Die «glarnerlandstriicher» ab Klassik bis Filmmusik

Die «glarnerlandstriicher» widmen sich ausschliesslich Musikalischem. Ein «Herumzigeunern» kommt für die jungen, bemerkenswert begabten Ensemblemitglieder höchstens mit Konzertreisen infrage. Der Auftritt auf der Bühne des Gemeindezentrums Schwanden war bemerkenswert, stiess auf viel Interesse, Verständnis bei einem veritablen Aussetzer und verdiente Anteilnahme.



Konzertmeisterin. Simone Menozzi
Konzertmeisterin. Simone Menozzi

Es ist eine gewiss interessante Zusammensetzung, junge Talente, die sich spürbar seriös vorbereiten, zu einem homogen ausgestaltenden Klangkörper wachsen, ein erfrischend reichhaltiges Repertoire pflegen, sich nicht irgendeiner Stilrichtung verschreiben und zudem gemütliche Beseeltheit zu schätzen wissen. Einiges trägt dazu der quirlige, erfrischend unkonventionell agierende Dirigent Simone Menozzi, der spürbar grosse Herzlichkeit in sich trägt, am «Dirigentenpult» hochkonzentriert, fordernd und präzise ist, Notenpartituren vor der Wiedergabe des neuen Stücks vom Boden aufhebt, sich für einen Fehler so charmant zu entschuldigen weiss und auf seine Orchesterleute intensiv eingeht, ihnen so sympathisch zu danken weiss und Kompositionen in aller Kürze und Schnelligkeit ansagt. Begonnen wurde die Matinee am vergangenen Sonntag mit einem Satz aus Vivaldis «Jahreszeiten», man hatte den Herbst gewählt, Konzertmeisterin Domenica Padovan trat solistisch auf. Dann wurde man in die «gemässigte musikalische Moderne» entführt, mit Kompositionen von Peter Breiner, *1957, (Beatles go Baroque), Andrew Lloyd Webber, *1948, (Phantom oft he Opera) und anderem. Die zuweilen anforderungsreichen Kompositionen wurden mit hoher Intensität und einiger Eleganz gespielt. Im Zentrum des durchaus abwechslungsreichen Begegnens stand mit Jordan Gudefin «The nights door» ein Marimbakonzert, die Uraufführung einer Komposition von Simone Menozzi. Überzeugend, zuweilen ausgesprochen virtuos, spielte Luca Borioli auf dem Marimbaphon. Dieses nicht alltägliche Werk erforderte von den Interpretierenden ein hohes Mass an Konzentration, spielerischer Reife und Hingabe zu Ungewohntem, Neuem.

Das erfreuliche, reife Gelingen wurde mit viel Beifall bedacht.
Beinahe zu rasch endete das Begegnen an diesem ungewohnt sonnigen, heiteren Tag. Ein Begegnen, das zu spannenden Kontakten mit teilweise musikalischem Neuland geführt hatte.