Der Jakobsweg vom Bodensee nach Santiago

Die November-Veranstaltung der Glarner Senioren versprach mit dem obigen Titel ein gemütlicher Herbstnachmittag zu werden und deshalb konnte der Präsident Paul Aebli im Glärnischbligg recht viele Seniorinnen und Senioren begrüssen.



Dr. André Herrmann (rechts) weiss viel Interessantes und Lustiges (zvg)
Dr. André Herrmann (rechts) weiss viel Interessantes und Lustiges (zvg)

Wer sich vorgestellt hatte, der Referent, Dr. André Herrmann, werde schöne Landschaftsbilder zeigen und kurz von den Mühen einer Pilgerreise erzählen, der hat sich getäuscht. Es war alles viel interessanter und begann mit den grossen Völkerwanderungen. Den Einfluss der Kelten ist auch heute noch zu sehen. Später waren Handwerker und Handelsleute unterwegs, arbeiteten und verdienten sich so ihren Unterhalt oder boten Ware an, die sie von zu Hause mitgenommen hatten. Deren Spuren sind heute noch erkennbar, so z.B. an einem Brunnen, datiert 1518 von Fridolin Bäldi und an den Kirchen und Kathedralen, welche hauptsächlich von italienischen Architekten und Steinmetzen gebaut wurden.

Warum geht man auf eine Pilgerreise?, fragte André Herrmann. Heutige Antworten: Suche nach dem inneren Gleichgewicht, Auszeit oder einfach, weil es in ist. Im Mittelalter steckte viel Aberglaube dahinter, auch der Ablasshandel florierte, man konnte jemanden beauftragen, für ihn zu beten und bezahlte dafür. Heute ist der Jakobsweg zu einem wirtschaftlichen Faktor geworden: Gasthäuser, Herbergen, Schuhmacher, Künstler für den Handel mit Andenken, alle leben von den Pilgern.

Im letzten Teil seiner sehr interessanten Ausführungen zeigte André Herrmann noch schöne Fotos seiner Reisen auf dem Jakobsweg. Bilder von Kirchen im Wechsel mit lieblicher Landschaft und zum Schluss die Kirche mit dem grossen Platz davor in Santiago de Compostela. Ein herzlicher Applaus dankte ihm für diesen lehrreichen Nachmittag. André Herrmann versteht es ausgezeichnet, seine Zuhörer mit viel Lehrreichem zu faszinieren.

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