Die diesjährige Näfelser Fahrt trotzte dem schlechten Wetter

Hoher Besuch war dieses Jahr an der Näfelser Fahrt angesagt, denn als Gast der General-Bachmann-Gesellschaft nahm dieses Jahr Bundesrat Samuel Schmid an der Fahrtsfeier teil. Aber auch viele Glarnerinnen und Glarner trotzten dem schlechten April-Wetter



wie schon seit 2000
wie schon seit 2000

Ein letztes Mal nahm die komplette Regierung in dieser Besetzung an der Näfelser Fahrt teil. Landesstatthalter Pankraz Freitag hat ja bekanntlich in den Ständerat gewechselt und wer nächstes Jahr an seiner Stelle teilnehmen wird, entscheiden die Glarnerinnen und Glarner am kommenden Wochenende an der Urne.

Fahrtsrede Von Landammann Röbi Marti


Die Näfelser Fahrt, die wir heute wieder feiern, ist ein friedliches Fest. Nur schwer können wir uns vorstellen, wie auf diesem Gelände, das wir heute einträchtig miteinander abschreiten, vor 620 Jahren die Schlacht tobte – jene Schlacht bei Näfels, in der laut Jakob Winteler (ich zitiere) «600 todesmutige Bauern den Kampf gegen 6000 Mann Ritter und Fussvolk ausgetragen» hatten.“ Der Landammann führte weiter aus, dass die Näfelser Fahrt auch für erzieherische Zwecke gedacht sei. Und doch sei Vorsicht geboten, bei dem was direkt aus diesem Geschehen abgeleitet werden kann. Die Gefahr sei gross, dass dabei etwas historisch einmaliges auf respektlose , oberflächliche Art für den politischen Tageskampf missbraucht werde. Aber die Fahrt gibt uns Gelegenheit, uns die Frage zu stellen, ob wir unsere Sache recht machen, jede und jeder an seinem Platz. Und die Antwort auf diese Frage wollen wir ohne pathetische Überheblichkeit geben. Lassen Sie uns schlicht und einfach antworten, aber dafür ernst gemeint: „Wir wollen heute und in Zukunft für unseren Kanton unser Bestes und unser Möglichstes tun – nicht gegeneinander, sondern miteinander!“ Vor und nach seiner Rede umrahmten Darbietungen der Harmoniemusik Näfels, welche die Feier im Schneisigen eröffnete, und Lieder vom Glarner Kantonal Gesangsvereins unter der Leitung von Josef Müller-Büche.

Der Fahrtsbrief


Auf dem Fahrtsplatz verlas der Ratssekretär Josef Schwitter auf einer schönen Kanzel mit samtenem, purpurfarbenem Himmel vor einem stattlichen Publikum, das von Soldaten im Kampfanzug und mit Sturmgewehr bewacht wurde, den Fahrtsbrief im alten Glarner Hochdeutsch. Ein sprachlicher Genuss, der dem „almächtigen Got, siner lieben mutter Marien und den hochgelobten himelfürsten Santi Fridli und Sant Hilari, unsern getrüwen lieben Nothelffern“ die Ehre erweist. Die Flaggen der alten Orte, die den Glarnern bei ihrem Freiheitskampf Unterstützung geboten hatten, zierten die Feierstunden, eine Jahrhunderte dauernde Freundschaft wurde 1388 erneut besiegelt. Auch die „abgestorbenen christgläubigen Seelen“, die in der Mordnacht von Weesen und in der Schlacht von Näfels umgebracht wurden oder umkamen, sind nach Herkunftsort bekannt gegeben worden.

Die Fahrtspredigt wurde dieses Jahr vom reformierten Pfarrer Rudolf Hofer aus Matt gehalten. Nach Beendigung seiner sehr eindrücklichen Predigt begann leider der grosse Regen und auch eine unfreundliche Kälte hielt Einzug. Trotzdem begleiten noch viele Fahrtsteilnehmer den Tross zum Denkmal zur historischen Schlacht bei Näfels und zum Abschluss der diesjährigen Fahrt.

Viele Bilder von der diesjährigen Näfelsers Fahrt finden sie in unserer Fotogalerie.