Der Lungenkrebs - von der Prävention zu Therapie

An der Mitgliederversammlung der Krebsliga Glarus vom letzten Donnerstag im „Glarnerhof“ Glarus hat Prof. Dr. med. Daniel Betticher, Chefarzt Onkologie am Kantonsspital Freiburg, zu Thema „Lungenkrebs - von der Prävention zur Therapie“ ein höchst temperamentvolles und informatives Referat gehalten.



Von links: Peter Kundert
Von links: Peter Kundert

Betticher begann mit der Feststellung, dass der Krebs heutzutage die häufigste Todesursache ist, weil die Menschen immer älter werden und der Krebs eben durch die körpereigenen Zellen ausgelöst wird, also nicht durch Ansteckung hervorgerufen wird. Die Zellen werden krank durch chemische Prozesse, Strahlen oder Viren, aber auch auf Grund einer speziellen erblichen Veranlagung oder eines genetischen Defekts.

Behandlungsmethoden

Bei richtiger Behandlung kann man mit dem Krebs, auch mit dem vor allem bei Männern sehr häufig vorkommenden Lungenkrebs, leben und ohne Beschwerden eine gute Lebensqualität haben. Wichtig ist, das Wachstum der kranken Zellen zu verhindern oder zu bremsen, z.B. durch chirurgische Eingriffe, die Chemo- oder Radiotherapie oder die (moderne) Antikörpertherapie. Wunder gebe es zwar nicht, aber berechtigte Hoffnung.

Prävention

Die beste Lungenkrebstherapie sie nun freilich die Verhinderung eines Ausbruchs, also die Prävention. Nichtrauchen bietet dafür die quasi grösste Chance; jedenfalls sei das Risiko 20 Mal niedriger als bei Rauchern. Chemische Substanzen, Radon oder Asbest sind ebenfalls Risikofaktoren. Eine Stunde Passivrauchen entspreche übrigens einer direkt gerauchten Zigarette; und alles in allem gebe es keinerlei unschädlichen Tabakrauch.

In der Diskussion kamen auch die Memorialsanträge für teilweise Rauchverbote zur Sprache. Sie wurden als ungenügend bezeichnet, so dass an der Landsgemeinde 2010 wohl mit Diskussionen und Anträgen zu rechnen ist. Der Lungeliga genügt auch die heutige eidgenössische Regelung nicht, die sie mittels Initiative verschärfen will.

Musikalisch eingeleitete Mitgliederversammlung

Die vorangegangene, von Dr. med. Martin Bendel, Niederurnen, geleitete Mitgliederversammlung war durch Vorträge dreier junger Damen von der Glarner Musikschule eingeleitet worden, dies zum 50-Jahr-Jubiläum der Liga, deren erster Präsident der damalige Spitalchefarzt Dr. Bloch war. Dr. Bendel erwähnte wichtige Erfolge der Liga, so die Einführung der Onkologie und des Krebsregisters; es fehle aber noch die systematische Erfassung des Brustkrebses, und auch die Transportfrage (Fahrdienst zur Bestrahlung nach Chur) harre der Lösung. Die von Maria Thoma geleitete Beratungs- und Geschäftsstelle im Haus 3 des Kantonsspitals hat ihre Tätigkeit im Dienst der Kranken stets ausgeweitet und kümmert sich um den ganzen Menschen, um Körper, Geist und Seele mit dem Ziel, Leiden zu mildern. Die Beratung hat einen besonders grossen Stellenwert.

Zum Jubiläum leistet die Krebsliga einen namhaften Beitrag an die Einrichtung eines Arbeitsplatzes für die Vorbereitung von Krebsmedikamenten.- Peter Kundert, Niederurnen, wurde an Stelle von Hans Frei, Riedern, neu in den Vorstand gewählt. Kundert und Frei tauschen ihre Aufgaben als Kassier resp. Revisor. Die erstmals seit 1959 überarbeiteten Statuten wurden stillschweigend gutgeheissen.

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Krebsliga Glarus. Geschäfts- und Beratungsstelle, Kantonsspital Haus 3, Asylstr. 30, 8750 Glarus; Tel. 055 646 32 47; E-Mail: [email protected]; Internet: www.krebsliga-glarus-ch. Hier ist Informationsmaterial erhältlich.