„Die drei Musketiere“ ritten in Glarus vorbei

Das Musiktheater „Die drei Musketiere“ machte dem Glarner Publikum am Freitagabend seine Aufwartung. Die Cie. Engel & Dorn haben aus dem dicken Roman von Alexandre Dumas Vater ein Theaterstück gemacht. Die vier SchauspielerInnen und die zwei MusikerInnen agierten absolut professionell. Den Violinpart spielte die aus Ennenda stammende Glarnerin Dorothea Brunner.

 



D`Artagnan und die drei Musketiere
D`Artagnan und die drei Musketiere

Die Bezüge zum Glarnerland waren vielfältig: Nicht nur, dass die Ennendanerin Dorothea Brunner die Violine spielte und an den Arrangements mitgewirkt hatte, sondern auch, dass die Schauspieler die Glarner Landsgemeinde und das Glarner Publikum hochnahmen.

Fast zwei Stunden voller Humor

Die Cie. Engel & Dorn/Tourneetheater Schloss Girsberg haben aus dem 700 Seiten dicken Roman von Dumas ein Theaterstück gemacht, was sicherlich einiges an Kunstverstand brauchte. Mittelalterliche Musik wird grossgeschrieben, ebenso Situationskomik, Stilbrüche, Vorgriffe in die Gegenwart – so fanden zum Beispiel neben anderen die Geigerin Vanessa-Mae und die Lehman Brothers Investbank Erwähnung – und, würde es nicht abschätzig klingen, auch Geblödel, das allerdings wenig schadete. Das kleine Orchester mit Christoph Hartmann und Dodo Brunner mit Schlagzeug, Bass sowie Drehleier war auf der Höhe, die Schauspieler Benjamin Hirsch (d`Artagnan), Simon Engeli mit irrwitzig vielen Rollen (Athos, Kardinal Richelieu, Rochefort, Lord Buckingham u.a.) sowie Giuseppe Spina ebenfalls.

Der heiterste Theaterabend seit langem

Die Geschichte von d`Artagnan und den drei Musketieren Athos, Porthos und Aramis kam mit wenigen Requisiten aus, längere Partien wurden von den einzelnen Schauspielern erzählt. Manchmal wechselte man geschwind von einer Szene in die nächste, Gesangseinlagen folgten. Nach der Pause wurde noch einmal eine Zusammenfassung der ersten Hälfte des Abends abgegeben. Einmal fiel einer von der Bühne. Die Klingen wurden gekreuzt, Leute vorgeblich erdolcht, mal ritten sie durch die Gegend usw. Überhaupt überzeugt das Stück mit viel Einfallsreichtum. Eigentlich hätte das Stück ja im Hof der Kantonsschule stattfinden sollen, was wegen des Wetters unmöglich war. Von der Kulisse her wäre es so allerdings noch besser ausgefallen.