Das Anna-Göldi-Museum ist bald startbereit

Die Anna-Göldi-Stiftung hat das Finanzierungsziel für ihr Museumsprojekt erreicht. Zudem hat sie die Museumsräumlichkeiten als Stockwerkeigentümerin erworben.



Vitrinen und Ausstellungsobjekte weichen.
Vitrinen und Ausstellungsobjekte weichen.

Das neue Anna-Göldi-Museum, das am 20. August 2017 im Hänggitum in Glarus-Ennenda seine Tore öffnet, ist vollständig finanziert. Der Betrag von 800 000 Franken ist praktisch beisammen. Dies darf Stiftungsratspräsident Walter Hauser ein paar Wochen vor der Museumseröffnung mit Freude feststellen. Allein im Verlauf des vergangenen Jahres hat sich nach seinen Worten der Spendenstand nahezu verdoppelt. Der Kanton Glarus hat der Stiftung vor zwei Jahren eine Anschubfinanzierung gewährt, zudem unterstützt die Standortgemeinde Glarus das Projekt. Doch der weitaus grösste Teil wurde nicht mit öffentlichen Geldern finanziert. Die Stiftung hat die stolze Summe von fast 700 000 Franken unter Federführung von Projektleiter Peter Bertschinger an privaten Mitteln gesammelt. Jetzt gilt es, wie er sagt, den Betrieb des Museums finanziell abzusichern, weshalb die Stiftung weiterhin Anstrengungen in der Mittelbeschaffung unternimmt.

Übernahme des Hänggiturm-Dachstocks


Weiter teilt der Stiftungsrat mit, dass er das Eigentum am Museumsteil des Gebäudes von der Stiftung Hänggiturm übernommen hat. Die Beurkundung des Vertrages fand vor wenigen Tagen statt. Wie die Stiftung betont, ist sie seit zwei Jahren im historisch einmaligen und atmosphärisch beeindruckenden Hänggiturm heimisch. Sie wird künftig als Stockwerkeigentümerin über wichtige Entscheidungen, die das Gebäude betreffen, direkt Einfluss nehmen können. «Damit können wir den Betrieb des Museums auch längerfristig sichern», so Hauser. Die sinnvolle Nutzung des Dachstocks des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes – ein imposanter Zeitzeuge der glarnerischen Textilindustrie des 19. Jahrhunderts – war lange Zeit ungewiss. Nun konnte mit der Realisierung des Anna-Göldi-Museums eine überzeugende Lösung gefunden werden.

Nationale Ausstrahlung


Die Vorbereitungen für die Eröffnung des Museums laufen auf Hochtouren, alle Beteiligten sind unter Leitung der Ausstellungsgestalter «raumprodukt» intensiv an der Arbeit. Laut der Anna-Göldi-Stiftung wird das Museum mit nationaler Ausstrahlung das kulturelle Leben des Kantonshauptortes bereichern. Davon können Kanton und Gemeinde profitieren. Die moderne Ausstellung erinnert nicht nur an die 1782 hingerichtete und 2008 rehabilitierte Magd aus Sennwald, zu den zentralen Themeninhalten der Ausstellung gehören auch die Menschenrechte in der heutigen Zeit.