Die Hauptversammlung des Glarner Kunstvereins

Einer bewährten Tradition Folge leistend fand die 145. ordentliche Hauptversammlung des Glarner Kunstvereins unter Leitung des Präsidenten Kaspar Marti kurz vor der Landsgemeinde statt. Eigentlich dienen alle Räume der Vermittlung von Kultur, im Keller des Kunsthauses ist alles ein bisschen anders. Man sieht sich nicht mehr von Bildern umgeben, sondern verweilt in einem grossflächigen Raum, der sich für Kleinkunst bestens eignet.



Silvia Orthwein-Erhard
Silvia Orthwein-Erhard

Das Beraten der traktandierten Geschäfte nahm nicht so viel Zeit in Anspruch. In seiner Einleitung wies der Präsident auf die Neubesetzung von Chargen im Vorstand und vor allem auf die grosse Sanierung des Kunsthauses und den damit verbundenen immensen Arbeitsaufwand hin. Die Sanierung wird 3,2 Millionen Franken kosten. Diese Mittel kann der Vorstand nicht einfach aus dem Hut zaubern. Es ist die hälftige Mitfinanzierung durch den Kanton erforderlich. Erste Vorarbeiten sind geleistet, damit an der kommenden Landsgemeinde darüber befunden werden kann. In einem separaten Versammlungsteil wurde eingehend informiert.

Betriebliches


Das Protokoll der letztjährigen HV wurde zur Annahme empfohlen. Der Wortlaut war Teil der Unterlagen, die alle erhalten hatten. In ihren Jahresberichten wiesen Kaspar Marti und Sabine Rusterholz Petko, Direktorin des Kunsthauses, unter anderem auf sechs reguläre Ausstellungen und die Sommer-Triennale im Klöntal hin Die angereisten Gäste genossen Ungewohntes und Neues in der Landschaft um Richisau. Mit einer grossen Zahl von künstlerischen Objekten wurde an die Tradition der einst ausgestaltenden Künstlerkolonien angeknüpft. Bereits 1856 gab es im Klöntal eine derart tätige Gruppe. Deren Handeln erfuhr eine Wiederbelebung. Geplant ist, diese Triennale alle drei Jahre anzubieten. Mit diesem Umsetzen wurde das vielen vertraute Kunsthaus verlassen. Andere Begegnungsformen wurden geschaffen. Kaspar Marti erwähnte ganz kurz die Hauptinhalte der verschiedenen Ausstellungen, unter anderem auf jene, die das Kunstschaffen Glarus und Linthgebiet betraf. Die Fokus-Ausstellung betraf Werke des Künstlerduos Kariel. Zum neuen Fokus-Preisträger wurde durch die Fachjury Urs August Steiner gewählt. Herzlich verdankt wurden die nachhaltigen Unterstützungen durch Institutionen und Stiftungen. Ohne sie wäre der Kunsthaus-Betrieb beinahe unmöglich.

Mit verschiedenen Einladungsformen – wie Lange Abende; Art and Soup; Führungen und Angebote für Schulklassen; BazArt, Performances, Fachpublikationen; Sonderausstellungen – wurden das Kunsthaus und seine Umgebung zu einem stark besuchten, interessierenden Raum. Weit über die Kantonsgrenzen hinaus geniesst das Kunsthaus hohe Beachtung. Berichterstattungen sind durchwegs positiv ausgefallen.

Seit drei Jahren ist der Güterschuppen Teil des Kunsthauses. Die Palette der Angebote ist gross. Nach der Sanierung des Kunsthauses muss man sich mit Baulichem beim Güterschuppen intensiv befassen, damit ist eine längere Zwischennutzung möglich. Der Glarner Kunstverein ist erfolgreich bestrebt, ein breites Kulturgut zu präsentieren und verschiedenste Begegnungen zu ermöglichen.

Thomas Aschmann, Vizepräsident, würdigte Kaspar Martis Wirken und dessen Beharrlichkeit mit herzlichen Worten. Seine Arbeit und das kompetente Engagement von Sabine Rusterholz wurden mit viel Beifall gewürdigt.

Personelles


Es ergaben sich beim Personal und dem Vorstand Rücktritte. Einige Nachfolgen konnten bereits geregelt werden, für andere waren Neuwahlen erforderlich. So schied Administrator Christoph Steiner auf 1. Oktober des vergangenen Jahres aus, Nachfolgerin wurde Silvia Orthwein-Erhard aus Amden. Sabine Rusterholz Petko wendet sich anderen Herausforderungen zu. Ihre Nachfolge übernimmt Judith Welter, Kunsthistorikerin und Kuratorin aus Bern.

Aus dem Vorstand scheiden Peter Jenny, Heidi Luchsinger und Ingrid Käser. Peter Jenny wurde mit lobenden Worten als Urgestein des Kunstvereins gewürdigt. Seit Mai 1985 hat er kompetent und überzeugend gewirkt. Sein Netzwerk hat vieles erleichtert. Er war auch Mitglied der kantonalen Kulturkommission. Heidi Luchsinger wirkte seit April 2000 im Vorstand. Sie brachte ihre fundierten Kenntnisse im Marketing bestens ein. Ingrid Käser, Zürich, wirkte über vier Jahre hinweg als engagierte, überzeugende Fachfrau.

Neu gewählt wurden nach Vorschlägen des Vorstandes: Martina Jakober, Mitglied von Kunst und Design, Fachlehrkraft an der Kantonsschule Glarus; Werner Kälin, Marketingfachmann, für Ausstellungen im Güterschuppen bereits erfolgreich zuständig; Landro Rossmaier, Architekt.

Die Nachfolge der Kunstvermittlerin ist von Christa Wiedenmeier an Ursula Helg übergegangen. Neue Konzepte werden umgesetzt, um das Interesse vertiefend zu wecken.
Revisorinnen bleiben weiterhin Priska Geyer, Netstal, und die Ennendanerin Maya Schiesser.
Stefan Wagner ist wie bis anhin für die technische Leitung zuständig.

Ohne Wortmeldung wurden die Jahresrechnung und die Jahresbeiträge für Mitglieder genehmigt.
Über den Stand der Sanierung des Kunsthauses und des Güterschuppens und das Denkmalpflegekonzept des Kunsthauses wird separat berichtet.

Dass bei einem reichhaltigen Apéro noch intensiv über Kommendes und Gegenwärtiges ums Kunsthaus geredet und dabei lange verweilt wurde, ist gewiss verständlich.