Die Regierungsratskandidaten im Gespräch: Dirk van Vliet

Im Vorfeld der kommenden Regierungsratswahlen vom 7. März hat glarus24 den Kandidatinnen und Kandidaten gleichlautende Fragen gestellt. Zum Abschluss präsentieren wir die Anworten von Dirk van Vliet (partielos, neu).



Dirk van Vliet kandidiert am 7. März für den Glarner Regierungsrat. (Bild: zvg)
Dirk van Vliet kandidiert am 7. März für den Glarner Regierungsrat. (Bild: zvg)

glarus24: Welches sind für Sie die drei wichtigsten Argumente weshalb die Glarner Bevölkerung am 7. März Ihnen ihre Stimme geben soll? Wo sehen Sie Ihre Stärken und welches Departement würden Sie bei einer Wahl gerne übernehmen

Dirk van Vliet: Glarus steht mitten im noch stärker werdenden Wettbewerb um Lebensqualität, Arbeitsplätze, Tourismus und Talent. Um in diesem Wettbewerb bestehen zu können braucht es Fähigkeiten und anerkannte Erfahrung, um als Gesprächspartner auf Augenhöhe akzeptiert zu werden. Was ich dafür mitbringe sind:
Führungserfahrung aus Beruf und Exekutiv-Politik, insbesondere auch wie Standortchancen genutzt werden und Verwaltungskosten optimiert werden können.
Als Familienvater von vier Kindern bin ich eng verbunden mit Lebensqualität, Bildung und dem Zusammenspiel aller Generationen
Starke Verbundenheit mit Glarus Süd durch meine Zeit die ich in Matt gewohnt habe und der Zeit die ich über viele Jahre in Linthal verbracht habe.

Bezüglich Departamentsverteilung kann ich als neu eintretender natürlich keine Wünsche und Forderungen stellen. Glaube, dass ich im Bereich Bau am wenigsten Fachwissen einbringen könnte, alle für alle anderen Departamente aber Erfahrung aus der Exekutive oder meinem beruflichen Hintergrund einbringen kann.

glarus24: Welches sind für Sie die dringendsten Aufgaben in der kommenden Legislaturperiode?

Dirk van Vliet: Voraussetzungen schaffen, dass der Kanton Glarus im harten Wettbewerb um Arbeitsplätze und Lebensqualität bestehen kann. Konkret bedeutet dies die positiven Auswirkungen der Gemeindereform aufnehmen und entsprechend schlanke Strukturen in der kantonalen Verwaltung schaffen. Finanzmittel entsprechend ihrer Bedeutung für einen Aufschwung zu gewichten und der Bevölkerung klar aufzuzeigen, wohin die Reise geht und welche Mittel respektive Massnahmen dazu nötig sind.

In den letzten Jahren wurde vom Kanton viel von Gemeindeführungen und Bevölkerung verlangt. Z.T. unter Druck und per Dekret. Es geht nun darum, dass wieder eine Vertrauensbasis geschaffen wird, die erlaubt gemeinsam Lösungen anzugehen und umzusetzen.

In den letzten Jahren wurde z.T. zwangsweise auf nötige Investitionen in Infrastruktur verzichtet. Dieser Investitionsstau entlädt sich nun über den neuen Gemeinden. Als Mitverursacher des Problems muss der Kanton hier entsprechend Verantwortung übernehmen, um gezielt Entlastung zu bieten. Schussendlich ist es entscheidend für die weitere Entwicklung, wie positiv die hier lebenden Generationen und deren Gäste unseren Kanton empfinden und wahrnehmen. Da gehören vor allem Themen wie Arbeitsplätze, Familieninfrastruktur, Steuern, Bildung und Kultur an die vorderste Front.

Hinzu kommt, dass der Kanton klar die Führung für die folgenden Themen übernimmt und mit Druck schnell zu Resultaten kommt:

Umfahrungen im Kanton Glarus, Flugplatz und Flugverkehr, Tourismus, Einkaufszentrum und Fachmärkte im und um den Kanton Glarus, Arbeitsplatz Sicherung und Förderung.

glarus24: Die drei neuen „starken“ Gemeinden stehen kurz vor ihrer Geburt. Welche Auswirkungen hat dies auf die kantonale Politik?

Dirk van Vliet: Der Kanton erhält mit den drei neuen Gemeinden starke Partner, welche nahe an der Bevölkerung arbeiten. Über die letzten Legislaturen ist bei vielen Einwohnerinnen und Einwohnern der Eindruck entstanden, dass sich die kantonale Politik weit von ihren realen Bedürfnissen und Problematiken entfernt hat – die Reduktion der Anzahl Regierungsräte und nun der Landräte kann man dafür als klares Zeichen werten.

Die neuen Gemeinden werden zu Recht mit Kraft die Interessen der Bevölkerung einbringen und brauchen einen ebenso starken wie auch kompetenten Partner auf Ebene der kantonalen Politik. Dies verlangt danach, dass sich nun die Kantonale Verwaltung entsprechend den Gemeinden zu organisieren beginnt und gezielte strukturelle Verbesserungen schnell angegangen werden.

Natürlich immer mit dem Ziel, unseren Kanton und die Gemeinden fitter für den laufenden Standortwettbewerb um Lebensqualität, Arbeitsplätze und Talente zu machen.

glarus24: Wo sehen Sie den Kanton Glarus in 10 Jahren?

Dirk van Vliet: Verschiedene unabhängige Studien haben aufgezeigt: Glarus steht am Scheideweg!

Durch die Reform der Gemeinden und einmalige Projekte wie Linthal 2015 bietet sich dem Kanton ein Zeitfenster, in welchem konsequent alle sich ergebenden Chancen genutzt werden müssen. Dazu braucht es breite Erfahrung, Wissen, Führungsqualitäten und Geschick. Gelingt uns dies, haben wir die Möglichkeit eine positive Spirale zu starten, die uns im harten Wettbewerb mit anderen Kantonen sehr gut zu positionieren. Der Mix Lebensqualität, Arbeitsplätze, Natur, Innovation würde dann ein starkes, anziehendes Bild in die restliche Schweiz aussenden.

Gelingt es uns nicht, werden wir über Generationen in einer Abwärtsspirale mit zwei, drei anderen Kantonen um die hintersten Ränge im Standortranking streiten und das wird auch das Aussenbild sein.