Deutscher Reggae im Holästei

Der gefeierte Newcomer Nosliw gibt am kommenden Samstag im Holästei ein Konzert.



(Bild: Andreas Zauner)
(Bild: Andreas Zauner)

Reggae und Dancehall auf allen Kanälen, Sound Systems übernehmen die Clubs, jamaikanische Musik rettet eine Branche in der Krise. Sean Paul, Wayne Wonder, Elephant Man, T.O.K., Beenie Man, Baby Cham, Spragga Benz, Mr. Vegas – so viele Offbeat-Künstler haben noch nie die US-Billboardcharts bevölkert wie dieser Tage. Seeed und Gentleman haben auch hier längst die Türen weit geöffnet. Reggae hat endlich seinen Status als Soundtrack für den Sommer überwunden.

Es ist also keine Frage der Jahreszeit, aber genauso wenig eine des Hypes, dass dieser Tage einer der vielversprechendsten deutschen Artists zum ganz großen Wurf ansetzt. Schon seit einigen Jahren setzt die Szene ihre ganze Hoffnung auf Nosliw (sprich: Nossliff). Nicht umsonst hat ihn die Leserschaft des Riddim Magazins schon zum zweiten Mal zum Newcomer des Jahres gewählt – und wenn sie sich 2003 auf eine Rubrik hätte einigen können, hätte er auch so große Namen wie Gentleman oder Seeed als nationaler Reggaekünstler des Jahres auf die Plätze verwiesen.

Wie kein anderer versteht es Nosliw immer wieder aufs Neue, tiefgründige Wahrheiten aus dem Ärmel zu schütteln - über den weitverbreiteten apokalyptischen Hedonismus seiner Umwelt und die Skrupel- und Rücksichtslosigkeit derer, die das Sagen haben.