Die Grippe war der härtere Gegner

Gegen ein nur teilweise überzeugend auftretendes Cheseaux kassierten die Glarnerinnen eine klare Niederlage, weil zu viele wichtige Spielerinnen fehlten.



Bei der Auslosung gewannen noch die Glarnerinnen: Captain Marti mit Cheseaux’s Dorthe (Bild: eing.)
Bei der Auslosung gewannen noch die Glarnerinnen: Captain Marti mit Cheseaux’s Dorthe (Bild: eing.)

Knacknuss für Trainer Greso

Die Grippe von Vahe und Steklacova stellte Greso vor fast unlösbare Probleme: Vor allem die Finnin ist kaum zu ersetzen, denn sie ist nicht nur die stärkste Glarner Angreiferin, sondern übernimmt auch noch verschiedene weitere Funktionen. Wenn Steklacova fehlt, klappt die Glarner Annahme weniger und in der Verteidigung fehlt eine grosse Kämpferin, doch Glaronia hat mehrfach zeigt, dass es auch ohne die Slowakin ganz gut laufen kann. Greso setzte nun Dal Fuoco für Vahe ein, hatte dann aber keine einzige Ersatzspielerin mehr zur Verfügung, und das Team reiste, mit Libero Rüegg, zu siebt ins Waadtland.

Überraschender Satzgewinn

Cheseaux trat in Vollbesetzung an, brachte aber zu Beginn die russische Nationalspielerin Bracht­-Tishchenko noch nicht zum Einsatz. Sie kam erst beim Stand von 17:17 aufs Feld, zeigte dann aber Schwächen in der Annahme und wurde von Trainer Steingruber wieder auf die Ersatzbank beordert, wohl um sie für eine möglicherweise lange Partie noch etwas zu schonen. Glaronia setzte sich im ersten Teilabschnitt mit Kampfgeist und gutem Service durch.

Cheseaux kann zulegen

Die mangelhafte Abstimmung in Glarner Angriff, bedingt durch die Umbesetzungen und das Fehlen von Vahe wurde nun aber immer öfters spürbar. Wenn es einer Spielerin nicht gut lief, hatte Greso auch keine Auswechselmöglichkeit. Cheseaux hingegen vermochte sich nun zu steigern, und auch Bracht­-Tishchenko integrierte sich gut ins Team und zeigte immer wieder ihre grosse Klasse, auch wenn sie noch einen Trainingsrückstand hat. Erstaunlicherweise hatte Glaronia auch ohne Steklacova eine einigermassen stabile Annahme, doch am Netz waren die Gastgeberinnen besser.

Cheseaux gewinnt verdient und feiert den Aufstieg

Passeuse Labudova hätte wohl gerne die eine oder andere Aktion von der Dreimeterlinie aus lanciert, wenn es am Netz nicht rund lief, doch da fehlte eben Vahe. Cheseaux setzte sich schliesslich klar durch gegen ein Glaronia, das mit so vielen Absenzen gegen den Leader nicht bestehen konnte, sich aber nach Kräften gewehrt hatte. Die in Cheseaux vorbereitete Party, zusammen mit hunderten von Fans, wurde also doch nicht durch einen Glarner Sieg getrübt.

Spieltelegramm:
NLB Volleyball Frauen Finalrunde: Cheseaux - Glaronia 3:1 (23:25, 25:13, 25:16, 25:18) Halle: Derrière-la-ville – Zuschauer: 700 – Spieldauer: 82 Min. – Schiedsrichter: R. Geier, A. David
Cheseaux: Dorthe, Gnädiger, Chaignat, Stasiak, Belluzo, Favre, von Däniken, Da Fonseca, Cornaz, Sollin-Courtat, Paquier, Bracht­-Tishchenko . Coach: F. Steingruber

Glaronia: Marti, Bäbler, Pfyl, Labudova, Oswald, Rüegg, Dal Fuoco. Coach: D. Greso