Die Glarner Kantonalbank verstärkt die Kapitalbasis

Wie im Frühling angekündigt, wird die Glarner Kantonalbank ihre eigenen Mittel mit 40 Millionen Franken stärken. Die Kapitalaufstockung erfolgt mittels nachrangiger Wandeldarlehen aus dem Kantonalbankenumfeld. Das Geschäft wird dem Landrat am 21. Dezember 2011 zur formellen Genehmigung vorgelegt.



Sie orientierten heute über die Kapitalaufstockung der Glarner Kantonalbank. (von links) Martin Dürst
Sie orientierten heute über die Kapitalaufstockung der Glarner Kantonalbank. (von links) Martin Dürst

An der Presseorientierung von Dienstagvormittag orientierten Martin Leutenegger, VR-Präsident der GLKB, Martin Dürst, Bereichsleiter Finanz und Logistik, und Patrik Gallati, Mediensprecher und Leiter PR/Marketing, über die erfolgreiche Kapitalaufstockung um 40 Millionen Franken. «Allerdings ist die geplante Kapitalbeschaffung bei den verschiedenen Kantonalbanken nicht auf das von uns erwartete und uns teilweise auch zugesagte Interesse gestossen.» Das hat dazu geführt, erklärte Leutenegger weiter, dass leider grössere Kantonalbanken auf die erwartete Teilnahme verzichtet hätten. Dadurch konnte das angestrebte Volumen von mindestens 20 Millionen Franken neuem Aktienkapital nicht erreicht werden.

Nachrangige Wandelanleihen


Die Glarner Kantonalbank werde sich das zusätzliche Kapital durch die Aufnahme von nachrangigen Wandeldarlehen mit einer zehnjährigen Laufzeit bei insgesamt acht Kantonalbanken beschaffen. «Diese Finanzierungsmöglichkeit erweist sich aufgrund der aktuellen Situation am Kapitalmarkt als äusserst günstig für die Glarner Kantonalbank», führte Leutenegger aus. Die Wandeldarlehen seien mit einer Wandlungsmöglichkeit bei Fälligkeit am 28. Dezember 2021 ausgestattet. Dannzumal können die darlehensgebenden Kantonalbanken entscheiden, ob sie ihre Darlehen zu einem bereits heute festgelegten Preis in Namenaktien der Glarner Kantonalbank umtauschen oder eine Rückzahlung ihrer Darlehen bevorzugen.
«Diese Finanzierungsform bietet für alle Parteien enorme Vorteile», erläuterte Leutenegger. «Die Bank erhält günstige Mittel, die an den von der Gesetzgebung geforderten Eigenmitteldeckungsgrad anrechenbar sind. Und die darlehensgebenden Kantonalbanken behalten ihre Flexibilität, indem sie sich bei Laufzeitende im Jahr 2021 für eine direkte Kapitalbeteiligung an der Glarner Kantonalbank entscheiden können.»

Der Kanton bleibt Alleineigentümer


Der Kanton bleibe vorerst Alleineigentümer der Glarner Kantonalbank und müsse keine Verwässerung seines Gewinnanteiles in Form von Dividenden an Minderheitsaktionäre in Kauf nehmen. Trotzdem reduziere der Kanton sein direktes Risiko durch die nachrangig gestellten Darlehen über 40 Millionen Franken sofort und könne sich zusammen mit dem Verwaltungsrat der Bank ohne Zeitdruck Überlegungen zu deren künftiger strategischer Ausrichtung machen.
Diese Darlehensaufnahme dürfte zusammen mit dem für das Geschäftsjahr 2011 zu erwartenden Reingewinn der Bank dazu führen, dass der im Glarner Kantonalbankgesetz festgeschriebene Eigenmitteldeckungsgrad von 165 Prozent drei Jahre früher als verlangt erreicht werde. «Damit wären ab dem Geschäftsjahr 2012 wieder Gewinnausschüttungen der Glarner Kantonalbank an den Kanton möglich», bestätigte Leutenegger.
Das bei einer allfälligen Wandlung der nachrangigen Wandeldarlehen benötigte Aktienkapital wurde mittels Beschluss einer ausserordentlichen Generalversammlung der Glarner Kantonalbank vom 28. November 2011 in Form einer sogenannten bedingten Kapitalerhöhung über 20 Millionen Franken geschaffen.

Die Glarner Kantonalbank danke den darlehensgebenden Kantonalbanken für die faire Transaktion und den politischen Gremien im Kanton Glarus für die gewährte Unterstützung. In seinen Dank schloss Leutenegger auch die Verantwortlichen und den Verwaltungsrat der GLKB für ihren grossen Einsatz ein. Das Jahresergebnis der Bank wird am 7. Februar 2012 kommuniziert.
Im Anschluss an diese Orientierung standen die drei Herren der GLKB den Medienvertretern für weitere Fragen zur Verfügung.