Das Märchen vom bösen Wolf

Die aktuelle Ausstellung im Naturzentrum Glarnerland in Glarus widmet sich einem der neusten Zuzüger im Kanton Glarus: dem Wolf.



(Bilder: jhuber)
(Bilder: jhuber)

«Der Wolf ist weder böse noch gut; er ist einfach ein Tier», erklärte Barbara Zweifel, Geschäftsstellenleitung Naturzentrum Glarnerland, bei der Eröffnung der neuen Ausstellung im Naturzentrum im Bahnhof Glarus. Damit meint sie, dass der Wolf einfach nach seinem Naturell und seinem Instinkt handelt und nicht wissen kann, was für den Menschen gut oder schlecht ist. Mit der Rückkehr des Wolfs in die Schweiz und seit dem letztem Jahr im Glarnerland, gehe es jetzt um das Nebeneinander von Mensch und Tier. «Dies stellt uns vor neue Herausforderungen», betonte dazu Marco Baltensweiler, Leiter Abteilung Landwirtschaft. Hier geht es um das Abwägen der verschiedenen Interessen zum Beispiel vonseiten der Kleinnutztierhalter, Jäger oder Wanderer. Hier müssen aber auch erste Erfahrungen gesammelt werden, damit der Wolf seinen Platz in unserer Natur haben kann. Über eine unangenehme Begegnung mit dem Wildtier berichtete anschliessend Lisbeth Luchsinger, die eine Schafherde auf der Alp Tös am Mürtschen hat. Eines Tages erhielt sie eine Nachricht von Markus Banzer, Wildhüter Glarus Nord, dass der Wolf in ihrem Gebiet sei. «Und am nächsten Tag fand ich dann ein gerissenes Schaf. Ein weiteres stürzte bei der Flucht zu Tode. Zwei weitere sind immer noch verschwunden.» Diese Verluste dürfe man dabei nicht nur auf das Finanzielle reduzieren, meinte sie weiter. «Das Ganze trifft einen viel tiefer.» Aber auch beim Schutz der Tiere zum Beispiel mit Herdenschutzhunden treffe man immer wieder auf verschiedene Hindernisse und Schwierigkeiten. «Gerade bei kleineren Haltungen müssen noch machbare Lösungen gefunden werden», erklärte Baltensweiler weiter. Neben dieser Problematik blickt die durch den WWF Glarus unterstützte Ausstellung auf viele weitere Facetten vom Tier Wolf. Neben den Informationen stehen aber auch Betätigungen und Spiele vor allem für Kinder auf dem Programm. Die Ausstellung kann bis 29. April im Rahmen der Öffnungszeiten des Naturzentrums Glarnerland besichtigt werden.