«Die Schweiz ist wettbewerbsfähig und innovativ», bilanzierte Heinz Karrer, Präsident economiesuisse, in seinem Referat im Anschluss an die Hauptversammlung der Glarner Handelskammer am letzten Mittwoch. Und dies seien Eckpfeiler, die es auch in Zukunft zu erhalten gilt. Dazu brauche es aber auch gerade im Hinblick auf die Masseneinwanderungsinitiative gute Beziehungen zur EU. «Die EU ist mit Abstand unser wichtigster Handelspartner, deshalb ist die Weiterführung der bilateralen Verträge von essenzieller Bedeutung.» Damit die Schweizer Wirtschaft weiter gedeihen kann, sei es aber auch wichtig, dass die Bevölkerung wieder das Vertrauen in die Wirtschaft zurückgewinnt. «Lohnexzesse haben hier eine tiefe Kluft geschaffen, welcher der gesamten Wirtschaft schadet.» Speziell meint Karrer hier die vielen Abstimmungen, welche zu starke Reglementierungen fordern.
Auch Peter Rufibach, Präsident der Glarner Handelkammer, blickte in seinem Jahresbericht zuerst über die Landesgrenzen. «Europa geht es nach wie vor nicht richtig gut. Und als wichtigster Handelspartner spüren wir das auch.» Trotzdem gehe es der Schweiz und speziell dem Glarnerland gut. So liegt das BIP-Wachstum des Kantons mit 2,4 Prozent über dem schweizweiten Mittel von 1,9 Prozent. Dennoch hätten die Flaggschiffe der Glarner Wirtschaft, die Electrolux und die Netstal-Maschinen, hart zu kämpfen, was sich leider auch bei einem Personalabbau bemerkbar machte. «Auch die Schliessung der Tridonic in Ennenda ist für unseren Kanton eine kleine Katastrophe.» Der Aufschrei nach neuen Vorschriften vonseiten der Regierung helfe hier aber überhaupt nichts. Allgemein dürfe man stolz auf die Unternehmungen im Glarnerland sein, solle ihnen aber auch Sorge tragen.
Die traktandierten Geschäfte wurden anschliessend speditiv und ohne Wortmeldung behandelt und abgeschlossen. Auch der Vorstand mit dem Präsidenten wurde für die neue Amtsdauer einstimmig bestätigt. Als Ersatz für den zurücktretenden Bernhard Merki wurde zudem Urs Lehner, CEO Eternit Schweiz, neu in den Vorstand gewählt. Die Grüsse der Glarner Regierung überbrachte Regierungsrätin und Volkswirtschaftsdirektorin Marianne Lienhard.
Alle Anträge und neue Mitglieder im Verwaltungsrat angenommen
