„Das Ende vom Anfang“

Wieder einmal trafen sich am Dienstagabend die Verantwortlichen der Glarner Wirtschaft und der Glarner Politik anlässlich der Hauptversammlung der Glarner Handelskammer. Der Präsident, Anders Holte, konnte als Gast die Zürcher Regierungsrätin und Präsidentin der Greater Zurich Area (GZA) Rita Fuhrer, begrüssen. Neu in den Vorstand wurde Lars Zimmermann, Direktor der Electrolux Schwanden AG, gewählt.



zwei Power-Frauen im Gespräch (bild: ehuber) Das neugewählte Vorstsandsmitglied Lars Zimmermann (rechts)
zwei Power-Frauen im Gespräch (bild: ehuber) Das neugewählte Vorstsandsmitglied Lars Zimmermann (rechts)

Mit den Worten von Sir Winston Curchill – nach der ersten gewonnenen Schlacht – „Das hier ist nicht das Ende, es ist nicht einmal der Anfang vom Ende, aber es ist vielleicht das Ende vom Anfang“ beendete Andres Holte, Präsident der Glarner Handeskammer seine eindrückliche und vielbeachtete Eingangsrede. „Viel Arbeit liegt vor uns, um die die vielen anderen Kantone Glarus beneiden müssen, sie haben das Ende vom Anfang noch vor sich“. Zuvor hatte er sich vor allem über das unseriöse Verhalten von vielen Finanzbänkern und ihre Bonussysteme echauffiert.

Unsere Demokratie funktioniert


Er habe sich als Stiftungsrat der Pensionskasse geärgert und sei, als eher normal bezahlter Manager, irritiert über dieses sehr fragwürdige und gefährliche Verhalten. Dabei gehe es, wie er weiter ausführte, der Schweiz und der Glarner Wirtschaft gut, ja sogar sehr gut. Alles funktioniert, vom Warm- und Kaltwasser über Strom, Müllabfuhr. Telefon, bis hin zur Fussball EM, einfach alles. Die ausserordentliche Landsgemeinde vom vergangenen Herbst habe gezeigt, wie die direkte Demokratie funktionieren könne. Und sei nicht das Ergebnis das Ausschlaggebende gewesen, sondern der Weg dahin. Es erwähnte auch, dass er vor einigen Tagen Gelegenheit hatte, einem Referat von Herrn Dieterle zum Thema „Weiterentwicklung am Nationalstrassennetz“ zu folgen. Dabei sei ihm auf einer Folie aufgefallen, dass die Strecke von der Autobahn A3 bis nach Glarus rot eingezeichnet war. Wie er erfahren habe, bedeute rot „Aufklassiert, und er werte das als ein gutes Zeichen.


Die Bedeutung der Glarner Wirtschaft


Die starke Präsenz der Glarner Regierung an der Hauptversammlung zeige die Bedeutung der Glarner Wirtschaft deutlich auf betonte Frau Landammann Marianne Dürst. Dies spreche auch für die Wertschätzung gegenüber dem Unternehmertum und dass es der Wirtschaft gut gehe, komme nicht von ungefähr. Es brauche wie in der Politik auch in der Wirtschaft entsprechende Rahmenbedingungen. In ihrer kurzen Rede nahm sie auch Bezug auf die Steuerstrategie, die Gemeindestrukturreform, aber auch auf die nachhaltige Verbesserung der Finanzlage des Kantons.

Lars Zimmermann Nachfolger von Heinz Marti


Nach 10-jähriger Amtszeit hat Heinz Marti seinen Rücktritt als Vorstandsmitglied bekannt gegeben. Er amtetet als Präsident für Bildungs- und Personalfragen und hat insgesamt zehn Wirtschaftswochen an der Kantonsschule Glarus organisiert. Als ein Nachfolger wählte die Versammlung Lars Zimmermann, seit August 2006 Direktor der Electrolux Schwanden AG.

Mehr als ein attraktiver Wohn- und Erholungsraum


Die Anwesenden waren äusserst gespannt auf das Referat der Zürcher Volkswirtschaftsdirektorin und Präsidentin der GZA, Rita Fuhrer. Die Erwartungen wurden in jeder Hinsicht erfüllt, denn die Erklärungen von Fuhrer zur Verbindung zwischen Zürich und dem Kanton Glarus waren sehr interessant und zeigten auch die Bedeutung des Glarnerlandes in der Greater Zurich Area auf. „Dank vielen Wertern und einer Jahrhundert alten Tradition der Offenheit hat es seinen Platz in der GZA gefunden“ so Fuhrer, denn die Glarner hätten erkannt, dass als einzelne Region heute nur schwer zu Bestehen sei. „Die Glarner wissen um ihre eigenen Stärken und wollen andere Gebiete innerhalb der GZA gar nicht erst kopieren“, auch, Fuhrer weiter, würde man nicht darauf aspirieren zum Beispiel Finanzplatz Nr. 1 in der Schweiz zu werden. Nach ihren Worten sei der Kanton Glarus mehr als ein attraktiver Wohn- und Erholungsraum. Im Gegenteil, denn durch seine industrielle Tradition beherberge er eine Vielzahl an Firmen verschiedenster Branchen.

In seinem Dank an die Zürcher Regierungsrätin erwähnte Holte, dass der Standortwettbewerb heute im globalen Umfeld auf internationaler Ebene stattfinde, weshalb es wichtig sei, die bei der Standortwerbung zu bündeln und vor allem als gemeinsamer, grosser und schlagkräftiger Wirtschaftsraum aufzutreten.