Seit 1989 werden im Kanton Glarus an verschiedenen Standorten die Konzentrationen von Stickstoffdioxid (NO2) mit Passivsammlern im 14-Tage-Turnus gemessen. Seit 2001 werden diese Messungen durch den Verbund OSTLUFT, ein Zusammenschluss von acht Ostschweizer Kantonen und dem Fürstentum Liechtenstein, durchgeführt.
Im Jahr 2016 wurde im Kanton Glarus an folgenden zehn Standorten Stickstoffdioxid gemessen: Niederurnen, Suterwies A3; Filzbach, Gäsi; Mühlehorn, Tiefenwinkel; Näfels, Mühle; Netstal, Mattstrasse; Glarus, Hauptstrasse und Buchholz; Ennenda, Kirchweg; Braunwald, Bergstation und RehaClinic.
In der Luftreinhalte-Verordnung des Bundes ist für Stickstoffdioxid ein Jahresmittel-Grenzwert von 30 Mikrogramm pro Kubikmeter (mg/m3) festgeschrieben. Stickoxide entstehen vor allem bei Verbrennungen unter hohen Temperaturen (z. B. in Diesel- und Benzinmotoren, Feuerungen). Stickoxide sind Vorläufersubstanzen für die Ozonbildung.
Neben dem mengenmässigen Ausstoss an Schadstoffen hat auch das Wetter, vor allem im Winter, einen Einfluss auf die Jahres-Konzentrationen: Ein milder Winter kann das Jahresmittel deutlich vermindern, ein kalter Winter stark erhöhen. Die Temperaturen lagen im Jahre 2016 in den Monaten Januar und Februar deutlich höher als im langjährigen Mittel.
Im Jahre 2016 wurden bei allen Glarner Standorten tiefere Konzentrationen gemessen als im Vorjahr. Die gemessenen Werte erreichten wieder ähnliche Tiefstwerte wie im Jahr 2014. Die höchsten Belastungen verzeichneten die stark verkehrsgeprägten Standorte: Niederurnen, Suterwies, neben der A 3 (25,6 mg/m3), Näfels, Mühle (30,8 mg/m3) und Glarus, Hauptstrasse (28,6 mg/m3).
Bei den übrigen Standorten lagen die Messwerte 2016 deutlich unterhalb des Grenzwertes: Filzbach, Gäsi (13,5 mg/m3), Mühlehorn, Tiefenwinkel (18,3 mg/m3), Netstal, Mattstrasse (19,5 mg/m3), Glarus, Buchholz (15,7 mg/m3), Ennenda, Kirchweg (19,1 mg/m3), Braunwald, Bergstation (7,0 mg/m3), und Braunwald, RehaClinic (4,1 mg/m3).
Die langjährige Entwicklung zeigt einen leicht abnehmenden Trend. Im Nahbereich der Hauptverkehrsachsen in den Dorfkernen von Glarus, Netstal und Näfels liegen die Jahresmittelwerte jedoch nach wie vor im Bereich des Grenzwertes von 30 Mikrogramm pro Kubikmeter (+/- 10 %). Um die NO2-Immissionen weiter zu minimieren, sind Massnahmen zur Reduktion der Stickoxide an der Quelle (Strassenverkehr und Feuerungen) nötig.
Die Messresultate der ständigen OSTLUFT-Messstationen und auch die Jahresmittelwerte der Passivsammler-Messungen sind unter <link http: www.ostluft.ch>www.ostluft.ch jederzeit einsehbar.
Die Qualität der Glarner Luft wird besser
Die Konzentrationen des Luftschadstoffes Stickstoffdioxid sind im Kanton Glarus im Jahre 2016 wieder leicht gesunken. In der Nähe der Hauptverkehrsachsen in den Dorfzentren von Näfels, Netstal und Glarus liegen die Messwerte aber nach wie vor in der Nähe des Grenzwertes.