Das Grossprojekt Linthal 2015 überstrahlt alles

Ein Projekt Linthal 2015 mit einem neuen Pumpspeicherwerk in der Grössenordnung von 2.1 Milliarden Franken, sowie der Erneuerungs- und Umbau vom Hotel Tödi im Tiefehd, der bereits abgeschlossen ist, was liegt da näher, als die 52. Generalversammlung am 24. März auf dem Gebiet der Kraftwerke Linth-Limmern AG durchzuführen. Das abgelaufene Geschäftsjahr stand ganz im Zeichen der Bauvorbereitungen für das neue Pumpspeicherwerk.



Leiterin Geschäftsführung HGD. (Bilder; ehuber)
Leiterin Geschäftsführung HGD. (Bilder; ehuber)

Bereits um 09.00 Uhr begrüsste Rolf W. Mathis, Verwaltungsratspräsident der KLL, die zahlreich erschienen Gäste, darunter auch den CEO der Axpo Holding, Heinz Karrer und die Glarner Regierungsräte Andrea Bettiga und Röbi Marti, die als Vertreter des Kantons im Verwaltungsrat der KLL amten, sowie Jakob Kamm, der an diesem Morgen die Aktienstimmen des Kantons vertrat. Jahr für Jahr ist stets auch der Zürcher alt Regierungsrat Alfred Gilgen an der Generalversammlung anzutreffen. So zeitlich, da nach der Versammlung ein gut stündiger Rundgang durch die Baustelle im Tierfehd auf dem Programm stand. Betriebsverlauf der KLL 2009 „Die Energieproduktion im vergangenen Jahr lag mit rund 456 Mio kwH bei 100.7 % der Gesamterzeugung des zehnjährigen Mittels, also recht erfreulich“ erklärte Fredy Züger über den Betriebsverlauf 2009 der KLL. Diese Zahl allerdings ohne Nestil, das neue Pumpspeicherwerk, das im vergangenen Jahr für kurze Zeit – ab Ende März bis Mitte Juli Strom produzierte. Denn bereits am 16. Juli ereignete sich ein Schaden am Rotorgenerator, der dazu führte, dass Nestil ausser Betrieb genommen werden musste. „An diesem Rotor ist während dem Betrieb ein über 150 Kilogramm schweres Teil wegeschleudert worden, was dann zu diesem Zwangsstillstand führte“, so Züger in seinen Ausführungen weiter. Von grosser Bedeutung, so Züger, sei auch die Energieableitung. Hier steht bereits das neue Unterwerk unter dem Projektname „Tiger“ kurz vor der Abnahme Ende März. Es betreffe eine 220 KV und eine 380 KV Anlage, im Zusammenhang mit dem Projekt Linthal 2015, sei in Vorbereitung. Auch die Ergänzung Ausgleichbecken Tierfehd sollte Ende dieses Jahres in Betrieb genommen werden. Wie immer etwas nüchtern, die Zahlen zum Geschäftsjahr 2008/09, die Michael Schärli im Anschluss den Anwesenden präsentierte. Interessant vor allem die getätigten Investitionen in der Grössenordnung von rund 156 Mio Franken. Schärli präzisierte diese Summe; „Die erwähnten Investitionen setzen sich wie folgt zusammen; 123 Mio für das Projekt Linthal 2015, dazu 21 Mio Franken für die Energieableitung „Tiger“, Nestil mit 6.5 Mio und der Erneuerungs- und Umbau Hotel Tödi mit 3.5 Mio Franken.“ Die Dividende, erklärte Schärli, werde dieses Jahr mit 4.0 Prozent vorgeschlagen, was bei einem Aktienkapital von 50 Mio Franken einer Auszahlung von zwei Mio Franken entspreche. Gewohnt speditiver Ablauf der Generalversammlung

Nach diesen interessanten Ausführungen eröffnete Mathis die 52. Generalversammlung, die wie stets, schlank und speditiv über die Bühne ging. Der Geschäftsbericht, die Jahresrechnung, die Ausrichtung der Dividende von 4.0 % auf das Aktienkapital und auch die jährlich anstehenden Wahlen wurden jeweils einstimmig genehmigt. Zur Erklärung; an der Abstimmung nehmen jeweils nur zwei Personen teil, der Kanton Glarus, Vertreten durch Regierungsrat Jakob Kamm und der Axpo AG, Vertreten durch Bruno Bretscher, als die Hauptaktionäre. „Es liegt mir sehr daran, Fredy Züger und Hanspeter Mohr bestens für den grossen Einsatz und die Leistung im vergagenen Jahr zu danken. Es war ein dynamische Jahr für die KLL, das werden wir beim kommenden Rundgang auch zu sehen bekommen.“ Im Anschluss an die Versammlung gab Mathis einen kurzen, aber sehr eindrücklichen Einblick in das Projekt Linthal 2015 um anschliessend die Gäste zu einem Rundgang durch das Baugelände einzuladen.

Nestil und der Rundgang

Die Gäste waren natürlich äusserst gespannt, was auf diesem Rundgang alles zu sehen sei, und sie wurden auf keinen Fall enttäuscht. Bereits die Besichtigung der Talstation der Bauseilbahn 1 zeigte von welchen Dimensionen die Rede ist. Sie sahen, wie ein über 26 Tonnen schwerer Transporter an das System angehängt, und langsam in Richtung Bergstation befördert wurde. Sie sahen auch riesige Maschinen, die überall auf der Baustelle auf ihren Einsatz warteten, aber auch das Ausmass des neuen Auffangbeckens. Auch den Eingang des Stollens für die Standseilbahn, mit einer Länge von vier Kilometern und einem Durchmesser von bis zu neun Metern. Über diesen Stollen werden später Lasten bis zu 220 Tonnen in die Kavernen transportiert. Bereits in den letzten Tagen des vergangenen Jahres konnte Nestil wieder in Betrieb genommen werden. Noch läuft die Anlage als Test, bevor sie endgültig abgenommen und wieder in die Hände der KLL übergeht. „Am 16. Juli 2009 um 11.03 wurde Nestil abgeschaltet. Nach nur sechs Monaten und einem enormen Einsatz der Lieferfirma ist die Anlage wieder in Betrieb. „ Trotz dem unerfreulichen Unterbruch zeugte Fredy Züger grossen Respekt vor der Leistung und dem Engagement des Herstellers.

Im Anschluss an den Rundgang, von dem alle sichtlich beeindruckt waren, hatten die Gäste Gelegenheit sich von der ausgezeichneten Küche des Hotels Tödi verwöhnen zu lassen.