Das Glarnerland als eindrückliche Filmkulisse

Am Sonntag, 28.März, um 20.00 Uhr strahlt das Schweizer Fernsehen den Film „Verstrickt und zugenäht“ aus. Die Premiere fand jedoch bereits am letzten Donnerstag im „GH“, Ennenda statt. Und dies aus guten Grund: Der Film rund um eine marode Textilfabrik spielt zum grössten Teil im Glarnerland.



Marie Leuenberger und die weiteren Schauspieler nehmen den Applaus des Premierepublikums entgegen. (Bilder: jhuber) Fernsehdirektor Ueli Haldimann spricht über die Schweizerfilme des SF.
Marie Leuenberger und die weiteren Schauspieler nehmen den Applaus des Premierepublikums entgegen. (Bilder: jhuber) Fernsehdirektor Ueli Haldimann spricht über die Schweizerfilme des SF.

Rund 350 geladene Gäste – darunter auch Frau Landammann Marianne Dürst und Landratspräsideten Hanspeter Toggenburger – trafen sich am letzten Donnerstag im GH in Ennenda zur Premiere des Films „Verstrickt und zugenäht“. Ein bisschen Hollywood-Atmosphäre machte sich im grossen „Kino“-Saal im ersten Stock breit, als das Publikum die Plätze einnahm und als Fernsehdirektor Ueli Haldimann die Bühne betrat. „Da der Film in der Textilindustrie spielt, wurde sehr schnell das Glarnerland als Drehort ausgewählt,“ eröffnete Haldimann die Premiere. Und auch das gegenüberliegende Gemeindehaus von Ennenda zeige, welchen Reichtum und welches Selbstbewusstsein die Textilindustrie dem Kanton Glarus gebracht hat. „Aber das Glarnerland ist mit der Gemeindefusion nicht nur im 19. Jahrhundert sondern auch im 21. Jahrhundert der restlichen Schweiz um mindestens zwei Schritte voraus.“ Dass der Schweizer Film „Verstrickt und zugenäht“ im Glarnerland spielt, wird jedoch nicht offenkundig kommuniziert. Nur durch die Nummernschilder der Fahrzeuge ist für Aussenstehende eine Lokalisierung eindeutig möglich. Für Einheimische und „Eingeweihte“ sind die Anzeichen dafür diskret aber eindeutig. So lässt sich leicht erahnen, welche Zeitung gelesen und welches Gerstengebräu getrunken wird. Vor allem aber überzeugt die schöne Glarner Landschaft als malerische Kulisse für den „Feel good movie“, wie ihn Haldimann bezeichnet.

Frauen-Power für die Sockenfabrik

Der Chef ist weg, die Kasse leer und auch Aufträge fehlen der kleinen Sockenspinnerei „Rittmeyer“. Die Situation scheint hoffnungslos für die Arbeiterinnen rund um Strickerin Lilli (Marie Leuenberger „Die Standesbeamtin“) und Direktionssekretärin Martha (Emanuela von Frankenberg). Doch sie lassen sich auch von Rückschlägen und den Intrigen der Firma Lehmann & Partner mit der Frau Direktor Rittmeyer (Heidi Maria Glössner) nicht entmutigen und kämpfen weiter für das Überleben der Firma und Lilli auch für das Sorgerecht ihrer Schwester. Alle Besucher waren sich beim abschliessenden Apéro einige: „Eine überzeugende und charmant gespielte Komödie. Genau das richtige für einen gemütlichen Sonntagabend.“

Ein tolles Erlebnis

Rudolf Santschi , von der Produktionsfirma Triluna AG, blickte vor der Vorführung nochmals kurz auf die Dreharbeiten im Glarnerland zurück. „Es war ein sehr tolles Erlebnis, auch wenn das Wetter nicht immer mitgespielt hat.“ Dies konnte auch Regisseur Walter Weber bestätigen. Da er momentan einen Auftrag in Berlin hat, konnte er selber nicht anwesend sein, schilderte seine Eindrücke in einer kurzen Videobotschaft. Redaktionsleiter Peter Studhalter beschrieb ausserdem die für ihn grösste Faszination eines Films. „Ein Film muss nicht zeigen, wie die Welt ist. Er kann auch zeigen, wie die Welt sein könnte. Er kann eine Welt zeigen, die besser ist.“ Und dies ist beim Schweizerfilm „Verstrickt und zugenäht sicher der Fall. Ausgestrahlt wird die Komödie am Sonntag, 28. März, um 20.00 Uhr auf SF 1.