Dem Martinsloch ganz nah

Auf der Tschinglenalp ist das markante Martinsloch scheinbar zum Greifen nah. Nach einer spektakulären Seilbahnfahrt ist die Region aber auch ein idealer Ausgangspunkt für Wandertouren für jegliche Leistungsklassen.



Die Region rund um die Tschinglenalp bietet zahlreiche Wanderrouten in unberührter Natur. (Bilder: jhuber)
Die Region rund um die Tschinglenalp bietet zahlreiche Wanderrouten in unberührter Natur. (Bilder: jhuber)

Die Tschingelhörner mit dem berühmten Martinsloch sind eines, wenn nicht das markanteste alpine Merkmal des Kantons Glarus. Rund um das UNESCO-Weltnaturerbe erstreckt sich darüber hinaus eine facettenreiche Naturregion. Bereits die Fahrt mit der Tschinglenbahn von Elm auf die Alp ist ein Ereignis. Nach wenigen Minuten präsentiert sich unter dem Fahrgast die Schlucht und der Blick wird frei auf die raue und authentische Natur der Region. Nach knapp 10 Minuten hat man dann die Tschinglenalp erreicht. Die einzigartige Landschaft mit ihrer vielfältigen Alpenblumenpracht und den wunderbaren Wasserfällen lädt zu Wanderungen, Touren oder auch ganz einfach nur zum Verweilen ein. Bei der sanften touristischen Nutzung stehen die Natur und das Ursprüngliche im Zentrum: plätschernde Bergbäche als Spielparadies für Kinder, Feuerstelle, tosende Wasserfälle, saftige Bergwiesen, abwechslungsreiche Wanderwege und ein idyllisches «Dorf» aus alten Holzställen mit der heimeligen Bergwirtschaft. Hier ist man auch direkt im Gebiet Tektonikarena Sardona. Seit dem 7. Juli 2008 ist die weltweit einzigartige Gebirgslandschaft zwischen Vorderrheintal, Sernftal und Walensee auf der Liste der UNESCO-Weltnaturerbe, weil hier der Gebirgsbildungsprozess besonders gut sichtbar ist. Eines der wichtigsten Phänomene dabei sind die Glarner Hauptüberschiebung und die Tschingelhörner mit dem Martinsloch, welche vom Tschinglen-Gebiet aus sichtbar sind.Als Königstour in diesem Gebiet darf die Tour zur SAC-Martinsmadhütte bezeichnet werden. Der kürzere Aufstieg dauert eineinhalb Stunden und ist als Bergwanderung machbar. Anspruchsvoller wird es beim Aufstieg via Firstboden und Grat zum Mittagshorn; ein eindrücklicher Weg mit teilweise ausgesetzten Stellen und herrlicher Aussicht. Unmittelbar neben dem Martinsloch vorbei führt die Wanderung über den Segnespass nach Flims. Lieblicher ist der Weg auf der gegenüberliegenden Seite zum Firstboden (Feuerstelle). Der Aufstieg von 50 Minuten wird mit einem wunderschönen Ausblick übers Sernftal und die umliegenden Berggipfel belohnt. Wer es eher gemütlich mag, kann sich vielleicht nach einer kurzen Stärkung in der urtümlichen «Tschinglen-Wirtschaft» (knapp fünf Minuten von der Bergstation entfernt) auf verschiedenen Routen wieder auf den Weg nach Elm machen. Weitere Wanderrouten sowie der Fahrplan der Tschinglenbahn findet man auf der Homepage www.tschinglenbahn.ch.