Glarner profitieren kann.

Leider jedoch ist in der liberalen Wirtschaft, das Gemeinwohl zu einem positiven Nebeneffekt geworden, und der Menschen zur blossen Ressource verkommen. Weder Politik noch Justiz haben geeignete Instrumente, um dagegen vorzugehen. Wie die Resignation des Gemeinderats von Glarus Süd zeigt, ist es heutzutage normal, überbezahlte Männer und deren Entscheidungen nicht zu hinterfragen. Denn, würde sich Herr McLoughlin beispielsweise nur den bescheidenen Lohn eines Bundesrats (600 000 Franken) auszahlen, könnte mit dem restlichen Geld jedem der 80 Mitarbeiter einen Lohn von fast 120 000 Franken pro Jahr bezahlt werden.

Die JUSO Glarnerland will gegen diese Ungerechtigkeit vorgehen, und in einem Brief, im Namen des gesamten Kantons Glarus, die Electrolux bitten, ihren Entscheid zur Streichung von 80 Stellen nochmals zu überdenken. «Solche Firmen müssen an ihre Pflichten gegenüber der Gesellschaft erinnert werden», meint Yannick Schiess von der JUSO Glarnerland, «wir wollen nicht länger tatenlos die Schachfiguren von skrupellosen Unternehmungen sein». Die Forderung der Jungsozialisten, kann auf ihrer Homepage unter gl.juso.ch unterstützt werden.