Die Jahreszeiten von Joseph Haydn zum Frühlingsanfang

Am Freitag, 10. März, 19.30 Uhr, gelangt das musikalische Werk «Die Jahreszeiten» (Hob. XXI:3) von Joseph Haydn im Saal des Gemeindezentrums Schwanden zur Aufführung. Das Symphonieorchester Vorarlberg, der Kammerchor Feldkirch, die Sopranistin Mara Mastalir, der Tenor Daniel Johannsen und der Bariton Florian Götz werden unter der Leitung von Benjamin Lack mit Haydns Komposition einen würdigen Klangpunkt setzen.



Joseph Haydns «Die Jahreszeiten» sind ein tonmeisterlicher Genuss der Extraklasse. (Bild: zvg)
Joseph Haydns «Die Jahreszeiten» sind ein tonmeisterlicher Genuss der Extraklasse. (Bild: zvg)

Joseph Haydn wurde zu der Komposition «Die Jahreszeiten»wegen des grossen Erfolges des vorher komponierten Oratoriums «Die Schöpfung»angeregt, welche damals in Europa mit riesigem Erfolg zur Aufführung gelangte. Sein zweites Werk, «die Jahreszeiten» wurden am 24. April 1801 in Wien uraufgeführt. Wiederum brachte das Oratorium dem Komponist Haydn einen grossen Erfolg ein, welcher aber nicht mit der Schöpfung vergleichbar war.

Bis heute ist das so geblieben. Der Grund dafür dürfte weniger bei der genialen Musik, sondern vielmehr beim Libretto zu suchen sein. Oratorien wurden damals üblicherweise zu christlichen Themen geschrieben. Das Libretto zu «Die Jahreszeiten»zeigt sich als solches aber weitgehend von der deskriptiven Seite und ist somit sachlich auf den Jahres- und Tageskreis geschrieben worden. Lediglich der Finalsatz spricht die Bedeutung des Lebens selbst und das ewige Leben an. Das Oratorium besteht aus vier Teilen, nämlich Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Es wirkt gesamtheitlich durch die üblicherweise dazugehörenden Rezitative, Arien und Chören.

Joseph Haydn komponierte «Die Jahreszeiten» für ein grosses spätklassisches Orchester mit zumeist vierstimmigem Chor und drei Lokalsolisten. Die Solisten repräsentieren dabei das Landvolk, d.h. dieses zeigt sich in den Personen Simon (Bass,) Lukas (Tenor) und Hanne (Sopran). Die Besetzung der Solostimmen ist damit die gleiche wie jene in der Schöpfung.

Die Komposition war für Joseph Haydn nicht einfach


Das Oratorium korrespondiert typischerweise vollumfänglich zu den natürlichen vier Jahreszeiten, wobei es sich Joseph Haydn beim Komponieren gar nicht einfach gemacht hatte. Das mag auch einer der Gründe gewesen sein, warum er zwei Jahre brauchte, um das Werk fertigzustellen. Das Komponieren des Werkes soll für ihn sogar extrem mühsam gewesen sein. Einerseits wegen seiner angegriffenen Gesundheit, anderseits, weil ihn der Text – also das Libretto von Baron Gottfried van Swieten – schlicht und einfach nicht überzeugte. Dennoch ist die Komposition oft illustrativ und tonmalerisch. Sie zeigt beispielsweise unter schwungwollen Chorsätzen ein Jagdlied mit Waldhornklängen, ein Weinfest mit tanzenden Bauern und ein wütender Sturm. Die beiden letzteren Elemente erscheinen wie eine Vorahnung des dritten und vierten Satzes von Beethovens Pastoralsymphonie. Lyrische Passagen in Form des Chorgebetes danken für eine reiche Ernte. Selbst ein Sonnenaufgang in strahlendem D-Dur wird musikalisch geschildert.

Joseph Haydns «Die Jahreszeiten»sind ein tonmeisterlicher Genuss der Extraklasse, auch wenn sein Oratorium «Die Schöpfung»bezogen auf den Erfolg noch ein Quäntchen höher zu werten ist. Dennoch wird die Aufführung im Gemeindezentrum von Schwanden ein besonderer Leckerbissen der musikalischen Art werden, zumal es dem Kulturverein Glarus Süd gelungen ist, für dieses Konzert das Symphonieorchester Vorarlberg, die drei grossartigen Solisten und den Kammerchor Feldkirch zu engagieren.

Freitag, 10. März 2017, 19.30 Uhr
Gemeindezentrum Schwanden
www.kulturvereinglarussued.ch
Tel.: +41 55 643 28 61 oder an der Abendkasse
Fr. 50.–