Budget 2024 der Gemeinde Glarus Nord sieht Aufwandüberschuss vor

Das Budget 2024 der Gemeinde Glarus Nord sieht einen Aufwandüberschuss von CHF 1,4 Mio. vor. Die Investitionen im kommenden Jahr bleiben hoch. Der Finanzplan 2025 bis 2028 zeichnet eine ernüchternde Prognose.



Budget 2024 der Gemeinde Glarus Nord sieht Aufwandüberschuss vor (zvg)
Budget 2024 der Gemeinde Glarus Nord sieht Aufwandüberschuss vor (zvg)

Das Budget des Jahres 2024 der Gemeinde Glarus Nord weist einen Aufwand von 87,2 Mio. aus. Der prognostizierte Ertrag beträgt CHF 85,8 Mio. sodass letztlich ein Verlust von CHF 1,4 Mio. resultiert. Darin enthalten ist indes eine vom Gemeinderat zuhanden der 2. ordentlichen Gemeindeversammlung vom 7. November 2023 beantragte Anpassung des Gemeindesteuerfusses um 1 Prozent auf neu 61 Prozent (bislang 60 Prozent) resp. 62,5 Prozent inkl. Bausteuer (bislang 61,5 Prozent). 

Beim Aufwand der Gemeinde Glarus Nord ist einerseits mit leicht steigenden Personalkosten zu rechnen (+CHF 0,5 Mio.). Andererseits erhöht sich auch der Sach- und übrige Betriebsaufwand um rund CHF 0,6 Mio. Die Abschreibungen reduzieren sich im Zuge des Systemwechsels von einer degressiven zu einer linearen Abschreibungsmethode um CHF 1,0 Mio., während der Transferaufwand um CHF 0,3 Mio. sinkt. Der Ertrag aus dem Finanz- und Lastenausgleich reduziert sich im kommenden Jahr infolge der vollzogenen Gesetzesänderung im Jahr 2023 um CHF 0,5 Mio. (Transferertrag). Der Fiskalertrag wird mit einer Erhöhung von CHF 0,6 Mio. vorsichtig budgetiert. 

Letztlich sinkt der Finanzertrag um rund CHF 1,9 Mio., da im Budget 2023 ein Buchgewinn aus Neubewertung des Finanzvermögens berücksichtigt war, welcher im Folgenden jedoch nicht umgesetzt und auch im Budget 2024 nicht eingestellt wurde. Aus diesem Grund liegen sowohl der Gesamtaufwand als auch der Gesamtertrag im Jahr 2024 deutlich unter den Budgetwerten des Vorjahres. Seite 2/3 

Bedeutende Investitionen in Projekte 

Die geplanten Nettoinvestitionen im kommenden Jahr 2024 liegen mit CHF 29,7 Mio. um CHF 7,0 Mio. deutlich unter den budgetierten Werten des Vorjahres, bleiben jedoch nach wie vor sehr hoch. Davon entfallen allein auf den Neubau des Schulhauses Obererlen in Näfels CHF 13 Mio., während die baulichen Massnahmen im Schulhaus Büel in Niederurnen mit CHF 3,5 Mio. zu Buche schlagen. Weitere bedeutende Investitionen erfolgen unter anderem in die Werksanierungen Bahnhofstrasse / Güterstrasse / Mürtschenstrasse Oberurnen (CHF 1,3 Mio.) sowie Hohrainstrasse / Rietlistrasse Mühlehorn (CHF 1,20 Mio.). 

Die Selbstfinanzierung liegt bei CHF 2,8. Mio., sodass sich zusammen mit den Nettoinvestitionen von CHF 29,7 Mio. ein Finanzierungsfehlbetrag von CHF 26,9 Mio. ergibt. Diese Mittel müssen mittels Darlehen auf dem Kapitalmarkt beschafft werden. 

Finanzplan und Kennzahlen kündigen herausfordernde Zeiten an 

Die finanzielle Ausgangslage bleibt für die Gemeinde Glarus Nord eine Gratwanderung: So prognostiziert der aktuelle Finanzplan für die Folgejahre jeweils Aufwandüberschüsse in der Höhe von CHF 1,3 Mio. bis CHF 2,1 Mio. Die Planjahre basieren auf den Grundlagen des Budgets 2024. Damit das Ergebnis der Erfolgsrechnung stabilisiert werden kann, ist im Finanzplan für das Jahr 2025 eine weitere Anpassung des Steuerfusses von 2,5 Prozent berücksichtigt. In diesen 2,5 Prozent enthalten ist indes eine Bausteuer von 1,5 Prozent für den Neubau des Schulhauses Obererlen Näfels. Durch die hohen Investitionen in absehbarer Zeit erhöht sich auch die Verschuldung erheblich. Es verbleibt die herausfordernde Aufgabe für den Gemeinderat, geeignete Massnahmen gegen diese Entwicklung zu ergreifen, damit die finanzielle Situation der Gemeinde Glarus Nord mittelfristig stabilisiert werden kann. Seite 3/3