Das Linthwerk stellt sein neues Notfallschutzkonzept vor

Am 26. April hat das Linthwerk in Kaltbrunn sein neues Notfallschutzkonzept den Gemeindevertretern der Linthebene und den kantonalen Amtsstellen vorgestellt. Die wichtigsten Neuerungen: Das Konzept umfasst nun das ganze Linthwerk und die Kommandozentrale wurde von Schübelbach nach Kaltbrunn verlegt.



Instruktion der Dammüberwacher durch Ingenieure des Linthwerks und Dammüberwachung aus der Luft (Bild: zvg)
Instruktion der Dammüberwacher durch Ingenieure des Linthwerks und Dammüberwachung aus der Luft (Bild: zvg)

Das Notfallschutzkonzept des Linthwerks ist zeitgemäss und effizient. Bei den Hochwassern von 1999 und 2005 hat es sich bewährt. Das rasche, beherzte und gut koordinierte Eingreifen der Einsatzteams ermöglichte, die Lage am Linth- und Escherkanal im Griff zu behalten. Im Verantwortungsbereich des Linthwerks konnten Dammbrüche vermieden werden. Das bedeutet aber nicht, dass keine Verbesserungen möglich sind. Die Linthverwaltung hat deshalb zusammen mit den Kantonen den letzten Einsatz ausführlich und kritisch analysiert und nach Möglichkeiten gesucht, die Effizienz des gesamten Konzepts nochmals zu steigern. Dabei wurden auch die neuesten Erkenntnisse aus dem Linthprojekt berücksichtigt.

Die Notfallplanung aktualisiert und den Behörden vorgestellt

Die Notfallplanung des Linthwerks besteht aus mehreren Modulen. Eines davon ist das Notfallschutzkonzept, welches Alarmierung und Organisation des interkantonalen Einsatzes festlegt. Bereits vor dem grossen Hochwasser von Ende August 2005 beschloss die Linthverwaltung, die Notfallplanung zu aktualisieren. Eine von der Linthverwaltung eingesetzte Arbeitsgruppe hat die neue Notfallplanung in enger Zusammenarbeit mit den verantwortlichen Führungsstäben aus den Kantonen Glarus, Schwyz und St. Gallen ausgearbeitet. Das überarbeitete Notfallschutzkonzept wurde von der Linthkommission Ende März genehmigt und am 26. April in Kaltbrunn den verantwortlichen Behördenvertretern der Linthgemeinden – also Gemeinderäten, Stabschefs, Feuerwehrkommandanten und Zivilschutzbeauftragten der drei Kantone – vorgestellt. Dadurch konnte der Wissensstand der bisherigen Behörden im Sinne einer «Weiterbildung» aktualisiert werden und neue Mitglieder erhielten eine gründliche Information über die Bedeutung und die Funktionsweise der Notfallplanung.

Ausgezeichnete Kooperation zwischen Kantonen und Gemeinden

Neu ist an der Notfallplanung unter anderem, dass sie neben dem heutigen Zustand des Werks auch zwei weitere Faktoren berücksichtigt: die Bauphasen während der Realisierung von Linth 2000 (den so genannten Bauzustand) und den Zustand nach der Umsetzung des Projekts Hochwasserschutz Linth 2000. Ausserdem umfasst das Notfallschutzkonzept das gesamte Linthwerk, den Escher- wie den Linthkanal. Die bilaterale Regelung zwischen Linthverwaltung und Kanton Glarus wurde in das Konzept integriert.

Optimierung der Dammüberwachung

Die Erkenntnisse aus dem jüngsten Hochwasserereignis sind in der Planung eingeflossen. Einmal mehr zeigte sich, wie wichtig eine gut organisierte Dammüberwachung ist. Die Integrierung des Escherkanals im Notfallschutzkonzept bringt Synergien, die für die Optimierung der Dammüberwachung genutzt werden. Auch konnten die Ergebnisse aus den Baugrund- und Stabilitätsuntersuchungen verwendet werden, die für das Auflageprojekt Hochwasserschutz Linth 2000 gemacht wurden. Schliesslich verlegte man den Standort der interkantonalen Kommandozentrale von Schübelbach nach Kaltbrunn.