Comedy-Alarm im Gemeindezentrum Schwanden

Beim Betreten des Gemeindezentrums Schwanden fielen vor allem der emsig rumwuselnde Fotograf mit unübersehbar zweckdienlichen Accessoires und träfen Kommentaren und die charmante Kellnerin mit den fünflibergrossen, kreisrunden Pizzastückchen auf. Die Besucherinnen und Besucher kannten sich – es hatte sich so etwas wie das treue «Stammpublikum» des kreativ organisierenden und einladenden Kulturvereins Glarus eingefunden.



Comedy Alarm im Gemeindezentrum Schwanden (Bilder: peter meier)
Comedy Alarm im Gemeindezentrum Schwanden (Bilder: peter meier)

Das Treffen mit dem munteren Duo ab Bühnenrand oder inmitten des Publikums, das allen Regieanweisungen des Casper Caduff, alias Robert Hälg und seiner Begleiterin namens Melody Bolanka wunschgerecht folgte, endete nach dreiviertelstündigem Auftritt unerwartet rasch, liess einen spürbar ratlos zurück.

Die Hauptakteure entstammten dem Publikum. Es wurde alles so gefügt, wie es das Bühnenduo vorgab. Der Vorhang zu den «Brettern der Welt» blieb geschlossen, drei Stühle standen für jene bereit, die gemäss regiegebundenen Vorgaben ein veritables Autorennen zu absolvieren hatten. Das waren nicht bloss die drei Piloten der Boliden, andere imitierten Motorengeräusche oder das abrupte Bremsen, weitere Akteurinnen und Akteure waren für Gewittererscheinungen, Sonne und Sturm, Zwischenapplaus und anderes zuständig. Von ihnen wurden Energie, ungeheure Kraft, Sprachkenntnisse, gewinnendes Aussehen und anderes verlangt. Dann gab der Casper seiner Assistentin – er nannte sie zuweilen gar despektierlich «Boxenluder» – Anweisungen, die jeweilige Kopfbedeckungen und anderes betrafen. Dem Publikum fiel die Ehre des möglichst lautstarken Applaudierens und Aufmunterns zu.

Somit war alles vorbereitet, es konnte gestartet und durchgeführt werden. Es endete nach horrenden Tempi mit Crash und Chaos. Siegreich war der Fahrer des ersten Boliden, er war der Pirat. Die Assistentin warf ihm artige Kusshändchen zu, forderte das Publikum zum erneuten Applaudieren auf. Casper Caduff hatte alles im Griff, kommentierte unablässig, strich Charakteristisches seiner Bühnencew auf Zeit raus, war um keine Bemerkung verlegen, artig; zuweilen leicht unartig, das «Drehbuch» stets griffbereit, pausenlos rumsausend, fast alle Gefühle dieser Welt ausspielend. Die Lacher hatte er stets auf seiner Seite. Casper und Melody hatten alles comedylike zusammengestellt.

Vor Rennbeginn war zu erfahren, woher die beiden stammen, Casper erläuterte da enorm wortreich, rumalbernd, seine Assistentin pries die «Pizza-Versuecherli» an. Und nach dem Rennen war dann jene grosse Pause, die zugleich Abschluss des rund 45 Minuten umfassenden Geschehens war. Fragend schauten sich viele an – man sprach über den Gehalt des Geschehens, kommentierte Inhalte, war zuweilen deutlich ratlos, hätte sich eine Fortsetzung durchaus gewünscht.

Der Abschied des Bühnenduos war abrupt. Der Vorhang blieb geschlossen, der gewohnte Applaus von Seiten des Publikums blieb aus. Ein gewisses Unverständnis war zu Recht spürbar.