Der Kanton Glarus blieb beim Eidgenössischen Ständematch im Wallis ohne Auszeichnung

Das Eidgenössische Schützenfest in Raron hat begonnen – für die Glarner Vertreter blies der Wind zu stark. Die Walliser Verhältnisse brachten den Glarner Matcheuren kein Edelmetall.



Hat das Lachen nicht verloren: Die Glarner Schar im Wallis nach dem Wettkampf. Auf dem Bild fehlt Mischa Armati (noch im Wettkampf).
Hat das Lachen nicht verloren: Die Glarner Schar im Wallis nach dem Wettkampf. Auf dem Bild fehlt Mischa Armati (noch im Wettkampf).

24 Glarner Schützinnen und Schützen starteten letzten Samstag auf dem Flugplatzgelände von Raron in der speziell dafür errichteten Schützenarena in sieben Disziplinen. Die Vorfreude auf das nur alle fünf Jahre stattfindende Schützenfest war bei den Athleten wie auch beim mitgereisten Kantonalpräsident Fredy Lienhard spürbar.

Zweistellungsfavoriten strauchelten


Die Glarner 300-Meter-Zweistellungsschützen kämpften mit dem Standard- sowie Ordonnanzgewehr um die Medaillen. Die Standardgewehrschützen wurden in der Szene als Favoriten gehandelt, beendeten sie doch innert Wochenfrist auf dieser Anlage bei einem Test den Wettkampf auf dem 3. Rang. Ob nebst den schwierigen Wind- und Lichtverhältnissen auch noch die Nerven ein wenig mitspielten, kann nur spekuliert werden. «Man müsste eben den Schalter im Kopf einfach umlegen können», so Germain Spielmann nach seinem Liegend- und Kniendteil. Diese Aussage könnte auf eine eventuelle Nervosität bei ihm wie auch bei seinen Kameraden Niklaus Müller, Silvio Freitag und Fredi Ronner hindeuten. Müller mit 564 Punkten, Freitag (560), Ronner (566) und Spielmann (569) lagen allesamt nahe beieinander. Mit 2259 Zählern schoss sich das Quartett auf den guten 8. Schlussrang. Umso ärgerlicher, dass nur gerade 12 Punkte für einen Podestplatz fehlten. Etwas weiter hinten in der Rangliste waren die Kollegen der Ordonnanzgewehre auszumachen. Ruedi Feldmann startete mit dem alten Sturmgewehr und erzielte 539 Punkte. Sein Namensvetter, Ruedi Kummer, legte sich mit dem Sturmgewehr 90 hin, ehe auch er zur Kniendstellung wechselte. Mit 433 Punkten im Gesamttotal lag er deutlich unter dem Möglichen. So fielen die Glarner in der Rangliste auch weit zurück. Auch Jürg Frei (Karabiner) und Hansruedi Weber konnten mit 500 sowie 529 Ringen die Aufholjagd nach vorne nicht lancieren. Mit 2001 Punkten und als 16. von 23 klassierten Kantonen, hielt sich bei ihnen die Festlaune im Rahmen.

Auch die Liegendspezialisten vom Winde verweht


Egal mit welcher Waffe, sämtliche Liegendschützen spürten, was der Wind ausmachen kann, wenn er durch das Wallis fegt. Als erster Schütze startete Hanspeter Glarner mit dem Sportgewehr in den 60 Schuss umfassenden Liegendmatch über die 300-Meter-Distanz. Glarner startete verhalten und kam erst gegen den Schluss auf Touren (568). Brigitte Ryser war mit sechs Passen à 95 Punkten ausgeglichen. Der amtierende Glarner Meister Christoph Kamber verlor nach einem guten Wettkampf in der letzten Passe den Faden. Mit 90 Punkten erreichte er trotzdem noch ansehnliche 575 Ringe. Obwohl allesamt enttäuscht über ihre Leistungen waren, resultierte der 12. Schlussrang. Das Highlight aus Glarner Sicht boten die Ordonnanzgewehrschützen. Der eigentlich als versierter Pistolenschütze bekannt gewordene Robert Eberle zeigte den Zuschauern, dass er auch mit einer Langwaffe umgehen kann. Mit 568 Zählern schoss Eberle das zweithöchste Resultat. Teamleader Martin Sigrist brachte mit 556 Punkten die Glarner Equipe ins Träumen von einer Medaille. Gusti Mächler war wohl zu sehr angetan von diesem Gedanken, sodass er mit 514 Ringen nie in Fahrt kam. Die Kohle aus dem Feuer holen konnte auch der Gemeindepräsident von Glarus Süd nicht. Mathias Vögeli musste gar einen Scheibenfehler hinnehmen und liess sich zum Schluss 521 Zähler notieren. Trotzdem durfte sich das Team über den sehr guten 4. Schlussrang freuen und als Sieger der Glarner Vertreter nach Hause reisen.

Auch Kurzdistanzschützen gingen leer aus


Roman Portmann, Mischa Armati und Gina Landolt bildeten das Kleinkaliber-Liegend-Team. Portmann und Landolt legten mit 581 und 565 Punkten vor. Durch die ausgezeichnete Leistung von Portmann, welcher sich im vorderen Ranglistenteil der Einzelschützen einreihte, bestand die Hoffnung, doch noch eine Medaille für die Glarner zu ergattern. Mischa Armati hatte eine schwierige Aufgabe ein gutes Resultat zu erzielen, sodass das Glarner Trio noch nach vorne katapultiert worden wäre. Mit 565 Punkten blieb auch er deutlich unter seinem Können. Nicht viel anders erging es seinen Teamkollegen, die am Vormittag beim Dreistellungsmatch am Start waren. Andreas Stüssi und Rolf Lehmann gingen guten Mutes in den Wettkampf. Doch bereits nach den 20 Schuss auf dem Knie war bei Stüssi zu spüren, dass er keinen Exploit leisten wird (184). Auch Liegend (194) und Stehend (182) waren zu wenig, um das Team Richtung Podest zu führen. Rolf Lehmann verlor mit 557 Punkten nur gerade drei Zähler weniger als der Linthaler. Beim Schwandner passte stehend nicht viel zusammen. Ähnlich erging es André Eberhard, der in der zweiten Ablösung antreten musste. Die Bedingungen wurden nicht besser und so musste sich Eberhard mit 190 Kiend- und 194 Liegendpunkten zufriedengeben. Bei der Betrachtung der Konkurrenz hielt er doch mit der Spitze mit. Doch Stehend ging dann auch bei ihm nichts mehr. Mit 564 Punkten konnte auch er nichts mehr richten und so mussten sich die Glarner mit dem 6. Schlussrang zufriedengeben.

Kleinkalibernachwuchs auf Rang 8


Wie bei der Elite sorgte auch beim Dreistellungsmatch der Kleinkalibernachwuchsschützen die St. Galler Delegation für den Unterschied. Die Ostschweizer siegten deutlich mit 1681 Punkten. Mit diesem Resultat konnte das Glarner Trio nicht mithalten. Patrick Hunold erzielte mit 567 Punkten zwar das zweithöchste Einzelresultat, doch auch das half nichts. Philipp Landolt (541) schoss einen guten Wettkampf, während Tim Landolt (489) beherzt kämpfte, ihm an diesem Tag jedoch wenig nach Wunsch gelang. Vor allem stehend passte gar nichts zusammen, sodass der Näfelser zu viel an Punkten einbüsste.