Cäcilienchor Netstal feiert in würdigem Rahmen sein 150-jähriges Bestehen

Ohne grosses Brimborium, dafür mit einer würdigen, eindrücklichen Eucharistiefeier, zelebriert von Weihbischof Prof. Dr. Peter Henrici, einer musikalisch hervorragend inszenierten «Friedensmesse» in der katholischen Dreikönigskirche, einem anschliessenden Apéro auf dem Schulhausplatz und dem abschliessenden Festakt für geladene Gäste im Saale des Hotels Schwert feierte der Cäcilienchor Netstal sein 150-jähriges Bestehen.



Der Cäcilienchor während ihrem anspruchsvollen Vortrag. (Bilder: hasp.) Dirigent Hermann Mathis in seinem Element. «Friedenstauben» auf dem Wege zu ihrem Taubenschlag im Glarner Hinterland. In Erinnerung schwelgend
Der Cäcilienchor während ihrem anspruchsvollen Vortrag. (Bilder: hasp.) Dirigent Hermann Mathis in seinem Element. «Friedenstauben» auf dem Wege zu ihrem Taubenschlag im Glarner Hinterland. In Erinnerung schwelgend

Wir erinnern uns in diesem Jahr der schrecklichen Brandnacht vom 10. auf den 11. Mai 1861, wo der einst blühende Flecken Glarus in Schutt und Asche fiel und den Bewohnern in wenigen Stunden Hab und Gut raubte. Zwei Monate später wurde der Cäcilienchor Netstal gegründet, nachdem die Netstaler Katholiken die Gelegenheit nutzten, sich langsam, aber sicher von der Mutterkirche in Glarus zu trennen. Auf Initiative von Lehrer Fridolin Schmuckli traf sich am 15. Juli 1861 eine Gruppe von Sängerinnen und Sänger und liess sich von einer Idee des Netstaler Pädagogen begeistern. Lehrer Schmuckli orientierte die Anwesenden über Sinn und Zweck des Kirchengesanges. Daraufhin wurde mit einstimmigem Beschluss der Katholische Kirchengesangsverein aus der Taufe gehoben. Seither sind 150 Jahre ins Land gezogen. In dieser Zeit haben viele Sängerinnen und Sänger mit viel Leidenschaft und Enthusiasmus dazu beigetragen, dass der Cäcilienchor Netstal sich landauf, landab einen ausgezeichneten Namen verschaffte. Ein Chor, der lebt und sich nicht nur auf sakrale Musik beschränkt, sondern längst auch weltliche Literatur in ihrem Repertoire aufgenommen hat. Ein Chor, der lebt und sich ausserordentlich freuen würde, weitere Kolleginnen und Kollegen in ihrem Kreise zu begrüssen.

Die Schrecken des Krieges in drastischen Klangbildern

Mit der Aufführung der «Friedensmesse» des irischen Komponisten Karl Jenkins hatte sich der Netstaler Cäcilienchor ans Werk herangewagt, welches nicht nur vom Musikalischen, sondern auch vom Gesanglichen her höchste Ansprüche verlangt. Der Chor unter der Leitung von Dirigent Hermann Mathis war sich aber seiner Reputation bewusst und wusste, grossartig unterstützt vom Orchester con brio, gesanglich musikalisch auf hohem Level, die vielen Gläubigen in der Netstaler Dreikönigskirche zu begeistern, was der spontane Applaus nach der Liturgiefeier bewies. Übrigens wurde die «Friedensmesse» oder «The Armed Man – A Mass of Peace» von Komponist Jenkins den Opfern des Kosovo-Krieges gewidmet.

Friedenstauben, Apéro und Festakt

Nach der Liturgiefeier war die Festgemeinde vom Cäcilienchor Netstal auf dem Schulhausplatz zum Apéro eingeladen. Dazu konzertierte die Harmoniemusik Netstal. Der Start von 20 Friedenstauben war nur eines von vielen Highlights. Anschliessend begaben sich die geladenen Gäste in den Saal des Hotels Schwert. Dem Anlass gerecht, wurde von der «Schwert»-Serviceequipe ein von Gourmetkoch Jürg Weber vorzüglich zubereitetes Festmahl aufgetragen. Weihbischof Henrici liess es sich nicht nehmen, das Festmahl vorgängig mit einem Tischgebet zu eröffnen. In lockerer Festlaune begrüsste im Anschluss Cäcilienchor-Präsident Beat Ochsner die anwesenden Gäste. Er erinnerte an die langjährige, bewegte Geschichte des Chors. Er sei sich bewusst, das übernommene Erbe sorgsam zu tragen und den Cäcilienchor durch die Gegenwart in die Zukunft zu führen. Er verdankte die grossartige Arbeit von Dirigent Hermann Mathis. Seit dem Jahre 1981 gibt der umsichtige Dirigent und Chorleiter Mathis den Sängerinnen und Sängern des Cäcilienchores den Takt an. In dieser Zeit führte er den Verein kontinuierlich zu einem Klangkörper auf hohem Level. Ochsner vergass aber auch die Vorgänger von Mathis nicht, die alle dazu beigetragen hatten, dass in all den Jahren die «Musica sacra» in der katholischen Kirche Netstal beibehalten werden konnte. Werner Althaus bedankte sich als Präsident der Römisch-Katholischen Kirchgemeinde Netstal in launigen Worten beim Chorleiter und den Sängerinnen und Sängern für ihren unermüdlichen Einsatz zur Verschönerung der Gottesdienste. Weitere Grussadressen entboten Hans Schnyder als Abgeordneter des Verkehrsvereins Netstal, Claudio Steiner, Vorstandsmitglied des Kirchenmusikverbandes Chur sowie Ruth Mory-Wigger, Präsidentin des Schweizerischen Katholischen Kirchenmusikverbandes.