![Regisseurin Barbara Schlumpf: auf dem Tisch das Modell der Bühne zum Freilichttheater "Annas Carnifex" (Bild: ehuber) Barbara Schlumpf präsentiert den Anwesenden den Hauptdarsteller Charles Clerc](/fileadmin/user_upload/news/media/12/annas_carnifex_modell.jpg "Regisseurin Barbara Schlumpf: auf dem Tisch das Modell der Bühne zum Freilichttheater "Annas Carnifex" (Bild: ehuber) Barbara Schlumpf präsentiert den Anwesenden den Hauptdarsteller Charles Clerc")
Auf der eigens für dieses Freilichttheater entworfenen Tribüne, die wie Glarner Berge in die Höhe wächst und unten im Tal einen „Hexenkessel „ zum Kochen bringt, finden 400 Zuschauer Platz. Es wird bis in die Höhe und bis tief in die Gassen hinein – in einer Stimmung, die mit Licht und Schatten die Umgebung neu interpretiert – Theater gespielt. In einem Bild, das auf historischen Grund wurzelt und doch auf die Gegenwart setzt, genau wie es das Stück verlangt.
Darsteller/-innen und Helfer/-innen gesucht
Für das Freilichttheater, das am 6. August 2010 die Uraufführung haben wird, werden noch Darsteller/-innen gesucht. Insgesamt werden gegen 25 bis 30 Erwachsene Personen für das Stück gesucht. Dazu noch 10 bis 15 Kinder im Alter von 11 bis 16 Jahren , welche in einer Kindergruppe einen Chor im Stück bilden. Bereits stehen die ersten Termine für Castings fest. Am Mittwoch, 28. Oktober von 17.00 bis 19.00 Uhr können sich die Kinder für die erste Probe bewerben. Das Casting für die Frauenrollen wird am Dienstag, 3. November von 20.00 bis 22.30 Uhr und das der Männer am Dienstag, 10. November zur gleichen Zeit durchgeführt. Nebst den Darsteller/-innen werden aber auch viele Helfer und Helferinnen gesucht. Wie Georg Müller bekanntgab, werden für die insgesamt 13 Spieltage gegen 100 Personen benötigt.
Die Katze aus dem Sack gelassen
„Irgendwann, bei Nacht und Nebel hatte ich die Vision, wie ich die Rolle des Carnifex besetzen muss.“ Regisseurin Barbara Schlumpf erzählte weiter, dass Carnifex die Hauptfigur in diesem Stück „Annas Carnifex“ und Protagonist ist, während sein Sohn der Antagonist darstellt. In diesem Stück, das sehr stark von der Sprache lebt, geht es darum, dass der Sohn von Carnifex mit seinem Schicksal hadert, erlebt er doch vorerst die Welt über den Beruf seines Vaters. Dieses Dilemma steht im Zentrum der Geschichte und Anna Göldi kommt wohl auch vor, steht aber nicht im Zentrum des Stücks. Es stellt sich die Frage, wird er sich für die Fortführung seiner Familientradition entscheiden oder wagt er es das Foltern als „meisterliches Handwerk zur Wahrheitsfindung“ in Frage zu stellen. Schlumpf weiter: „Ich habe mir gewünscht, dass dieser Hauptdarsteller ganz sensitiv, charismatisch, sympatisch, intelligent und weise, ein begabter Meister ist.“ Geeignet schien ihr dabei ein Profi, der aus seinem bisherigen Beruf und als Person diese Voraussetzungen mitbringt, die für die Rolle des Carnifex nach ihrer festen Überzeugung auch Voraussetzungen waren. „Und das ist Charles Clerc“ liess sie die Katze aus dem Sack. Dies sicher zur Überraschung aber auch zur Freude der Anwesenden Gäste im Restaurant Raben in Mollis.
Charles Clerc vom Nachrichtensprecher zum Schauspieler!?
Der Neuschauspieler Charles Clerc erklärte anschliessend an die Bekanntgabe seines Namens: „Ich freue mich über diese Chance, die mir mit dieser Rolle geboten wird. Noch verstehe ich das Stück nicht bis ins letzte Detail, aber mit jedem Gespräch, und vor allem mit dem heutigen Besuch in Mollis, finde ich immer mehr Zugang zu dieser Geschichte und zu meiner zukünftigen Rolle.“ Auf die Frage, ob er auch schon früher in Rollen aufgetreten sei antwortete er, dass er im Grunde genommen kein Schauspieler sei und das letzte Mal in einer Schulaufführung auftrat. „Es ist mir klar, dass ich mich in diese Rolle finden und auch hineinleben muss.“ Wie Clerc weiter betonte, ist dieses sich hineinfinden auch für jeden Profischauspieler sehr wichtig und bei jedem Stück eine neue Herausforderung. Anschliessend erklärte die Regisseurin, zurückkommend auf die vorgehende Frage an Charles Clerc, dass jede Rolle auf einer Persönlichkeit „surft“. Schlumpf dazu weiter: „Jede Persönlichkeit schimmert durch und doch trägt sie die Haut der Rolle die man nach dem Stück wieder abziehen kann.“ Für Charles Clerc wird diese Rolle nicht eine Wiederholung seiner früheren Tätigkeit auf der Bühne, sondern es wird eine neue Rolle sein auf der aber seine Persönlichkeit, sein Charisma weiter strahlt. Das heisst er wird sich öffnen im Vertrauen, dass es gut geht und dass er mit seiner Persönlichkeit diese Rolle spielen darf.
Die Gäste hatten anschliessend noch Gelegenheit das Modell der Bühne und auch verschiedene Ansichten des Bühnenbildes zu betrachten. Das Bühnenbild und die zu Teil sehr spezielle Belichtung wird von Peter Scherz gestaltet.
