Die Musik der Sprache ist auch die Sprache der Musik: Wilfried Meichtry

Wilfried Meichtry wird die Musikwoche literarisch mit einem Porträt des legendären Songwriters und Poeten Mani Matter eröffnen und kann dabei, frei nach einem Mani-Matter-Chanson – aus weit mehr als einem «lääre Gygechaschte», sondern aus dem übervollen eines kurzen, aber reichen Lebens berichten.



(Bild: zvg)
(Bild: zvg)

Es gibt wenig Autoren in der deutschschweizer Literatur, die es verstehen, biografische Texte derart packend und in einer so gekonnten Mischung von dokumentarischer Biografie und eigener Lebens-Interpretation zu schreiben, wie der Walliser Wilfred Meichtry. Der 1965 in Leuk-Susten geborene Autor, der heute in Burgdorf lebt, hat sich dabei immer auch sperriger Protagonisten angenommen, etwa der Geschwister von Werra, deren Vorfahren aus dem Wallis stammen und deren einer Zweig u.a. in Deutschland lebte, wo einer es bis zum Kriegshelden und hochdekorierten Jagdflieger-As brachte. Endgültig in das Feuilleton und die Zeitgeschichte eingegangen ist Meichtrys meisterhafte Biografie des Ehepaares Peter und Iris von Roten, die ein starkes Stück schweizerischer Frauengeschichte darstellt und der eine international beachtete und viel besuchte Wander-Ausstellung «Leidenschaft und Widerspruch» folgte. Seine 2011 erschienene Publikation (zusammen mit Pascale Meyer) über Mani Matter sowie die grosse Mani-Matter-Ausstellung im Schweizerischen Nationalmuseum in Zürich, die Meichtry und Meyer kuratierten, öffnete schliesslich Tausenden von Besuchern Augen und Ohren für ein exemplarisches Beispiel von musikalischer und literarischer Doppelbegabung. Meichtry zeigte, dass Literatur und Musik auch heute noch durchaus zu einem Teil bernisch-helvetischen Selbstverständnisses und schweizerischer Identität überhaupt zu werden vermögen. Wilfried Meichtry wird das literarische Vorspiel mit einem Porträt des legendären Songwriters und Poeten eröffnen und kann dabei, frei nach einem Mani-Matter-Chanson – aus weit mehr als einem «lääre Gygechaschte», sondern aus dem Übervollen eines kurzen, aber reichen Lebens berichten.