Die B-Company ist zurück

In der Fortsetzung «Battelfield Bad Company 2» lässt es Dice wieder ordentlich krachen, und das im wahrsten Sinne des Wortes.



Eiskalt: Die Bad Company ist am Anfang in Alaska unterwegs. (Bild: zvg)
Eiskalt: Die Bad Company ist am Anfang in Alaska unterwegs. (Bild: zvg)

Eines der herausragensten Elemente des Ego-Shooters «Battelfield Bad Company» für X-Box 360 und Playstation 3 war die zerstörbare Umgebung. Eine kleine Verschnaufpause in einem leer stehenden Haus und – bamm! – eine Granate hat die eine Wand eingerissen und man steht mehreren Gegnern gegenüber. Auf der anderen Seite könnte ein lästiger Scharfschütze einfach mitsamt dem Balkon beseitigt werden. Dieser Aspekt ist auch in der Fortsetzung wieder mit dabei. Und wurde von den Entwicklern noch ausgebaut. Konnten im Vorgänger die Gebäude nur bis zu einem gewissen Punkt zerstört werden, stürzen die Häuser im zweiten Teil unter entsprechendem Beschuss vollständig ein. Also aufgepasst, dass einem die Decke nicht auf den Kopf fliegt.

Aber nicht nur dieses Element, auch die Protagonisten vom Erstling sind wieder mit an Bord. Die nicht gerade rühmliche B-Company. Sie schlüpfen dabei wieder in die Rolle von Preston Marlowe, der zusammen mit seinen drei Kumpanen in ein wildes Abenteuer schlittert. Die Mitstreiter werden dabei komplett von der KI übernommen. Sie können ihnen zwar keine Befehle oder Kommandos erteilen, in hitzigen Gefechten verrichten sie eine gute Arbeit.

Während das Quartett im ersten Teil vor allem ihre eigenen Interessen – sprich Gold – nachjagten, sind sie in der Fortsetzung im Auftrag der CIA hinter einer Geheimwaffe aus dem Zweiten Weltkrieg her. Die Reise führt dabei vom eisigen Alaska über den Dschungel von Südamerika bis in staubige Wüstenregionen. Auch der Spielablauf wird zur Abwechslung grossgeschrieben und peppt den knackigen Shooter immer wieder auf. So fährt man einen Einsatz mit einem Panzer, gibt am Geschütz eines Helikopters Feuerschutz, oder flieht selber auf der Pritsche eines Lastwagens.

Nicht nur an dieser Stelle erinnert Bad Company an Genre Primus «Call of Duty Modern Warfare 2». Viele geskriptete Aktionen und deutlich mehr eingeschränkte Levels machen dies deutlich und nehmen einiges vom speziellen Charme des Vorgängers. Ebenfalls deutlich weniger wurden die Fahrsequenzen, bei denen man ein grösseres Areal erkunden konnte oder musste. Bad Company 2 bleibt zwar ein überaus überzeugender und fordernder Shooter, das Spezielle des Vorgängers blieb jedoch weitestgehend auf der Strecke.

Dies zeigt sich auch bei der Hintergrundgeschichte. War der Vorgänger mit ironischen oder sarkastischen Sprüchen und irrwitzigen Ideen (Flucht in einem Golf-Caddie, ein vergoldeter Heli) gespickt, zeigt sich der Nachfolger deutlich zahmer und die B-Company unterscheidet sich nicht mehr gross von anderen Shooter-Teams. Mit stimmungsvollen und gut synchronisierten Zwischensequenzen wird die Geschichte jedoch hervorragend präsentiert.

Für Einzelspieler bleibt ein gelungener Shooter mit dem netten «Ich mach die Häuser platt»-Feature und sehenswerter Optik. Fans des Vorgängers müssen jedoch verkraften, dass die Reihe zahmer geworden ist, und deutlich kürzer. Die Einzelspieler-Kampagne beschäftigt geübte Spieler kaum länger als sechs bis acht Stunden. Danach lockt wie bei Dice bekannt, ein gelungener Online-Mehrspieler-Modus mit verschiedenen Varianten – vor allem im Team – und massig Fahrzeugen und Waffen.